Nur ein Blick von dir
Silke, streichelte sanft über ihre Wange. »Wenn du das zur Bedingung machen würdest, dass wir nie wieder Sex haben, würde ich die Bedingung annehmen.«
»Aber das ist nicht die Bedingung«, sagte Silke resigniert.
»Nein, das ist sie nicht.« Marina stand auf und zog sich an. »Dann gehe ich wohl besser. Es hat keinen Sinn, dass wir uns noch länger quälen.« Sie warf eine wunden Blick auf Silke. »Dass du dich noch länger quälst.«
»Du aber auch«, sagte Silke.
»Ja.« Marina holte tief Luft. »Wir sind wie die beiden Königskinder. Wir lieben uns und können doch nicht zueinander kommen.«
Silke stand auf. »Ich bringe dich noch zur Tür.«
»Lieber nicht«, sagte Marina. Sie zog ihre Jacke an. »Mach’s gut.« Sie zögerte einen Moment, ging dann zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um. »Ich liebe dich«, sagte sie und ging schnell hinaus.
Silke stand da und starrte auf die geschlossene Tür, dann ging sie in die Küche, schaute die Schränke an, ging ins Wohnzimmer zurück, nahm die Fernbedienung, schaltete den Fernseher ein. Sie sah nicht, was lief, sie starrte nur leer in die Richtung.
Alles war auf einmal so leer. Sie hatte Marina schon so oft gefunden und verloren, aber diesmal war es endgültig. Und sie konnten beide nichts dafür.
Sie saß ein paar Minuten da, dann kam Leben in sie. Sie raste zur Tür, riss sie auf, sprang in großen Sätzen unter der Gefahr, sich alle Beine zu brechen, die Treppe hinunter und stürmte durch die Haustür – direkt in Marinas Arme. Sie prallten zusammen, stutzten, umarmten sich, drehten sich im Kreis und lachten.
»Ich kann einfach nicht!«, rief Marina. »Ich kann es einfach nicht! Ich bin losgefahren, aber es war unmöglich. Da bin ich umgedreht und zu dir zurückgekommen.«
Sie sahen sich tief in die Augen, versanken eine im Blick der anderen.
»Ich auch nicht«, flüsterte Silke schluckend. »Dann muss ich eben damit leben, was du bist. Ich muss lernen, damit umzugehen. Wie war das noch mal mit den Polizeipsychologen?«
»Ich mache dich sofort morgen mit einem bekannt«, lachte Marina. Ihr Blick strahlte, überstrahlte ihr ganzes Gesicht, überflutete Silke mit all der Liebe, die sie für sie empfand.
Silke schaute in den Himmel. Die Sterne schienen ihr zuzuzwinkern, und der Mond lächelte sie an. »Liebe überwindet alles«, murmelte sie.
Und das Lächeln des Mondes wurde breiter, als ob er sagen wollte: Ihr schafft das schon .
ENDE
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