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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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und mein Herz rutschte wieder etwas tiefer, »muss ich dir einen offiziellen Verweis ausstellen. Du hast dein Bedauern ausgedrückt, und da du durch dein Fahren keinen Unfall verursacht hast, wird der Vorfall nicht weiter verfolgt. Allerdings nehmen wir den Verweis zu den Akten, und wenn es zu einem erneuten Verstoß kommt, werden wir keine Nachsicht zeigen.«
    Als wir schließlich draußen waren, war Dad nicht ganz so glücklich. »Ich habe keine Ahnung, wie sich ein Verweis auf die Versicherung auswirkt«, brummelte er. »Wahrscheinlich ist es am besten für die, wenn du das Fahren für eine Weile aufgibst, bis etwas Gras über die Sache gewachsen ist.«
    »Ich bin sicher, dass ich das schaffe, Dad.« Ich grinste ihn kurz an und war nicht mehr in der Lage, meine Freude in Zaum zu halten. »Ich werde es genießen, mich von euch beiden rumkutschieren zu lassen, besonders wo Josh ab dem Herbst weg ist.«
    Als ihm klarwurde, dass ich recht hatte, stöhnte er wieder. Wenn er nicht gewährleisten konnte, dass ich meine Fahrstunden vollends nahm, würde er mit Sicherheit viel mehr fahren müssen, sobald mein Bruder Josh auf die Universität ging. Er hatte gar keine Chance, und das wusste er. Deshalb war ich überrascht, als er plötzlich zurücklächelte.
    »Ich rede noch heute mit der Versicherung«, meinte er, »und informiere mich über den Aufschlag. Dann kannst du mir über den Differenzbetrag einen Scheck geben.«
    Darauf hatte ich so schnell keine Antwort. Immerhin hatte er gewonnen. Er wusste, dass ich mit dem ganzen zurückgelegten Babysittinggeld ziemlich viel gespart hatte, um mir ein eigenes Auto kaufen zu können, wenn es so weit war. Ich spürte, wie mein Arm prickelte, und konnte Callum kichern hören, der uns während des letzten Teils der Unterhaltung eingeholt hatte.
    »Er hat ja recht. Es ist schließlich deine Schuld, dass du all die Schwierigkeiten hast. Wenn du Catherines Lügen über mich von vornherein nicht geglaubt hättest, wäre nichts davon passiert.«
    Ich gab ein unverbindliches Geräusch von mir, das meine Gefühle für Callum deutlich machte, aber Dad nicht beunruhigen konnte. Als wir in den Wagen stiegen, gingen mir die Veränderungen in meinem Leben durch den Kopf. Noch vor weniger als einem Monat war ich ein vollkommen glücklicher normaler Teenager, der mit Freunden ausgegangen war, um das Ende der Prüfungen zu feiern. Jetzt log ich die Polizei an und suchte jede Gelegenheit, um mit einer seltsamen und hinreißenden Erscheinung allein zu sein, die von einem Armreif herbeigerufen wurde, den ich in der Themse gefunden hatte. Ich schaute auf das Amulett an meinem Handgelenk, dessen feuriger Stein im Licht glitzerte, und war so rasend dankbar, es gefunden und seine außergewöhnlichen Kräfte entdeckt zu haben.
    Ich ließ mich auf dem Beifahrersitz nieder und musste bei dem Gedanken an Callum unwillkürlich lächeln. Er war groß, dunkelblond und extrem athletisch gebaut. Wenn die Amulette, die wir an den Handgelenken trugen, ineinandergeschoben denselben Raum einnahmen, konnte ich ihn in einem Spiegel oder anderen reflektierenden Flächen neben mir sehen und ihn hören. Doch die meiste Zeit konnte ich seine Berührungen nur ganz zart spüren, wenn er bei unseren Gesprächen hinter meiner Schulter saß.
    Er war ein Versunkener, eine Seele, die in einem schrecklichen trübseligen Halbleben gefangen gehalten wurde, nachdem er in den Fleet gefallen und ertrunken war. Heute war der Fleet größtenteils abgedeckt, und nur sehr wenige Londoner wussten überhaupt, dass es ihn gab. Vor Jahrhunderten war er ein lebhafter Fluss gewesen, der von Hampstead im Norden Londons kam. Irgendetwas in seinem Wasser, das immer noch in die Themse mündete, hat die mysteriöse Kraft, diejenigen, die darin ertrinken, zu verwandeln, auch wenn keiner der Versunkenen verstand, was das sein konnte. Sie wussten lediglich, dass sie Tag für Tag dazu gezwungen waren, die glücklichen Gedanken und Gefühle von völlig ahnungslosen Menschen einzusammeln und in ihren Amuletten zu verwahren, die sie alle trugen. Und jeden Abend trieb sie ein anderer heftiger Drang zurück in die
St. Paul’s Cathedral
, die jetzt ihr Zuhause war.
    Sie wussten nur von einer Möglichkeit, ihr Elend zu beenden, doch die forderte einen hohen Preis von dem lebenden Menschen, der ihnen vertraute. Callums Schwester Catherine wollte mich glauben machen, dass Callum mich nicht wirklich liebte. Ihr war es um Haaresbreite gelungen, mich so

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