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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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gegangen?«, fragte Yvonne plötzlich.
    »Nein«, erwiderte Silke trotzig. »Sie hat sich einfach an mich drangehängt.«
    »Woher kennst du sie überhaupt?«, fragte Yvonne.
    Silke lehnte sich zurück und atmete tief durch. »Ich hab dir doch die Geschichte mit dem Wohnmobil erzählt«, antwortete sie. »Das mich fast überfahren hätte.«
    »Ja.« Yvonne nickte. »Übel. Aber du hast es ja überlebt.«
    »Mit einem verstauchten Fuß. Weshalb die Frau mich nach Hause gefahren hat.« Silke holte noch einmal Luft. »Und das war sie, die Frau.«
    »Marina war das?« Yvonne blickte zur Tür, als könnte sie Marina dort immer noch sehen.
    »Ja«, bestätigte Silke seufzend.
    »Dann habt ihr heute den glimpflichen Ausgang gefeiert«, nahm Yvonne an.
    Silke lachte trocken auf. »Nein, das nun nicht gerade. Sie ist einfach vorbeigekommen, weil sie hier in der Gegend zu tun hatte.«
    »Und?«, fragte Yvonne.
    »Was und?« Silke runzelte die Stirn. »Nichts weiter.«
    »Ich hab doch Augen im Kopf«, sagte Yvonne. »Sie ist . . . na ja . . .«
    »Sie steht auf Frauen, ja klar«, erwiderte Silke unwillig. »Aber das heißt noch lange nicht, dass ich auf sie stehe.«
    »Sie sieht irgendwie nett aus«, meinte Yvonne. »Was macht sie so?«
    »Sozialpädagogin«, grummelte Silke.
    »Wow«, machte Yvonne. »Das heißt, sie ist jemand, der sich um andere kümmert, oder nicht?«
    »Und was soll das heißen?« Silke stand auf. Feierabend. Und kein Kunde mehr in Sicht.
    »Dass du jemand brauchen kannst, der sich um dich kümmert«, erklärte Yvonne. »Nach all denen, die du hattest, die sich nicht um dich gekümmert haben.«
    »Das ist doch kein Grund«, wehrte Silke sich. »Ich mag sie nicht. Sie ist überhaupt nicht mein Typ.«
    »Schade.« Yvonne betrachtete Silke anteilnehmend. »Ich hätte dir mal so jemanden gewünscht.«
    »Kümmert Klaus sich nicht um dich?«, entgegnete Silke bissig. »Dann hast du doch, was du brauchst.«
    »Das wird sich erst noch rausstellen«, meinte Yvonne. »Aber dazu muss man eben leider ins kalte Wasser springen.«
    »Ich soll mit Marina baden gehen?«, fragte Silke sarkastisch. »Sie wäre sicher begeistert.«
    »Du bist unverbesserlich.« Yvonne schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht dein Typ. Was soll das heißen: Sie ist nicht dein Typ? Was ist denn dein Typ? Frauen wie Gaby, die gleich ohne Rücksicht auf Verluste mit jeder ins Bett springen?«
    »Das tut Marina auch«, schnappte Silke.
    Yvonne grinste. »Dann ist sie doch dein Typ.«
    Silke starrte sie an. »Ach, lass mich doch in Ruhe. Ich weiß auch nicht. Marina ist eben nicht die Frau, nach der ich gesucht habe.«
    »Vielleicht nicht gesucht«, sagte Yvonne, »aber doch gefunden. Ihr seid euch bestimmt nicht zufällig über den Weg gelaufen.«
    »Gelaufen!« Silke stieß das Wort zynisch hervor. »Hätte ich laufen können, wäre das alles nie passiert.«
    »Es ist also doch was passiert?« Yvonnes Neugier war erneut geweckt.
    »Nein. Es ist nichts passiert. Absolut gar nichts. Und es wird auch nichts passieren.« Silke winkte ab. »Marina ist – Ach, was weiß ich, was sie ist. Jedenfalls nichts für mich.«
    »Wenn du da so sicher bist . . .« Yvonne zuckte die Schultern. »Dann kann man natürlich nichts machen.«
    »Nein, kann man nicht«, entschied Silke. »Und jetzt bringe ich dich nach Hause.«

5.
    D as Telefon klingelte anhaltend. Silke hörte es von draußen durch die Tür. Schnell beschleunigte sie ihre Schritte und schloss auf. Etwas außer Atem hob sie den Hörer ab. »Ja?«
    »Warst du walken – oder habe ich dich bei etwas Wichtigerem gestört?«, fragte Marinas amüsierte Stimme.
    »Weder noch«, erwiderte Silke gereizt. Um diesen Anruf entgegen zu nehmen, hätte sie nicht so zu rennen brauchen. »Ich war in der Waschküche. Und mein Training besteht darin, dass ich den Wäschekorb hochgeschleppt habe.«
    »Dann bin ich ja beruhigt«, bemerkte Marina. Der amüsierte Klang in ihrer Stimme hatte sich nicht geändert.
    »Es geht dich überhaupt nichts an, auch wenn es anders gewesen wäre«, schnappte Silke. »Ich lege gleich wieder auf.«
    »Oh, bitte nicht«, sagte Marina schnell. »Ich dachte . . . na ja, nachdem es beim Walken doch eigentlich recht schön war . . . wollen wir nicht mal wieder zusammen walken gehen?«
    »Langweilst du dich jetzt doch allein?«, fragte Silke beißend. »Ich dachte, das fändest du so toll.«
    »Es war auf jeden Fall weniger langweilig, als wir zusammen gelaufen sind«, sagte

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