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Nur du und ich und die Praerie

Nur du und ich und die Praerie

Titel: Nur du und ich und die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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Halmen. „Für solche Typen ist das Leben nichts als ein fortwährender Kampf“, sagte er nachdenklich.
    „Für Sie auch?“
    „Das dachte ich mal.“ Mit einem traurigen Lächeln erinnerte er sich an das glatte Gesicht, das ihn aus dem Spiegel angeschaut hatte. Es hatte einem wagemutigen jungen Soldaten gehört, der es nicht abwarten konnte, in den Krieg zu ziehen. „Aber ich habe gegen die Bösen gekämpft. Gegen die Kerle in den falschen Uniformen, mit den falschen Flaggen am Ärmel.“
    „Was ist passiert?“
    „Es lief nicht so, wie ich gehofft habe.“ Er schaute den Zaun entlang. „Hängt dort hinten ein Draht durch?“
    „Gutes Auge“, erwiderte sie und ritt hinüber. „Es ist nur einer!“, rief sie über die Schulter.
    „Nicht die Stelle, nach der wir suchen, aber wir sollten sie reparieren.“
    Celia stieg ab und griff nach der Werkzeugtasche an Cougars Sattel. Er tastete nach hinten und zog den Knoten auf, mit dem er sie angebunden hatte.
    „Sie machen feste Knoten“, sagte sie. Dann hob sie den Kopf, kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn. Galt es ihm oder blinzelte sie nur in die grelle Sonne?
    Er zwinkerte ihr zu. „Stimmt.“
    „Das bedeutet hoffentlich, dass Sie den Draht fest spannen können.“
    „So fest, wie Sie wollen, aber …“ Als sie gleichzeitig nach der Werkzeugtasche griffen, berührten sich ihre Finger. Einen Moment lang bewegte sich keiner von ihnen. „Hauptsache, Sie verlangen keinen Drahtseilakt von mir“, fügte er leise hinzu.
    „Nein“, antwortete sie noch leiser. „Das würde ich nie tun.“
    Er ließ die Tasche los, stieg aus dem Sattel und nahm Lederhandschuhe heraus. Zusammen machten sie sich an die Arbeit. Außer „halten Sie das mal“ oder „geben Sie mir die Zange“ wechselten sie nicht viele Worte.
    Cougar fragte sich nicht, was Celia dachte. Ihre Nähe reicht ihm völlig. Wie lange war es her, dass er Stille nicht als bedrohlich, sondern als heilsam empfunden hatte?
    Als sie fertig waren, bewunderten sie ihr Werk, als hätten sie etwas ganz Besonderes vollbracht. Sie sahen einander an und nickten zufrieden.
    „Das hier bringt uns bei Sally ein paar Pluspunkte ein“, sagte Celia. „Der Ausritt hat sich gelohnt, auch wenn wir die richtige Lücke nicht gefunden haben.“
    „Jeder Ausritt lohnt sich.“ Cougar zog seinen Hut in die Stirn. „Und zu zweit ist er noch angenehmer.“
    „Stimmt.“ Hastig wich sie seinem Blick aus. „Sollen wir essen?“
    Er schaute über den Zaun. Auf dem Tutan-Territorium lockte eine einzeln stehende Pappel. „Wo findet sich ein Loch im Zaun, wenn man mal eins braucht?“
    „Würden Sie für ein bisschen Schatten unbefugt fremdes Land betreten?“
    „Dafür bin ich ausgebildet.“ Er stieg wieder auf. „Ich bin noch dabei, mich ans Zivilleben zu gewöhnen.“
    Ihr Sattel knarrte, als sie sich auf den großen Schimmel schwang. Cougar ärgerte sich darüber, dass er ihr keine Hilfe angeboten hatte. So viel zum Zivilleben.
    „Alles fest verstaut?“, fragte sie und zeigte zum nächsten Hügel. „Wer als Erster oben ankommt, ohne Werkzeug oder Proviant zu verlieren, hat gewonnen.“
    Er lächelte. „Abgemacht.“
    Der Schimmel schlug Little Henry mühelos. Cougar erklärte Celia zur Siegerin und war stolz darauf, dass er sich wie ein ziviler Gentleman benahm, wenigstens einen Tag lang. Die Senke auf der anderen Seite des Hügels bot viel mehr Schatten als der einsame Baum und brachte das Ende ihrer Suchaktion, denn von dort aus konnten sie die Lücke im Weidenzaun sehen.
    Celias Satteltasche enthielt Sandwiches, Obst, Wasser und Kekse. Celia legte alles auf einer verwaschenen blauen Decke aus; Cougar lockerte die Sattelgurte, pflockte die Pferde an und pflückte eine Handvoll Beeren.
    „Die sind noch nicht reif“, sagte sie.
    „Ich weiß. Früher musste ich sie immer für eine meiner Großmütter pflücken. Nicht gerade meine Lieblingsarbeit, aber ihre Marmelade war es wert. Sie hat auch Pemmikan gemacht.“
    „Das muss anstrengend sein. Sie sind so klein.“ Celia zog Stiefel und Socken aus und setzte sich im Schneidersitz auf die Decke. Ihre Zehennägel hatten die Farbe der Decke. „Wachsen sie in Wyoming?“
    „Nein. Schon mal im Westen des Staates gewesen?“
    „Ich bin nicht viel gereist, seit ich aus Iowa hergezogen bin.“ Unter der Decke raschelte das Gras, als sie auf eine freie Ecke klopfte. „Setzen Sie sich zu mir.“
    Er aß nicht gern auf der Erde, aber ihm gefiel, wie sie die

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