Nur eine Nacht mit dem Tycoon?
fühle mich so dumm“, flüsterte Pippa. „Ich kann diese Entscheidung nicht einfach so treffen. Wer könnte das schon?“
„Okay, aber was sagt dir deine innere Stimme?“, wollte Carly wissen. „Wovor hast du Angst? Vor der Schwangerschaft an sich? Oder die Vorstellung, eine unverheiratete Mutter zu sein und nicht für dich und das Kind sorgen zu können?“
„So, wie du es darstellst, klingt es nicht besonders verlockend“, erwiderte Pippa.
„Du musst ja nicht sofort eine Entscheidung treffen“, warf Tabitha ein. „Die Pille danach oder eine Spritze sind schließlich nicht deine einzigen Optionen. Du kannst ja auch erst mal abwarten, ob du wirklich schwanger bist, und dann überlegen, was du machst. Heutzutage haben Frauen viele Möglichkeiten.“
Ashley drückte sacht Pippas Hand und sah ihre Freundin eindringlich an. „Wenn du dieses Baby willst, falls es überhaupt ein Baby gibt, dann musst du wissen, dass wir dir helfen – wir alle. Du bist nicht allein. Ich will nur sichergehen, dass du dich für das entscheidest, was das Beste für dich ist. Und ganz egal, wie deine Entscheidung ausfällt, du kannst auf uns zählen.“
Jetzt konnte Pippa ihre Tränen nicht länger zurückhalten, als sie ihre besten Freundinnen ansah, die man auf der Welt haben konnte. „Ich weiß nicht, was ich ohne euch machen würde.“
„Du übersiehst dabei einen wichtigen Bestandteil der Gleichung“, gab Sylvia zu bedenken.
Alle sahen sie an.
„Den Vater. Natürlich kannst du auf uns zählen, aber ist er auch bereit, Verantwortung zu übernehmen?“
Pippa nickte. „Das würde er, daran besteht kein Zweifel. Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich ihm sagen würde, wenn ich schwanger bin. Aber bis dahin halte ich mich von ihm fern. Ich muss das erst mal mit mir allein ausmachen, versteht ihr?“
„Ja, Süße, das verstehen wir“, entgegnete Carly mitfühlend.
„Wahrscheinlich klingt das verrückt für euch, aber als ich begriffen habe, dass die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht, hat sich alles geändert. Ich habe angefangen mir vorzustellen, dass da ein kleines Leben in mir heranwächst, und selbst wenn ich eine Pille nehmen könnte, und alles wäre wieder so wie vorher …“ Sie holte tief Luft. „Ich weiß nicht, ob ich das tatsächlich will.“
Als sie ihre Freundinnen betrachtete, konnte sie keinerlei Vorwürfe in ihren Blicken ausmachen. Alles, was sie sah, waren Zuneigung und Unterstützung, Entschlossenheit und Loyalität.
„Falls es ein Baby gibt, möchte ich es behalten, glaube ich.“ Sie schluckte schwer, bevor sie entschlossener hinzufügte: „Ich weiß, dass ich es will.“
„Nimm dir etwas Zeit, um dich an den Gedanken zu gewöhnen“, schlug Sylvia vor. „Es gibt keinen Grund zur Eile. Du musst dich ja nicht heute oder morgen entscheiden.“
Aber Pippa spürte, wie mit Nachlassen des Schocks ihre Entschlossenheit wuchs, das Kind zu behalten. Ihr Kind. Sie begann schon, einen Beschützerinstinkt dafür zu entwickeln.
Jetzt wurde ihr bewusst, dass sie trotz der großen Überraschung nie etwas unternehmen würde, um die Schwangerschaft zu beenden. Auch würde nie für sie infrage kommen, ein Kind wegzugeben, das sie auf die Welt gebracht hatte. Sie war geschockt angesichts des starken Beschützerinstinkts und der innigen Liebe, die sie verspürte, obwohl sie noch nicht einmal wusste, ob sie schwanger war.
Falls sie es sein sollte, würde sie das Kind auf jeden Fall behalten. Sie würde zu Cam gehen und mit ihm gemeinsam eine einvernehmliche Lösung treffen.
Vielleicht war sie ja etwas blauäugig, aber bevor er ihr nicht das Gegenteil bewies, ging sie mit ganzem Herzen davon aus, dass er sich nicht vor seiner Verantwortung drücken würde.
Mit zitternden Händen hob sie das Wasserglas an die Lippen. Nachdem sie einen kräftigen Schluck genommen hatte, stellte sie das Glas auf den Tisch zurück und sah ihre Freundinnen an.
„Okay, Mädels. Wie lange muss ich warten, bevor ich einen Schwangerschaftstest machen kann?“
5. KAPITEL
Pippa lief in ihrem Wohnzimmer ungeduldig auf und ab und versuchte, nicht ständig auf das Teststäbchen zu starren, das nur wenige Schritte von ihr entfernt auf dem Beistelltisch lag.
„Es ist noch nicht so weit“, sagte Ashley, als Pippa zögernd stehen blieb.
„Warum muss das nur so lange dauern?“, platzte es aus ihr heraus.
Sie hielt diese Unwissenheit nicht eine Minute länger aus. Die vergangenen Wochen waren der reinste Stress gewesen.
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