Nur eine Nacht mit dem Tycoon?
nie etwas Schöneres in seinem Leben gesehen.
Selbst nach all den Jahren schnürte es ihm beim Anblick dieser beiden Menschen, die er so sehr geliebt und dann verloren hatte, die Kehle zu.
Er würde es nicht noch ein weiteres Mal durchstehen, diesen Schmerz und diese Trauer auszuhalten. Nie hatte er sich etwas mehr gewünscht, als dass Pippa nicht schwanger war.
Sie war nicht schwanger, redete er sich immer wieder gut zu, um sich zu beruhigen.
Als seine Sekretärin sich über die Gegensprechanlage meldete, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Mr Hollingsworth, hier ist eine junge Dame, die Sie gerne sprechen möchte. Sie hat aber keinen Termin.“
„Wer ist es denn?“, fragte Cam ungeduldig. Warum hatte sie das nicht schon längst in Erfahrung bringen können? Er war gerade im Begriff, ihr mitzuteilen, dass er nicht gestört werden wollte, als seine Sekretärin ihm mitteilte: „Pippa Laingley. Sie scheint ziemlich sicher zu sein, dass Sie sich mit ihr treffen wollen.“
Der missbilligende Tonfall in Mrs Miltons Stimme verriet Cam, dass sie vermutlich vergeblich versucht hatte, Pippa abzuwimmeln.
„Ist schon in Ordnung. Schicken Sie sie bitte herein.“
Aufgeregt erhob Cam sich und sah zur Tür. Einen Moment später betrat Pippa sein Büro, blieb einen Augenblick auf der Schwelle stehen und schaute sich suchend um.
Aufmerksam betrachtete er sie, suchte nach einem Anzeichen, dass etwas an ihr anders war als normalerweise. Er ballte die Hände zu Fäusten, die er hinter dem Schreibtisch vor ihren Blicken verbarg, denn er wollte nicht, dass sie wusste, wie angespannt er war. Am liebsten wäre er einfach zu ihr gegangen, um sie in die Arme zu nehmen und ihr zu versprechen, dass alles gut werden würde. Doch vor langer Zeit hatte er lernen müssen, dass niemand solche Versprechen halten konnte.
Wenn er diese Begegnung unbeschadet überstehen wollte, dann musste er sich ganz gelassen geben.
„Pippa“, bat er. „Setz dich doch bitte. Möchtest du etwas trinken?“
Als sie näher kam, bemerkte er, wie blass sie war und dass sie Schatten unter den Augen hatte. Außerdem schien es, als hätte sie abgenommen. Und ihm wurde plötzlich klar, dass die vergangenen Wochen vermutlich stressiger für sie gewesen waren als für ihn.
„Ich hoffe, ich störe dich nicht bei etwas Wichtigem“, sagte sie leise. „Aber ich musste dich gleich sehen.“
Eine böse Vorahnung beschlich ihn, und er schluckte schwer. „Du störst überhaupt nicht. Ich bin ganz Ohr. Worüber wollen wir reden?“, fragte er betont gleichgültig, obwohl das lächerlich war, denn über was sollte sie schon mit ihm reden wollen? Es half nichts, wenn er so tat, als wüsste er nicht, worum es ging.
„Ich bin schwanger“, verkündete sie.
Seine Hoffnung erlosch, und plötzlich fühlte er sich so, als laste ihm ein schweres Gewicht auf den Schultern. Er spürte, wie Trauer ihn überkam, und bewegungslos verharrte er, um ja die Fassung nicht vor Pippa zu verlieren.
Endlich hatte er sich so weit wieder unter Kontrolle, dass er etwas sagen konnte. „Bist du sicher?“, brachte er hervor, obwohl er wusste, dass sie es war, denn er konnte die Wahrheit in ihrem Blick erkennen.
Sie nickte ernst, bevor sie zögernd zugab: „Ich bin aber noch nicht beim Arzt gewesen, habe nur einen Schwangerschaftstest aus der Apotheke gemacht. Und die sind neunundneunzig Prozent sicher, wie man sagt.“
Er räusperte sich. „Es wird schon stimmen. Wir haben beide gewusst, dass es möglich sein könnte.“
Offensichtlich fühlte sie sich unbehaglich, denn sie hatte die Hände in die Manteltaschen gesteckt und stand reglos da.
„Ist es dir gut ergangen?“, fragte er und hasste sich dafür, dass er so distanziert klang. Dabei war er dankbar dafür, auf Abstand gehen zu können, denn auf jeden Fall wollte er die Nähe und Freude vermeiden, die zwei Menschen empfanden, wenn sie ein Kind erwarteten. Er ärgerte sich darüber, dass sie sich so hartnäckig dagegen gesträubt hatte, bei ihm einzuziehen. Dabei konnte er ihr keinen Vorwurf machen, denn er musste ihr ja wie ein unberechenbarer Freak vorkommen, der sie erst von sich wies, um sie gleich darauf wieder an sich zu ziehen.
Auch wenn er auf keinen Fall Nähe zwischen ihnen beiden zulassen wollte, musste er sicher sein, dass für sie gesorgt wurde. Sie sollte alles haben, was sie benötigte, die beste medizinische Versorgung und seelische Unterstützung. Er durfte auf gar keinen Fall zulassen, dass ihr
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