Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur einen Kuss, Kate!

Nur einen Kuss, Kate!

Titel: Nur einen Kuss, Kate! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
Mädchen nichts anfangen.” Er sagte es beschwichtigend, konnte es sich aber nicht versagen hinzuzusetzen: “Sie gehört ganz Ihnen, Major Jack.”
    Jack fuhr auf und sah Carlos finster an, doch Geklirr vom anderen Ende der Küche lenkte ihn ab. Beide drehten sich nach Kate um.
    Die kleine Gestalt bebte vor Wut, ihre Augen blitzten. “Ihr Kaffee, Gentlemen.” Sie betonte das letzte Worte sarkastisch, hob sodann zur Verblüffung der Männer die Kanne und schleuderte diese in ihre Richtung.

3. KAPITEL
    Ihr durch jahrelange Kampferfahrung geschärftes Reaktionsvermögen ließ die beiden Männer geschickt ausweichen, bewahrte sie jedoch nicht davor, mit heißem Kaffee bespritzt zu werden, als das irdene Gefäß an der Wand hinter ihnen zerschellte. Sie fluchten in einem Gemisch aus Spanisch, Portugiesisch und Englisch und wandten sich der Quelle ihres Ungemachs zu. Doch es war niemand mehr zu sehen. Kate war aus der Küche gestürmt, als die zwei sich noch duckten und Deckung suchten.
    “Verdammtes Weibsbild!”, grollte Jack. “Was hat sie denn? Jetzt ist alles voller Kaffee.” Er zog sein durchnässtes Hemd aus und trocknete damit Gesicht und Brust ab.
    Carlos, der sich mit einem Küchentuch abwischte, sah hoch. “Womöglich hat sie verstanden, was wir sagten?”
    Jack starrte ihn an. “Ein englisches Küchenmädchen mitten in Leicestershire soll Spanisch verstehen? Ausgeschlossen! Obwohl sie sich tatsächlich den Ruß aus dem Gesicht wischte.”
    Nachdenklich schüttelte er den Kopf. “Nein. Lächerlich. Sie ist Engländerin.” Er stand auf und rieb energisch sein wirres schwarzes Haar trocken. “Es sei denn, sie hat spanisches Blut in den Adern.” Er dachte an ihre klare helle Haut, die graugrünen Augen, das lockige, nussbraune Haar. Wieder schüttelte er den Kopf. “Nein, unmöglich.”
    Carlos zuckte mit den Achseln. “Warum dann das?” Er deutete auf die zerbrochene Kaffeekanne.
    “Woher soll ich das wissen?”, erwiderte Jack noch immer ungehalten. “Die Kleine gehört ins Irrenhaus. Verdammt, aber diesmal lasse ich es ihr nicht durchgehen.”
    “Diesmal?”, fragte Carlos lächelnd. “Soll das heißen, dass sie Ihnen schon einmal auf dem Kopf herumtanzte, Major Jack?”
    Ein Blick aus eisblauen Augen traf ihn. “Mach sofort alles sauber”, herrschte der Major ihn an.
    “Sofort.” Carlos bückte sich nach den Scherben, und Jack schritt mit Gewittermiene hinaus.
    “Na, das Mädchen hat den Löwen in ihm geweckt”, murmelte Carlos. “Hoffentlich hat es sich gut versteckt, denn Major Jack ist furchtbar, wenn man ihn reizt.”
    Jack betrat die Diele und blickte um sich. Das Mädchen war nirgends zu sehen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Das kleine Biest würde etwas erleben, ehe er sie hinauswarf! Die kalte Morgenluft machte sich auf seiner nackten Haut unangenehm bemerkbar. Mit einem halblauten Fluch hinkte er die Treppe hinauf und stieß an ihrem oberen Ende mit Kate zusammen, die den Gang entlangstürmte. Der Aufprall war so heftig, dass er sie packen musste, um nicht selbst das Gleichgewicht zu verlieren.
    Kate, die ebenfalls instinktiv die Arme ausstreckte, wurde gegen einen breiten, sehr kraftvollen und nackten männlichen Torso gedrückt. Seine Brust war gewölbt und dunkel behaart, die Schultern breit und muskulös. Seine Haut war warm und glatt und verströmte einen Duft, der sie ganz einzuhüllen schien.
    “Oh!”, stieß sie hervor und versuchte sich loszureißen.
    “Nicht so hastig, Mädchen!”, erwiderte er zwischen den Zähnen. “Was fällt dir ein, die Kanne nach uns zu werfen? Du hättest uns verletzen können.”
    “Ach was, ich spiele schon jahrelang Kricket und habe daneben gezielt.”
    “Kricket? Unsinn! Mädchen spielen nicht Kricket. Dir gebührt eine Lektion in Anstand.”
    “Lassen Sie mich los”, fauchte sie. “Was erlauben Sie sich?” Sie drehte und wand sich, doch er hielt sie mühelos fest. Ein Kampf war zwecklos, da er viel größer war. Als er auflachte, hörte es sich an wie ein sonores Brummen aus den Tiefen seiner Brust.
    “Wenn du dich weiter so in meinen Armen bewegst, kleine Wildkatze, könnte ich Gefallen daran finden”, raunte er ihr ins Ohr.
    Kate erstarrte. Der Kerl wollte sie in Verlegenheit bringen – sie musste sofort ihre Taktik ändern.
    “Oh, Sie tun mir weh … oh …” Sie seufzte dramatisch und sackte plötzlich in seinen Armen zusammen.
    “Verdammt!”, entfuhr es ihm.
    Kate spürte, wie sein fester Griff um ihre Arme

Weitere Kostenlose Bücher