Nur ein kleines Bischen
das Firmenimage ruinieren könne, einen echten Vampir auf der Lohnliste zu haben. Die
Gesellschaft bildet bereits das nächste Mädchen aus.
Offiziell arbeite ich auf freiberuflicher Basis weiter für sie, bis die neue Jägerin voll ausgebildet ist, hoffe aber, dass es keine Aufträge mehr geben wird.
Schließlich komme ich jetzt in die Abschlussklasse der Highschool. Ich habe einen heißen neuen Freund.
Und ich bin endlich ein Mitglied des Blutzirkels.
Hipp, hipp, hurra!
Nun, mal ehrlich, würde das keine Serie werden, die jeden Teenager in Amerika aus den Socken haut? Also los, Joss. Sie wissen, dass Sie ein Teil des Rayniversums werden wollen.
Liebe Grüße,
Rayne McDonald
Vampir & Vampirjägcrin
1
»Also, soll ich oder soll ich nicht?«
Ich stöhne und werfe mich rücklings auf mein Bett.
»Sunny, das kann ich dir nun wirklich nicht sagen. Du musst selbst entscheiden, ob du bereit bist oder nicht.«
»Aber du hast es hinter dir. Du hast es getan.«
»Ja, und ich habe das T-Shirt mit der Aufschrift >Im Ferienlager mit einem schmuddeligen Skatertypen die Unschuld verloren<. Na und?« Ich will nicht schnippisch klingen, aber es ist nicht das erste Mal, dass wir dieses Gespräch führen. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, ist dies auch nicht das zehnte Mal. Und wann immer sie das Thema aufbringt, sage ich das Gleiche. Wann man zum ersten Mal Sex hat, ist eine persönliche Entscheidung, die einem niemand abnehmen kann.
»Ich mache keine Witze«, protestiert Sunny, während sie in meinem Kleiderschrank stöbert. Als würde sie wirklich etwas von meinen gestreiften Strümpfen, Röcken mit Spitzenvolants oder scharfen Korsetts tragen. Wir mögen eineiige Zwillinge sein, aber sie ist absolut auf Jeans, Tanktop und Flipflops festgelegt, auch wenn ihr Freund ein Vampir und der Meister des Blutzirkels der Ostküste ist. Nicht dass Magnus selbst auch nur die geringste Chance hätte, zum Mr Gothic gewählt zu werden. Was meiner Meinung nach eine solche Verschwendung ist. Warum ein Vampir sein, wenn man die Grundgarderobe nicht ausnutzt?
»Bedrängt Magnus dich?«, versuche ich es mit einer neuen Taktik. Der Himmel stehe ihm bei, wenn er mit meiner Schwester rummacht. (Oder es zumindest versucht, was durchaus der Fall sein könnte.) Mächtiger Vampirmeister hin oder her, ich würde mit tödlicher Sicherheit eine Möglichkeit finden, ihm einen Tritt in seinen mageren englischen Hintern zu verpassen. »Sagt er, dass er mit dir Schluss machen wird, wenn du nicht willst?« Überflüssig zu sagen, dass ich diesen Spruch schon mal gehört habe. Blöde Kerle.
»Nein, nein!«, antwortet Sunny, die den Gedanken offenkundig schockierend findet. Natürlich. Sie ist eben etwas kindlich, die Gute. »Er war großartig.
Geduldig. Freundlich. Er hat es voll und ganz mir überlassen.«
»Das sollte dir die Entscheidung erleichtern.«
»Ja, stimmt.«
»Sunny, komm mal her.« Ich deute auf das Bett. Sie wendet sich vom Kleiderschrank ab und kommt zu mir. »Setz dich. Sieh mir in die Augen und beantworte diese Frage: Willst du mit Magnus Sex haben oder willst du es nicht?«
Sunny lässt sich mit einem gequälten Stöhnen aufs Bett sinken. »Könnten wir es nicht >Liebe machen< nennen oder so? >Sex< klingt so technisch.«
Ich bohre mir die Fingernägel in die Handflächen und frage mich, wie ich es schaffe, schreiend aus dem Zimmer zu laufen, ohne sie allzu sehr zu kränken. Ich will dieses Gespräch nicht führen.
»Klar, was auch immer, nenn es, wie du willst, Sun«, zwinge ich mich mit einem munteren Lächeln zu sagen. »Sich lieben, bumsen, es treiben, miteinander schlafen, zur Sache kommen. Es spielt im Grunde keine Rolle, wie du es nennst. Nur, ob du dich dazu bereit fühlst. Und ob du es willst.«
»Ich will es«, jammert Sunny. »Aber ich habe Angst.«
Okay, das reicht. Ich habe die Entscheidung für sie getroffen. »Schön. Dann solltest du vielleicht warten.
Ich meine, wenn du dir so unsicher bist. . .«
»Aber ich liebe Magnus!«
Wie viele Jahre Gefängnis kriege ich wohl, wenn ich meine Schwester umbringe?
»Dann tu es. Oder lass es. Mir ist es egal. Ich kapiere nicht mal, warum du mich überhaupt fragst. Du hörst ja doch nicht auf mich!« Ich springe vom Bett, gehe zu meinem Computer und lade iTunes hoch, bereit, jede Fortsetzung dieses Gespräches in Musik zu ertränken.
Okay, schön, ich klinge wahrscheinlich wie die welt-schlechteste Zwillingsschwester, aber wer würde nicht die Geduld verlieren, wenn
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