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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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ist alles, woran du interessiert bist.«
    »Ich habe einen stressigen Job mit sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten.« Marina runzelte fast etwas entschuldigend die Stirn. »Für mehr hätte ich gar keine Zeit.« Sie grinste Silke wieder an. »Und ist doch auch schön, oder nicht?«
    »Wenn du jemand findest, der das genauso sieht wie du«, entgegnete Silke. »Meine Arbeitszeiten sind eher regelmäßig, ich brauche so was nicht.«
    »Jeder braucht so was«, sagte Marina leise und beugte sich über den Tisch zu Silke. »Ich bin eine Frau für gewisse Stunden. Den meisten reicht das. Und mir auch.«
    »Mir nicht«, sagte Silke, trank ihren Kaffee aus, legte ein paar Münzen auf den Tisch und erhob sich. »Pass auf, dass du nicht zu spät zu deinem Termin kommst.« Schnell verließ sie das Café und ging an ihren Arbeitsplatz zurück.

4.
    E ine Frau für gewisse Stunden. Ich glaub’s ja nicht! Silke konnte sich kaum beruhigen über Marinas Unverschämtheit. So etwas hatte sie nicht nötig. Mit Gaby hatte sie in der Beziehung schon genug Ärger gehabt. Das brauchte sie nicht noch mal.
    Marina war zumindest ehrlich, das musste Silke zugeben. Bei Gaby war sie erst nach einiger Zeit darauf gekommen, was sie trieb. Das Problem hätte sie mit Marina nicht.
    Hätte? Was heißt denn hier: hätte? Denke ich etwa darüber nach –? Nein, tue ich nicht.
    Und dennoch hatte Marina etwas, das Silkes Herz höherschlagen ließ, ob sie wollte oder nicht. Ich bin doch kein Teenager mehr. Ich habe meine Erfahrungen gemacht, und jetzt ist es genug. Nie wieder eine Frau, die nicht treu ist. Nie wieder eine Frau, die auf allen Hochzeiten tanzt, aber für mich keine Zeit hat, wenn ich sie brauche. Dann kann ich auch allein bleiben.
    »Sie, junge Frau, arbeiten Sie hier?«
    Silkes Kopf zuckte hoch. Ein Kunde hatte sich zu ihr an den Tisch gesetzt, und sie hatte ihn gar nicht bemerkt. »Ja. Ja, schon«, sagte sie schnell. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich dachte, Sie wären dazu da, Versicherungen zu verkaufen«, entgegnete der Mann säuerlich. »Aber ich kann mich ja auch irren.«
    »Nein, Sie irren sich nicht.« Silke versuchte zu lächeln, wie sie es immer tat, wenn sie Kunden beriet. »Was für eine Versicherung interessiert Sie denn?«
    »Ich hab ja jetzt auch ’nen Computer«, sagte der Mann. »Und da dachte ich, was ist denn, wenn der gestohlen wird?«
    Silke nickte. »Haben Sie eine Hausratversicherung?«
    »Weiß ich nicht. Muss man das haben?«
    Silke rollte innerlich die Augen. Das war wieder so ein Kunde . . . Sie lächelte den Mann an. »Wenn Sie keine haben, sollten wir vielleicht eine abschließen«, sagte sie freundlich und zuvorkommend wie immer. Es war ihr Metier, jedem Kunden eine Versicherung zu verkaufen, der eine wollte, egal, ob sie den Kunden mochte oder nicht.
    »Was ist denn mit dir passiert?«, fragte Yvonne stirnrunzelnd. »Den ganzen Nachmittag hängst du schon rum wie ein Schluck Wasser.«
    »Gar nicht wahr.« Silke lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, immer mit einem Blick auf die Tür, die sich jeden Augenblick öffnen konnte. Bald war Feierabend, aber manche Kunden kamen eine Minute vor Schluss, und dann waren Überstunden angesagt. Kunden wegzuschicken war verboten.
    »Wohl wahr«, sagte Yvonne. »Ich kenn dich doch.«
    »Es ist nichts«, behauptete Silke. »Ein bisschen unausgeschlafen, das ist alles.«
    Yvonne schaute sie zweifelnd an, zuckte dann jedoch die Schultern. »Ich wollte dich eigentlich schon heute Morgen fragen, hab es aber irgendwie vergessen. Ich habe heute kein Auto dabei. Kannst du mich mitnehmen?«
    »Ja, klar. Aber wie bist du dann hergekommen?«, fragte Silke stutzig.
    »Klaus hat mich gebracht.« Yvonne starrte verlegen auf ihre Schuhe.
    »Klaus? Hoppla, gibt’s da was zu erzählen?« Silke sah Yvonne erwartungsvoll an.
    »Nein. Er hat mich nur gefahren, weil ich mein Auto in die Werkstatt bringen musste«, gab Yvonne zurück.
    »Und er hat nicht zufällig die Nacht bei dir verbracht?«, grinste Silke.
    Yvonne antwortete nicht gleich. »Ja, hat er«, sagte sie dann. »Aber das bedeutet gar nichts.«
    »Er ist wirklich sehr nett.« Silke lächelte Yvonne an.
    »Ich will das nicht übers Knie brechen«, sagte Yvonne. »Und bei dir? Da ist doch auch irgendwas. Das merke ich doch.«
    »Nein, gar nichts.« Silke schüttelte den Kopf. »Du weißt doch, dass Gaby gerade erst ausgezogen ist. Ich bin froh, dass ich meine Ruhe habe.«
    »Du bist heute Mittag mit Marina Kaffee trinken

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