Nur eine Nacht mit dem Tycoon?
letzte Nacht auf alle erdenklichen Weisen geliebt hatte. Möglicherweise würde er nun nicht jedes Mal den Verstand verlieren, wenn sie in seiner Nähe war.
Tief in seinem Inneren wusste er jedoch, dass es natürlich nicht stimmte, aber um seines Seelenfriedens willen ging er versuchsweise davon aus. Als er ins Bad kam, zuckte er zusammen angesichts des Chaos, das er seiner Putzfrau zumutete. Die Tür zur Dusche stand immer noch offen, und Handtücher lagen überall auf dem Boden herum. Auf dem Waschtisch herrschte ein furchtbares Durcheinander. Und das nur, weil Cam so ungeduldig gewesen war und die Gegenstände einfach beiseitegefegt hatte, bevor er Pippa daraufgepresst und sie ein weiteres Mal stürmisch geliebt hatte. Auf dem Fußboden entdeckte er auf dem ersten Blick wenigstens zwei gebrauchte Kondome. Er hob das eine neben dem Waschbecken auf und beförderte es in den Mülleimer. Als er gerade das andere Kondom neben der Duschkabine in den Mülleimer werfen wollte, fiel ihm etwas auf, was ihm förmlich das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Sprachlos starrte er eine Weile auf das Beweisstück in seiner Hand, bevor er lauthals zu fluchen begann. Ihm wurde plötzlich ganz flau im Magen, Schweißperlen traten ihm auf die Stirn, und sein Mund fühlte sich mit einem Mal völlig ausgetrocknet an. Er schloss die Augen und flehte inständig, er möge sich getäuscht haben, doch als er sie wieder öffnete, sah er den unwiderlegbaren Beweis immer noch in seiner zitternden Hand.
Das Präservativ war gerissen.
4. KAPITEL
Pippa geriet in Versuchung, ihr Mobiltelefon auf die Straße zu schleudern, und lediglich der Gedanke, dass sie es danach würde ersetzen müssen, hielt sie davon ab. Was konnte heute wohl sonst noch schiefgehen?
Sie hatte den perfekten Ort für ihr Geschäft gefunden – in einer netten Gegend. Die Bedingungen waren annehmbar und zufriedenstellend, und die Räume waren mit den notwendigen Einrichtungen ausgestattet. Sie musste nur noch ein paar Verschönerungsarbeiten an der Ladenfront vornehmen, um sie für Passanten einladender zu gestalten, und damit wäre alles erledigt gewesen.
Ihre bisherigen Aufträge hatte sie durch Mundpropaganda erhalten, doch jetzt fühlte sie sich bereit, etwas Richtiges auf die Beine zu stellen. Sie wollte endlich ein regelmäßiges Einkommen und nicht mehr darum bangen müssen, wann sie den nächsten Job an Land ziehen konnte. Ihre mageren Ersparnisse hatten zwar bisher ihre Wohnung zu finanzieren vermocht, doch wenn sie nicht endlich regelmäßig Geld verdiente, dann würden sie in einem Jahr aufgebraucht sein.
Bestimmt konnte sie ein kleines Darlehen für Existenzgründung beantragen, doch um die Mittel zu bekommen, musste sie einen Pachtvertrag vorweisen – was sie eigentlich auch konnte, wie sie geglaubt hatte. Dann hatte sie jedoch ihr Immobilienmakler angerufen und ihr mitgeteilt, dass es ein Problem gab.
Plötzlich löste sich ihr Traum von leckeren Cupcakes, köstlichem Gebäck, verführerisch aussehenden Bonbons sowie aromatisch duftendem Brot in Luft auf.
Sie atmete tief aus, während sie die Treppen zu ihrem Apartment hochstieg und nach dem Schlüssel suchte. Sie war gerade damit beschäftigt aufzuschließen, als ihr Mobiltelefon abermals klingelte und Pippa erneut den Wunsch verspürte, es einfach wegzuwerfen.
In ihrem Apartment angekommen, schaute sie auf das Display ihres Handys. Zwar handelte es sich nicht um eine ihr bekannte Nummer, da sie jedoch ihre Kontaktdaten an mögliche zukünftige Kunden weitergereicht hatte, konnte sie es sich nicht leisten, den Anruf nicht zu erwidern.
Seufzend wählte sie die angegebene Nummer und presste das Telefon ans Ohr. „Pippa Laingley.“
Sie quälte sich gerade umständlich aus ihrem Mantel, als sie Cams Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm. „Pippa, ich bin’s, Cam.“
Nachdem sie sich gefasst hatte, lachte sie leise und ließ ihren Mantel halb ausgezogen über dem Arm hängen, mit dem sie gerade das Handy hielt. „Oh, hallo Cam. Was für eine Überraschung! Hast du nicht behauptet, du rufst niemals an? Was verschafft mir also die Ehre?“
„Eins der Kondome ist geplatzt“, entgegnete er unumwunden.
Schnell nahm sie das Telefon in die andere Hand, um den Mantel richtig auszuziehen. Sie ließ ihn da liegen, wo er auf den Boden gefallen war, und ging in das Wohnzimmer. Sicher hatte sie sich eben verhört.
„Was hast du gerade gesagt?“, fragte sie mit zittriger Stimme und setzte sich auf
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