Nur eine Nacht mit dem Tycoon?
Freundschaft, die sie in den vergangenen Monaten aufgebaut hatten – selbst, wenn sie keine Liebesbeziehung haben konnten, dann war eine Freundschaft etwas, womit sie durchaus leben konnte. Alles war in Ordnung, nur nicht diese Unsicherheit zwischen ihnen.
Rasch umarmte sie ihn und führte ihn dann wieder nach vorn in den Laden, wo der Strom der Kunden immer noch nicht abgerissen war.
Einen Augenblick lang blieb er zögernd vor dem Tresen stehen. Dann beugte er sich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns in ein paar Stunden. Gib auf dich acht, okay?“
Als er fortging, legte sie ihren zitternden Finger an die Stelle, auf die er sie geküsst hatte.
Diese Unbeständigkeit in ihrer Beziehung nervte sie wirklich. Sie wusste nie, wie sie zueinander standen. Nur eins wusste sie genau – sie würde nicht ewig warten, bis er sich endlich entschieden haben würde.
13. KAPITEL
Als Cam wieder vor Pippas Café fuhr, sah er gerade noch, wie die Leuchtbuchstaben des Geöffnet-Schildes erloschen. Während er im Wagen vor dem Geschäft wartete, trommelte er ungeduldig mit den Daumen auf das Lenkrad und spürte, wie sehr er sich darauf freute, Pippa wiederzusehen.
Das ergab alles keinen Sinn. Auf der einen Seite wollte er möglichst weit von ihr entfernt sein, weil sie ihn nervös machte und ihn zu durchschauen schien. Auf der anderen hielt er es nur kurze Zeit ohne sie aus, bevor er sich um sie zu sorgen und sich nach ihr zu sehnen begann.
Wie sollte er bloß damit zurechtkommen? Wann würde er sich nicht mehr davor fürchten, jemanden zu verlieren, der ihm am Herzen lag? Eigentlich hätte er sich nicht bei ihr entschuldigen sollen. Dann wäre sie weiterhin wütend auf ihn, und sie hätten einen sauberen Bruch. Aber er wollte sie sehen – und mit ihr schlafen. Obwohl er wusste, wie selbstsüchtig das war. Doch er fühlte sich lebendig, schon, wenn sie nur mit ihm im selben Zimmer war.
Nachdem Pippa zu ihm ins Auto gestiegen war, wurde sein Verlangen, ihr nahe zu sein, noch drängender, und er war kaum in der Lage, ihrem Bericht über den ersten Tag in ihrem Laden zu folgen. Sie wirkte völlig erschöpft, und Cam verspürte den unbändigen Wunsch, sie ganz für sich allein zu haben.
„Wir ändern unsere Pläne“, erklärte er, als sie bei Pippa ankamen. „Wir bleiben bei dir. Dort kannst du die Füße hochlegen, während ich uns das beste Steak der Stadt liefern lasse. Dann bringe ich dich ins Bett, und ich verpasse dir eine Ganzkörpermassage. Und danach haben wir Sex.“
Einen Moment lang sah sie ihn sprachlos an. „Okay“, sagte sie schließlich.
Er lächelte, weil sie einverstanden war, denn er fand es weit mehr als nur okay.
Als Pippa ihn in ihr Apartment führte, schien die Luft vor erwartungsvoller Erregung nur so zu vibrieren. Sie traute sich nicht, Cam ins Gesicht zu schauen, weil sie fürchtete, wie ein offenes Buch für ihn zu sein – und welche Frau hatte nicht gern ein paar Geheimnisse?
Allerdings machte sie sich selbst nichts vor – sie begehrte ihn. Als sie ins Wohnzimmer ging, fühlte sie sich plötzlich energiegeladen und kein bisschen erschöpft. Jedes Mal, wenn er sie ansah, begann ihre Haut zu prickeln, und es kam ihr vor wie ihr erstes Date oder ihr allererster Kuss. Oder das erste Mal, als sie sich vor einem Mann ausgezogen hatte. Und sie war nicht sicher, ob sie dieses Gefühl mochte.
„Warum setzt du dich nicht einfach hin und entspannst?“, schlug er vor. „Ich finde mich schon zurecht. Möchtest du etwas trinken?“
Seine plötzliche Beflissenheit verwirrte sie nur noch mehr. Aber sie mochte diesen neuen Cam, sehr sogar, und sie hätte sich glatt an ihn gewöhnen können, denn mit einem Mal wirkte seine Besorgnis aufrichtig. Sie hatte keine Ahnung, ob er nur sein Verhalten in der Klinik wiedergutmachen wollte oder ob er ihr gegenüber milder wurde. Woher sollte man das bei ihm auch wissen?
Sie setzte sich erleichtert auf das Sofa und hörte Cam dabei zu, wie er in der Küche herumhantierte und das Essen bestellte.
Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, reichte er ihr ein Glas Wasser und machte es sich im Sessel bequem.
„Hast du eigentlich schon darüber nachgedacht, was mit dem Geschäft wird, wenn erst das Baby auf der Welt ist?“
Neugierig sah sie ihn an. „Was meinst du damit?“
„Willst du so weitermachen oder noch ein paar Leute einstellen, damit du mehr Zeit mit unserem Sohn verbringen kannst?“
Einen Moment lang war sie sprachlos,
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