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Nur ein einziges Wort

Nur ein einziges Wort

Titel: Nur ein einziges Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Brast
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Füßen.
    Irgendwie verständnisvoll, ja fast liebevoll nimmt die Krankenschwester die nun hemmungslos weinende Tatjana in ihre Arme, bevor sie sie mit vorsichtigen Bewegungen in die Arme ihrer im Türrahmen erschienenen Mutter Elisabeth schiebt.
    Erschrocken wirft Schwester Angelika einen Blick auf die Monitore seitlich über Fabians Bett. Die Nadeln der Anzeigegeräte sind nur noch einen Deut weg von der Grenzschwelle. Nun wird es höchste Zeit, Dr. Eiche zu benachrichtigen. Schon nach dem zweiten Klingelton ist er am Hörer:
    „Alles klar, ich bin in weniger als fünfzehn Minuten bei ihnen!“
    Anscheinend hat auch er in seinen Klamotten geschlafen, denn tatsächlich steht er schon nach wenigen Min uten im Hausflur.
    Wie von Dr. Eiche am Vorabend angeordnet, hat Schwester Angelika alle ihr aufgetragenen Vorbereitungen für Fabians Auf- oder Wiedererwachen bereits getroffen.
    „Guten Morgen Schwester, alles in Ordnung?“
    „Guten Morgen Dr. Eiche, alles wie besprochen in bester Ordnung!“
    „Dann wird also unser lieber Fabian in wenigen Minuten die ersten Lebenszeichen von sich geben.“
    Tatsächlich dauert es nicht Mal fünfzehn Minuten bis Dr. Eiche die ersten leichten Zuckungen in Fabians Hä nden wahrnimmt. Während die kleine Stefanie noch tief und fest schläft, hat Fritz Eiche Tatjana mit sanfter Gewalt in einen Wohnzimmersessel platziert. Mit übergroß geweiteten Pupillen schaut sie aufgeregt zu ihm auf.
    „Tatjana, du brauchst dir jetzt wirklich keine Sorgen mehr zu machen. Ruhe dich noch für eine Weile aus. Schwester Angelika und ich werden schon dafür sorgen, dass jetzt nichts mehr schiefgehen kann. Aber jetzt muss ich zu ihm, denn lange wird es nicht mehr dauern, bis er die ersten Anzeichen von sich gibt. Ich verspr eche dir, ich werde dich auf dem Laufenden halten. Leider kann ich dich in der momentanen Phase nicht ins Zimmer lassen. Ich hoffe, du hast Verständnis dafür.“
    Mit zwei großen Sprüngen meistert er die vier Treppenstufen bevor er Fabians Zimmer betritt und die Türe vorsichtig hinter sich schließt. Schwester Angelika schaut ihn mit einem fragenden Blick an und deutet dabei auf Fabians Hände, in die nun durch leichtes aber stetiges Zucken Bewegung kommt. Als Nächstes entdecken sie praktisch zur gleichen Zeit ein unstetes Hin- und Her Flackern seiner Augenlider.
    Dr. Eiches Blicke wandern zwischen den angegebenen Werten auf den Monitoren und Fabians Gesicht vor und zurück. Das Zwinkern seiner Augenlider nimmt jetzt stetig und auch ständig schneller werdend, zu. Die Pulswerte steigen langsam aber sicher auf 75 und gleichzeitig klettern seine Blutdruckwerte innerhalb weniger Minuten auf 135 über 85. ‚Diese Werte sind ja so ideal wie sie besser nicht sein könnten‘ sind Dr. Eiches Gedanken. Gerade in diesem Moment öffnet Fabian seine Augen. Seine Augäpfel schwirren zwar noch unstetig hin- und her, bevor sie sich endgültig auf seines Freundes Gesicht konzentrieren. Ein plötzliches Würgegefühl überkommt Fabian. Wie aus dem Nichts kommend, hebt er seine rechte Hand, möchte den Beatmungsschlauch aus seinem Mund herausreißen, doch sein Freund Fritz hält mit sanfter Gewalt seine Hand im Zaum.
    „Fabian, kannst du mich hören? Blinke bitte mit den Augenlidern!“
    Ja, Fabian nimmt alles um ihn Herumgeschehende und auch seines Freundes Stimme ohne die geringsten Schwierigkeiten wahr, welches er durch sein Augenzwinkern dem Arzt auch deutlich zu verstehen gibt.
    „Fabian, wir werden vielleicht noch fünfzehn Minuten oder so warten, bevor ich den Beatmungsschlauch aus deinem Mund entferne. Bleib nur ruhig mein Freund, so wie alles im Moment ausschaut, hast du es geschafft. Alle deine Überlebenswerte zeigen uns nämlich grünes Licht.“
    Immer wieder kontrolliert der Arzt Puls- und Blutdruck, bei Gelegenheit zwinkert er auch Fabian zu, der seinerseits seines Freundes Handhabungen genauestens zu beobachten scheint. Jedenfalls lässt das Rollen seiner Augäpfel dies erahnen bzw. darauf schließen. Für einige Minuten kehrt Dr. Eiche seinem Freund den Rücken zu. Er erweckt den Eindruck als ob er mit einem Auge aus dem Fenster in die Schneelandschaft schaut, während er mit dem anderen die seitlich über Fabian hängenden Monitore kontrolliert.
    Ruhig und gelassen bückt er sich jetzt über Fabians Oberkörper, beobachtet ihn eine kurze Weile, bevor er ihn bittet, tief einzuatmen. Fabian tut natürlich wie ihm geheißen und ohne weitere Vorwarnung zieht Dr. Fritz E iche

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