Nur ein kleines Intermezzo?
wieder zu ihr zurückwandern, ehe er mit den Schultern zuckte. “Dr. Browning, ich bin Macks Bruder Richard. Offenbar hat es ihm die Sprache verschlagen. Das passiert gelegentlich, und in Ihrem Fall verstehe ich das völlig. Vermutlich machen Sie ihn oft sprachlos.”
Beth sah Richard verblüfft an, und ihre Wangen röteten sich verdächtig. “Bisher nicht.”
“Dann muss es an dem liegen, was ich gesagt habe”, bemerkte Richard lächelnd.
Bevor Richard das erklären und ihn noch mehr in Verlegenheit bringen konnte, schlug Mack ihm kräftig auf den Rücken. “Vielen Dank, dass du mir die Nachricht persönlich überbracht hast. Ich weiß, wie beschäftigt du bist, deshalb halte ich dich nicht weiter auf. Gib Melanie einen Kuss von mir, gewinn einige Wählerstimmen oder treib die Millionen für deinen Wahlkampf auf. Du wirst das alles dringend brauchen, weil ich garantiert für deinen Gegenkandidaten stimmen werde.”
Richard hielt nur mit Mühe ein lautes Lachen zurück. “Sollte ich mit nur einer Stimme verlieren, hätte ich einen Sieg sowieso nicht verdient. Übrigens habe ich es nicht eilig. Ich kann also durchaus noch eine Weile bleiben.”
“Nein, kannst du nicht”, widersprach Mack. “Ich begleite dich nach draußen.” Er schob Richard zur Tür und rief zu Beth zurück: “Sagen Sie Tony, dass ich gleich bei ihm sein werde.”
“Ja, gern”, erwiderte sie erstaunt.
Im Aufzug wandte Mack sich an seinen Bruder und bedachte ihn mit einem drohenden Blick. “Komm bloß nicht auf irgendwelche Ideen, großer Bruder. Auf keine, hörst du?”
“Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du spricht”, erwiderte Richard mit unschuldiger Miene. “Ich wollte doch nur deine neue Freundin kennenlernen.”
“Du sagst das, als hättest du mich auf dem Spielplatz mit einem kleinen Mädchen erwischt”, beschwerte sich Mack.
“Glaub mir, ich habe gemerkt, dass du über dieses Stadium längst hinaus bist. Zwischen dir und der Ärztin flogen Funken wie zwischen zwei absolut erwachsenen Menschen.”
“Du bist verrückt.”
“Nein, das glaube ich nicht”, widersprach Richard. “Vielleicht ruft Melanie sie an und organisiert ein Abendessen.”
“Wenn du das tust, bist du ein toter Mann”, warnte Mack. Er wollte nicht, dass sich sein Bruder, seine Tante oder sonst jemand einmischte, was Beth anging. “Vergiss es. Die ganze Sache ist nicht, wie du denkst. Beth und ich unterhalten uns gelegentlich oder trinken einen Kaffee, aber das ist auch alles.”
“Meinst du das wirklich ernst?”, fragte Richard.
“Was denkst du denn?”, entgegnete Mack.
Richard lachte schallend los. “Ich glaube es nicht!”, prustete er los. “Destiny hat es mal wieder geschafft!”
“Destiny hat gar nichts geschafft!”, rief Mack seinem Bruder nach, als dieser das Krankenhaus verließ.
Leider hatte er Richard bestimmt nicht überzeugt, und das eigentlich Schlimme war, dass er selbst nicht mehr ganz sicher war, was nun stimmte.
4. KAPITEL
Um sich selbst zu beweisen, dass sein Bruder Richard falschlag, kehrte Mack nicht gleich ins Krankenhaus zurück, sondern rief über Handy eine attraktive Börsenmaklerin an, die er beruflich wie privat kannte, und war Minuten später mit ihr zum Abendessen in ihrer Wohnung verabredet. Wenn es so lief wie früher, würden sie sich hauptsächlich auf das Dessert konzentrieren.
Äußerst zufrieden ging Mack zu Tonys Zimmer, um sich mit Videospielen die Zeit bis zum Abendessen zu vertreiben. Als er jedoch die Tür öffnete, hielt Beth das kleine Gerät in der Hand und versuchte angestrengt, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Ihr Anblick berührte ihn auf seltsame Weise.
“Kommen Sie, Dr. Beth”, drängte Tony, “so schwer ist das gar nicht.”
“Du hast mich hereingelegt, mein Junge”, erwiderte sie und wandte den Blick nicht von dem winzigen Bildschirm. “Du hast behauptet, es wäre einfach.”
“Ist es auch”, versicherte Tony lachend und wandte sich an den Besucher. “Zeigen Sie es ihr, Mack!”
“Ich brauche seine Hilfe nicht”, wehrte Beth ab.
“Sie fliegt schon auf der ersten Spielebene raus”, verriet Tony.
“Oh, das ist aber nicht gut”, fand Mack, trat hinter Beth und beugte sich zu ihr, um ihr ein paar Tipps zu gehen. Er wurde allerdings von dem leichten Duft eines aufreizenden Parfums überrascht. Sonst roch sie stets nach Desinfektionsmittel, doch jetzt dachte er sofort an zerwühlte Laken und zärtliches Flüstern “danach”. Warum hatte sein
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