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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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nickte und zog sich höher in den Bogen. Einen Fuß am linken Rand, einen am rechten. Sie nahm darüber eine Haltung ein wie eine Spinne, die darauf wartete, zuzuschlagen.
    Ich verstand. Sobald das Portal grau wurde, würden wir hindurchgehen. Ich beeilte mich, ihrem Beispiel zu folgen, und schrie Cris, so laut ich konnte, zu, dass wir bereit seien.
    Doch als der Bogen tatsächlich flackerte und das Schwarz zu einem glatten Grau wurde, war ich nicht vorbereitet. Mein Fuß war abgerutscht, und ich versuchte, mich nur mit einem Bein hochzuziehen. Doch all meine Muskeln fühlten sich zerfetzt an, zu erschöpft, um sich zu bewegen.
    Stef packte mich am Handgelenk und zerrte mich in dem Moment durch den grauen Bogen, als er sich zu verändern begann.
    Stille.
    Echte Stille, nicht die Unstille des Tempels, wo nicht einmal meine Ohren klingeln würden.
    Und Luft, windig und kalt, aber sie versuchte nicht, mich irgendwohin zu saugen. Sie war so dick, dass man atmen konnte.
    Eisige Haut presste sich gegen meine, und als ich die Augen aufschlug, sah ich Sine über mir. Ihr Mund bewegte sich, als würde sie sprechen, aber ich konnte nichts hören, daher blinzelte ich nur und atmete und wartete darauf, dass meine Muskeln schmolzen. Zumindest für den Moment waren sie zu kalt, um zu schmerzen. Ich genoss es unendlich, flach auf dem Rücken liegen zu können und mich nicht zu bewegen .
    »Ana.« Sine klang wie aus weiter Ferne. »Du musst aufstehen.«
    Ich drehte den Kopf und sah, dass Stef zu Ratsherr Frase emporstarrte. Sie wirkte so, wie ich mich fühlte. Träge. Nicht ganz da.
    Die Pflastersteine des Marktplatzes waren mir noch nie so schön erschienen.
    »Ana!« Sines Ruf brachte mich wieder zu mir. »Steh auf, bevor ich jemanden finde, der dich trägt.«
    Die Idee klang in dem Moment gar nicht schlecht, aber als ich die Kontrolle über meinen Körper zurückgewann, erinnerte ich mich an den Markttag, an Deborls Ansprache, daran, dass Meuric vor aller Augen gestorben war, und an den anschließenden Mob.
    Ich setzte mich so rasch auf, dass Sine beinahe nicht schnell genug ausgewichen wäre. »Wo ist Sam?« Ich versuchte, sie wieder anzusehen, aber ich hatte mich zu hastig bewegt, und mir war schwindlig.
    »Krankenhaus.« Sie stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich kam von selbst wieder auf die Beine, als ich sah, dass Stef ebenfalls in eine aufrechte Position fand. »Er ist bei dem Zwischenfall neulich schwer verletzt worden, aber er wird leben. Er ist erst vor einer Stunde aufgewacht.«
    Ich wollte mich benommen fühlen, nicht vergeblich versuchen, den morschen Damm der Gefühle zu flicken. Sam. Cris. Janan. Bald würde ich brechen.
    Nur nicht vor allen Leuten. Bitte.
    »Welcher Tag ist heute?«
    »Ihr wart für zwei Tage verschwunden.«
    Es kam mir vor wie ein Monat. Vielleicht hatte Cris es geschafft, uns einen letzten Gefallen zu tun und uns so nah wie möglich an der Zeit herausgelassen, zu der wir hineingegangen waren.
    Der Damm in meinem Inneren spannte sich an. Ich hätte Cris aufhalten sollen. Ich hatte ihn praktisch getötet.
    »Wo ist Deborl? Ich werde ihn auf den elektrischen Stuhl setzen und dann anzünden …« Stef keuchte, als sie an Frases Schulter lehnte und das Gesicht verbarg.
    »Deborl und seine Freunde sind im Gefängnis.«
    »Gefängnis?« Ich konnte mir kaum noch gute Nachrichten vorstellen. »Was ist mit Wend? Er war auch dort.« Obwohl Deborl auf ihn geschossen hatte …
    Sine fuhr mit den Fingern durch meine wirren Locken. »Wend ist tot.« Ihr Gesicht legte sich in Falten, als sie die Stirn runzelte, und eine Träne rann von Furche zu Furche. »Keiner von ihnen wird Neuseelen je wieder Schwierigkeiten machen, obwohl es nur fair ist, dir zu sagen, dass man sie nicht ignoriert hat.«
    »Ich brauche Sam.« Ich musste ihm alles erzählen, was geschehen war.
    »Natürlich. Corin, hol bitte Dossam.« Sie gab jemandem hinter mir ein Zeichen – Corin vermutlich –, und Schritte entfernten sich. »Wo ist Cris? Sie sagten, er sei bei euch gewesen.«
    Ich schaute zum Tempel hinüber, kalt und weiß und nicht ganz so böse, wenn Cris immer noch dort war. Sam hatte gesagt, Cris habe nie jemandem ein Leid angetan. Ich glaubte es selbst dann noch, nachdem ich erfahren hatte, dass sie alle Neuseelen für Wiedergeburten geopfert hatten. Jetzt hatte er sich für uns geopfert.
    Aber ich konnte Sines Frage nicht beantworten.
    Ich würde brechen.
    Ich war mir nicht sicher, wie lange ich dort stand und mich

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