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Nur einen Kuss, Kate!

Nur einen Kuss, Kate!

Titel: Nur einen Kuss, Kate! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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entspannt zu bleiben. Er hatte keine andere Wahl. Er musste reglos daliegen und jede Liebkosung genießen, oder er würde die kostbaren Augenblicke gegen die kalte Wirklichkeit eintauschen.
    Wie süß sie war! Und nun küsste sie ihn abermals auf den Mund. Er wappnete sich, als ihre Zunge seine berührte, doch konnte er nicht widerstehen und erwiderte den Kuss. Gleich darauf spürte er ihr entsetztes Abrücken. Sanft umfasste er ihren Kopf und hielt ihn fest.
    Sie küssten einander lange und leidenschaftlich.
    Als Jack hörte, wie Francis draußen die Pferde einspannte, ließ er Kate los, und sie zog sich mit benommener und nachdenklicher Miene zurück.
    “Guten Morgen, mein Liebes”, flüsterte er mit zärtlichem Lächeln. “So reizend wurde ich noch nie geweckt.”
    Kate errötete. O Gott, sie lag in höchst unschicklicher Stellung auf Jack Carstairs, Brust an Brust … und sie spürte seine Männlichkeit.
    Eilig raffte sie sich auf und versuchte ihre Kleidung in Ordnung zu bringen, um sich wenigstens einigermaßen anständig präsentieren zu können. Wie lange war Jack schon wach? Hatte er womöglich alles mitbekommen?
    In höchster Verlegenheit machte sie sich daran, ihr Haar in Ordnung zu bringen, wobei sie es vermied, in seine Richtung zu schauen. Zu gern hätte sie das gespannte Schweigen gebrochen, doch wollte ihr nichts einfallen.
    “Guten Morgen. Na, gut geschlafen?” Francis trat ein und stampfte mit den Stiefeln auf. “Brr, es ist kalt. Ich denke, wir sollten schleunigst aufbrechen. Wie geht es Ihnen, Kate?”
    Kate murmelte etwas Unverständliches und schlüpfte aus dem Haus. Ihr Gesicht glühte. Francis war auch hier? Wer sonst wusste noch von ihrer Schande? Schlimm genug, dass sie sich von ihrem Vetter hatte entführen lassen … sich dann aber vor zwei Zeugen so zu benehmen!
    Auf der Suche nach Wasser fand sie weder einen Brunnen noch eine Pumpe oder einen Bach, und das Wasser des kleinen Weihers neben dem Haus war eiskalt. Kate begnügte sich damit, ihr Gesicht zu waschen, und benutzte zum Abtrocknen ihren Unterrock, aus dem sie ein Spitzenband zog, um damit ihr Haar zurückzubinden. Dann lief sie vor Kälte zitternd ins Haus.
    “Guten Morgen, Gentlemen”, sagte sie aufgeräumt und mit einem Lächeln, das sie an den leeren Raum zwischen den beiden richtete. “Gibt es etwas zu essen? Ich bin halb verhungert.”
    Francis lachte auf. “Nun, dann heißt es schleunigst frühstücken. Ich denke, im nächsten Dorf gibt es ein Gasthaus.”
    “Ja”, sagte Kate hastig und strahlte ihn an. Sie wagte noch immer nicht, Jack anzusehen.
    “In diesem Fall, Madam, hole ich sofort Ihr Gepäck!”, sagte Francis und verbeugte sich wie ein Lakai. Kate kicherte, als er unter weiteren Verbeugungen hinausging.
    Sie drehte sich um und sah Jack an der Wand lehnen. Sein Blick war finster. “Mussten Sie schon in aller Herrgottsfrühe mit ihm flirten?”
    “Ich habe nicht geflirtet.” Ihr Herz sank klaftertief.
    Jack brummte ungläubig.
    Kate drehte ihm den Rücken zu und ging zur offenen Tür. Da war nichts zu machen. Er würde glauben, was er wollte. In der Kälte schaudernd, verschränkte sie die Arme und zuckte zusammen, als ihr von hinten ein schwerer Mantel über die Schultern gelegt wurde.
    “Hier”, sagte er knapp. “Nehmen Sie ihn.”
    Der Umhang war noch warm und roch nach Jack. Kate rührte sich nicht. Sie spürte seine Hände an den Schultern, als er sie in den Stoff hüllte. “Nein, ich brauche ihn nicht”, versuchte sie abzuwehren.
    “Seien Sie nicht so dumm”, grollte er. Starke Hände drehten sie um, und sie schaute zu ihm auf. Er aber knöpfte ihr nur den Mantel zu.
    “Danke”, sagte sie leise.
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu, murmelte leise etwas vor sich hin, ehe er an ihr vorbei ins Freie trat und Francis mit den Pferden half.
    Die Kutsche fuhr vor. Francis übernahm die Zügel, die zwei Reitpferde wurden hinten angebunden. Kate stieg ein und wartete, dass Jack sich zu ihr setzte. Als er ebenfalls eingestiegen war, sah sie geflissentlich aus dem Fenster.
    Er setzte sich wortlos und starrte missmutig in die andere Richtung.
    Die kurze Strecke bis zum Dorf wurde schweigend zurückgelegt. Als sie vor dem Gasthaus vorgefahren waren und der Wirt sie mit geübtem Auge musterte, die zerdrückte Kleidung registrierte, die unrasierten Gesichter der Männer und Kates provisorisch zurückgebundenes Haar, nahm sein gerötetes Gesicht einen wissenden Ausdruck an.
    “Zwei Zimmer, Wirt”,

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