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Nur ein kleiner Sommerflirt

Nur ein kleiner Sommerflirt

Titel: Nur ein kleiner Sommerflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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mich.
    »Du meinst so Gemeinschaften, in denen die Leute alles teilen? Hör zu, wenn du mich zu irgendeiner seltsamen Kommune bringst –«
    »Warum tust du das eigentlich immer?«
    »Was?«
    »Überreagieren.«
    »Nur zu deiner Information, ich reagiere nicht über, sondern Mom reagiert über, vor allem wenn ich mal ein bisschen länger ausbleibe als abgemacht. Aber stimmt, das kannst du natürlich nicht wissen, weil du ja nie da bist«, schiebe ich noch hinterher.
    Stille.
    »Warum ziehst du dann nicht einfach mal eine Zeit lang zu mir?«
    Ich? Zu ihm ziehen? Der will mich doch nur provozieren. »Hast du eine Freundin?«, frage ich und hoffe, dass er Nein sagt. Ich habe nämlich Pläne mit ihm und meiner Mom und da ist eine Freundin nur im Weg.
    »Nein. Hast du einen Freund?«
    Moment mal! Wie kommt er darauf, mir solche Fragen zu stellen? »Kann sein.«
    »Amy, wann lernst du endlich, mir zu vertrauen? Ich bin nicht dein Feind, verstehst du?«
    »Dann sag mir, was ein Moschaw ist.«
    »Ein Moschaw ist eine enge Gemeinschaft, ähnlich wie bei einem Kibbuz , aber jeder hat Privatbesitz und Ackerland. Das Geld wird nicht geteilt oder fließt in einen großen Topf.«
    Klingt für mich immer noch nach Kommune.
    »Ich hoffe, wir bleiben nicht allzu lange dort«, sage ich. »Ich muss im Hotel dringend duschen und auspacken, weil ich Sachen dabeihabe, denen diese Hitze vielleicht nicht so gut bekommt –«
    »Wir haben kein Hotel.«
    Ich werde nicht überreagieren.
    »Was?« Meine Stimme klingt schrill.
    »Wir wohnen bei deiner Tante und deinem Onkel, deinem Cousin, deiner Cousine und Safta .« Er macht eine Pause. Ich weiß genau, was als Nächstes kommt, und trotzdem bin ich mental nicht darauf vorbereitet, als er hinzufügt: »Im Moschaw .«
    »Nur damit eins klar ist, Ron. Ich bin ein typisch amerikanisches Mädchen und in meinen Adern fließt weiß-rot-blaues Blut. Ich wohne nicht an Orten, die Moschaw heißen. Außer vielleicht wenn ich den Pfadfindern beitrete, was ich nicht vorhabe. Ich bin einen bestimmten Komfort gewöhnt. Komfort! Weißt du, was das ist?«
    »Ja. Aber erwarte nicht zu viel davon, dort, wo wir hingehen. Als ich das letzte Mal zu Besuch war, hatte nur eine Familie im Moschaw elektrischen Strom, und das war nicht meine.«
    Ich öffne das Handschuhfach.
    »Was machst du da?«, fragt Ron.
    »Ich suche eine Karte, damit ich weiß, wo ich hinmuss, wenn ich aus dem Moschaw abhaue.«
    Er schmunzelt.
    »Ha, ha, sehr witzig. Das Lachen wird dir schon noch vergehen, wenn du eines Morgens aufwachst und merkst, dass ich wieder in die Zivilisation zurückgekehrt bin.«
    Ron tätschelt mein Knie. »Ich habe nur Spaß gemacht, Amy. Sie haben Strom.«
    Spaß? Ron hat mit mir Spaß gemacht?
    »Klar war das nicht dein Ernst. Hältst du mich echt für so naiv?«
    Er antwortet nicht, aber ich weiß, dass er mich durchschaut hat, das erkenne ich an dieser speziellen Art, wie er minimal den Mund verzieht.
    »Gibst du mir dann wenigstens die Autoschlüssel, damit ich mal selbst shoppen gehen kann?«
    »Tut mir leid, hier darf man erst mit achtzehn Auto fahren.«
    »Was?«
    »Ich bringe dich, wohin du willst, keine Sorge. Außerdem kennst du dich hier nicht aus. Was ist, wenn du dich verfährst und nicht mehr zurückfindest?«
    Gut, denke ich im Stillen. Sich zu verfahren, klingt nach einem hervorragenden Plan.
    Ich seufze und sehe wieder aus dem Fenster. Auf der einen Seite liegt das Mittelmeer, auf der anderen ragen Berge auf, an deren Hänge Häuser gebaut sind. Wäre meine Stimmung besser, würde ich die Landschaft schön finden, aber ich bin schlecht gelaunt und müde und mein Hintern ist schon ganz taub.
    Ich beginne mit meinen Po-Übungen. Vor ein paar Jahren habe ich eine Late-Night-Talkshow geschaut, in der irgendein Schauspieler – Steven Seagal vielleicht oder Antonio Banderas – erzählt hat, dass er im Auto immer Po-Übungen macht.
    Anspannen, locker lassen. Anspannen. Locker lassen. Anspannen. Locker lassen. Ich spüre schon dieses Brennen. Nach zehn Minuten fangen meine Pobacken beim Anspannen zu zittern an und ich höre auf.
    Wir fahren jetzt landeinwärts zwischen langen Reihen kleiner Bäume hindurch.
    »Was sind das für Bäume?«, frage ich.
    »Olivenbäume.«
    »Ich hasse Oliven.«
    »Ich liebe sie.«
    War ja klar. »Ich hoffe, du bist keiner von diesen Kernespuckern.«
    »Was?«
    »Na, von denen, die den Kern direkt vor aller Augen auf den Tisch spotzen. Das ist total ekelhaft.«
    Er antwortet

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