Nur eine Nacht mit dem Tycoon?
ihr klar wurde, dass sie in Cams Bett lag. Doch das Bett war leer. Von Cam keine Spur. Nur am Fußende lagen ihre Kleider, fein säuberlich zusammengefaltet und dienten wohl als diskreter Hinweis darauf, dass sie gehen sollte, sobald sie aufgewacht war. Sie rümpfte die Nase. Es sah nicht danach aus, als ob Cam in der Nähe war. Sie wusste noch nicht einmal zu sagen, ob er überhaupt neben ihr im Bett gelegen hatte. Das Kissen schien unberührt. Auch kein Zeichen darauf, dass sie die ganze Nacht damit zugebracht hatten, diese herrlich weiche Bettwäsche im wilden Liebesspiel in Unordnung zu bringen.
Seufzend richtete sie sich weiter auf und zog sich die Decke über die Brüste, bis ihr bewusst wurde, dass ihre Sittsamkeit völlig unnötig war. Schließlich hatte Cam ihr am Abend zuvor unmissverständlich klargemacht, dass er keinen Wert darauf legte, ihr am Morgen zu begegnen. Sie brauchte sich also keine Sorgen zu machen, dass er unangekündigt ins Zimmer platzte. Und selbst wenn, schließlich hatte er ihre Brüste schon gesehen. Und nicht nur das, sondern sie auch mit der Zunge verwöhnt und geküsst.
Ein Schauer überlief sie, und ihre Haut begann zu prickeln. Ihre Brustspitzen wurden allein schon bei der Erinnerung an die vergangene Nacht und daran, wie oft sie sich geliebt hatten, wieder hart. Dabei würde sie von Glück sagen können, wenn sie es schaffte, sich anzuziehen und die verdammte Treppe hinunterzugehen.
Die Versuchung war groß, sich eine ausgiebige heiße Dusche zu gönnen. Ihr letzter Versuch, sich zu duschen, war unterbrochen worden und hatte damit geendet, dass sie sich wieder geliebt hatten – und das viele Male in der Dusche und im Badezimmer. Doch jetzt wollte er sie loswerden, und sie würde die Sache ganz bestimmt nicht herauszögern.
Als sie auf ihre Uhr schaute, stöhnte sie auf. Es war bereits nach neun. Sie hätte schon vor einer ganzen Weile aufstehen müssen, denn es bestand kein Grund, Cams Gastfreundschaft noch länger zu beanspruchen. Sie kletterte aus dem Bett und seufzte, als ihre Muskeln schmerzvoll protestierten. Verdammt, sie taten sogar an Stellen weh, von denen sie noch nicht mal geahnt hatte, dass sie dort Muskeln hatte.
Nachdem sie sich angezogen hatte, ging sie ins Bad. Auf Make-up verzichtete sie ausnahmsweise. Sie musste ja niemanden beeindrucken, und der Chauffeur würde sie bis vor ihr Apartment fahren. Sie setzte die Sonnenbrille auf und war recht zufrieden damit, dass sie nicht mehr ganz so mitgenommen aussah.
Dann ging sie leise zur Treppe. Sie hatte keine Ahnung, ob Cam überhaupt noch hier war, aber auf keinen Fall wollte sie seine Aufmerksamkeit erregen.
Unten an der Treppe wurde sie von einem großen traurig dreinschauenden Mann begrüßt, der irgendwas zwischen vierzig und siebzig Jahre alt sein mochte.
„Ms Laingley, der Wagen steht vorn für Sie bereit, um Sie in die Stadt zu bringen.“
Sie zuckte zusammen. „Verzeihung. Wartet der Chauffeur schon lange? Ich habe leider verschlafen.“
Der Mann lächelte sie freundlich an. „Keineswegs. Kein Grund zur Sorge. Kommen Sie, ich bringe Sie hinaus.“
Er bot ihr den Arm an. Da ihr das jedoch peinlich war, gab sie vor, es nicht mitbekommen zu haben und ging vor ihm zur Eingangstür. Doch plötzlich fiel ihr auf, dass sie ihren Mantel vergessen hatte. Stirnrunzelnd wandte sie sich zu dem Mann um und bemerkte, dass er ihren Mantel in den Händen hielt und ihr reichte.
„Vielen Dank“, sagte sie.
Eindeutig war sie nicht die erste Frau, die Cam nach einer heißen Nacht nach Hause chauffieren ließ. Sein Butler – oder welches Amt er auch immer innehaben mochte – wirkte so, als würde er so etwas öfter machen.
Sie schlüpfte in den Mantel, während der Mann ihr die Tür öffnete. Kalte Luft drang herein, und Pippa blinzelte überrascht, als sie sah, dass draußen alles weiß war. „Es hat geschneit!“, stellte sie überrascht fest und lächelte.
„Ja, das hat es. Laut Wetterbericht liegen fünfzehn Zentimeter Schnee.“
Als er ihr dieses Mal den Arm anbot, willigte Pippa ein, sich auf der Treppe helfen zu lassen. Schließlich trug sie immer noch die High Heels vom Abend zuvor, und obwohl sie am Fuß sexy aussahen, waren sie für Winterwetter ziemlich ungeeignet.
Beflissen half er ihr in die schwarze Limousine und wartete, bis sie hinten Platz genommen hatte. „Gute Fahrt, Miss“, wünschte er ihr.
„Vielen Dank“, sagte sie.
Nachdem er die Tür geschlossen hatte, fuhr der Chauffeur
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