Nur ein einziges Wort
gesandt, hat sich im Haus der Königs außer der noch immer herrschenden Aufregung und Nervosität nichts Besonderes ereignet. Dr. Michael Pfeiffer und das Sanitätsteam beschließen daher, ohne weitere Verzögerung zum ‚Toronto Western Hospital ‘zurückzukehren.
Die kleine Stefanie, von der auf sie einströmenden Aufregung und den Vorgängen um sie herum, total e rschöpft, ist inzwischen im Wohnzimmer tief und fest eingeschlafen. Tatjana und ihrer ‚Mom‘ Elisabeth bleiben keine andere Wahl als das Kind in ihr Bett im Obergeschoß zu tragen, ein Vorgang der von der Kleinen nicht Mal wahrgenommen wird.
Noch während dieser kurzen Zeitspanne läutet die Türklingel und die von Dr. Eiche für die Nachtwache arra ngierte Krankenschwester steht vor der Tür. Endlich, nachdem er der Frau alles Notwendige für die vor ihnen liegende Nacht erklärt hat, beschließt auch er, sich in sein ihm überlassenes Zimmer im nahegelegenen ‚St. Mary’s Hospital‘ zurückzuziehen, um wenigstens einige Stunden seines heute so hart verdienten Schlafes zu ergattern.
Nur Minuten, nachdem er das Haus verlassen hat, nimmt Tatjana als müsste es so sein, in einem der Stühle neben Fabians Bett ihren Platz ein. Es ist für sie eine Selbstverständlichkeit und sie weiß, sie wird Fabian, ihren Fabian, heute und auch in den folgenden Nächten nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Obgleich selbst müde und erschöpft, beobachtet sie ihn mit hellwachen Blicken. Der Versuch, ihre eigene Beherrschung w enigstens teilweise zu kontrollieren scheitert kläglich, denn immer wieder rollen Tränen über ihr hübsches Gesicht.
Glücklicherweise verläuft die Nacht so, wie von Dr. Eiche geplant . Es passiert nämlich nichts. Am folgenden Morgen, es ist nicht mal acht Uhr, steht er bereits wieder vor der Haustür. Sorgfältig inspiziert er den Patienten und Tatjana nutzt die Gelegenheit, um sich nach der langen Nacht aufzufrischen.
Während Elisabeth König es sich nicht nehmen lässt, ihren Gast mit einem kräftigen Frühstück zu versorgen, sitzen Tatjana und die inzwischen auch erwachte Stefanie am Bett ihres Vaters. Obwohl von ihrer ‚ Mom‘ mehrmals aufgefordert, doch wenigstens etwas zu sich zu nehmen, schlägt Tatjana jegliches Essen ab. Nur zu einigen Tassen Kaffee sagt sie nicht ‚nein‘.
Gerade im Moment sitzt sie wieder an Fabians Bett und schaut nur ununterbrochen in sein bleiches Gesicht, während das süße kleine Etwas neben ihr ihre linke Hand mit beiden Patschhändchen fest umklammert hält.
So vergehen Stunde um Stunde, doch Stefanie als auch ihre ‚Tante Tatjana‘ scheinen jedes Zeitgefühl verloren zu haben. Erst am späten Nachmittag, draußen macht bereits die kommende Nacht durch den langsamen Anbruch der Dunkelheit auf sich aufmerksam, erscheint Dr. Eiche mit einer stattlichen Dame, die er für seine Zwecke aus dem nicht zu weit entfernt liegenden Krankenhaus angeheuert hat.
Die staatlich geprüfte Krankenschwester mit dem schönen Namen ‚Angelika‘ wird nicht nur in den nächsten Stunden als seine Assistentin fungieren, sie wird auch in der kommenden Nacht im Krankenzimmer die Nach twache übernehmen. Dr. Fritz Eiche wird innerhalb der nächsten Stunde mit ihrer Assistenz nochmals eine Injektionsnadel in die Kanüle an Fabians Hand einführen.
Es ist der Inhalt dieser Injektion der Fabian Bauers Körpertemperatur langsam aber sicher wieder auf ‚Normal‘ und ihn damit aus dem Koma ins Leben zurückholen wird.
Während die Krankenschwester auf dem neben Fabians Krankenbett stehenden Nachtkasten mit größter Sorgfalt die erforderlichen Vorkehrungen trifft, bittet Fritz Eiche Tatjana und die kleine Stefanie ihm ins einige Treppenstufen tiefer liegende Wohnzimmer zu folgen.
Während die Beiden auf der Couch ihre Plätze eingenommen haben und er sich selbst in einem der wuchtigen und bequemen Sessel niedergelassen hat, schaut er die kleine Tochter seines Freundes als auch Tatjana eine Zeitlang an. Tatjanas Kopf schaukelt auf ihren schlanken Schultern Hin- und Her, den Eindruck erweckend als gehöre er nicht zu dem darunter sitzenden Körper. Sie hat offensichtlich nicht die geringste Ahnung, wie viel Stunden sie ihrem dringenden nötigen Schlaf widerstanden hat. Auch jegliches Zeitgefühl scheint ihr abhandengekommen zu sein.
Die kleine Stefanie ist jedoch hellwach und schaut mit ihren großen blauen Augen und äußerster Konzentration in das Gesicht des vor ihr sitzenden Arztes, den sie eigentlich
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