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Nur du und ich und die Praerie

Nur du und ich und die Praerie

Titel: Nur du und ich und die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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lächelnd zu ihr. „Hattet ihr Spaß, du und dein Dad?“
    „Hoffst du, dass er Nein sagt?“
    „Ich hoffe, dass er irgendetwas sagt. Mir ist egal, was.“ Sie küsste ihn auf den Kopf. „Das wirst du auch irgendwann. Ich weiß, dass du es tun wirst.“
    „Hast du etwas von der Versicherung gehört?“
    Da war es wieder. Gregs neues Lieblingsthema hieß Schadenersatzklage.
    Sein Interesse an Mark war erwacht, als er Celia nach South Dakota gefolgt war. Plötzlich hatte er die Besuchsrechte eingefordert, auf die er bei der Scheidung freiwillig verzichtet hatte. Mithilfe seines geldgierigen Anwalts – er liebte die Worte mein Anwalt  – hatte er behauptet, dass Celia die Interessen ihres Sohns vor Gericht nicht richtig wahrgenommen hatte.
    Die Krankenhausrechnungen waren bezahlt, aber niemand konnte wissen, welche Kosten in Zukunft auf sie zukamen.
    „Ich wette, die Versicherung hat die Nummer deines Anwalts gespeichert“, sagte Celia. „Und umgekehrt.“
    „Bestimmt melden sie sich zuerst bei dir. Schließlich halten alle dich noch immer für Santa Cecilia.“
    „Sie ziehen es in die Länge.“
    „Verdammte Geizkragen“, entfuhr es ihm. „Wir sollten … Mark sollte Millionen bekommen. Jeden Tag hört man von Versicherungen, die einem Geschädigten gleich mehrere Millionen Dollar zahlen.“
    „Ich möchte nicht darüber reden, Greg. Nicht jetzt.“
    „Willst du auf das verzichten, was deinem Sohn zusteht?“
    „Dafür sind die Anwälte da.“ Sie legte den Arm um Mark und ging die Stufen hinauf. „Wir sehen dich in …“
    „Was ist mit dem Indianer?“, fragte er leise. „Wie lange läuft das schon?“
    Sie blieb auf der Treppe stehen.
    „Nicht, dass es mich etwas angeht, du und er, aber der Kerl hätte fast mein Kind überfahren. Das geht mich etwas an.“
    Zum Glück bist du die Einzige, die ihn hören kann. Geh ins Haus, Celia.
    „Wenn er es so eilig hat, zu dir zu kommen, dass er alles umpflügt, was ihm über den Weg läuft …“ Greg scharrte im Kies. „Und wenn ihm zufällig mein Sohn über den Weg läuft, geht es mich verdammt noch etwas an.“
    „Wag ja nicht, mir zu drohen, Greg.“ Sie öffnete die Haustür und schob Mark hindurch, bevor sie sich zu ihrem Exmann umdrehte. „Sonst erwirke ich ein richterliches Kontaktverbot gegen dich.“
    „Wie soll ich dir denn gedroht haben? Was habe ich gesagt? Habe ich dich etwa angefasst? Ich sage nur, dass ich meinen Sohn beschützen werde.“
    Celia ging hinein.
    „Irgendjemand muss ja es tun“, drang Gregs Stimme durch den Türspalt.
    Mark schlang die Arme um sie und drückte sie, so fest er konnte.
    „Uns geht es gut, Markie“, flüsterte sie und streichelte seinen Rücken. „Dir und mir. Heute Abend …“ Sie hob sein Kinn an. „Sieh mich an. Heute Abend feiern wir eine Party. Wir essen, und es sind viele Kinder da. Das glaube ich jedenfalls. Bestimmt kommen viele Kinder. Es ist ein Fest. Und …“ Sie lächelte. „Du erinnerst dich doch an Cougar? Er kommt auch. Wir mögen ihn gern, ja?“
    Sie sprach mit ihm, wie sie es getan hatte, als er noch ein Baby war, aber nie von oben herab oder mit kindlichen Worten. Er war ein Mensch wie sie, und sie respektierte ihn. Bald würde er sich mit ihr unterhalten können. Das war mehr als Wunschdenken, sie war fest davon überzeugt.
    Sie erzählte ihm von ihrem Ausritt, vom kaputten Weidezaun und davon, dass die Katze namens Bridget in der Sattelkammer eine Maus gefangen hatte.
    Mark hatte es eilig, seine Sachen in die Waschküche zu werfen, zu duschen und sich das Haar zu waschen. Als er im Bad verschwand, schnupperte sie daran. Die Sachen rochen nach Zigarettenqualm. Greg rauchte nicht. Sie hatte den Verdacht, dass das Wochenendvergnügen – zu dem vermutlich auch Glücksspiel gehörte – nicht besonders kinderfreundlich gewesen war.
    Aber sie würde Mark nicht verhören. Er war froh, wieder zu Hause zu sein, und sollte keine Fragen erdulden, die er nicht beantworten konnte oder wollte. Aber sie sehnte sich nach den Zeiten, in denen Greg nur alle paar Monate Zeit für seinen Sohn gehabt hatte.
    Mark kam in Kakishorts und Polohemd aus dem Bad, das hellbraune Haar war noch feucht und gekämmt. Als kleiner Gentleman, der er war, öffnete er seiner Mutter die Haustür. Doch statt ihr ins Freie zu folgen, rannte er in sein Zimmer.
    Er hatte es sich anders überlegt. Für dieses Wochenende hatte er genug Trubel erlebt. Er verstand nicht, was los war. Oder er verstand es genau und

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