Nur weil ich dein Chef bin
Stadt zu zeigen. Stattdessen würde er arbeiten, Brandon Washington wegen der Erfolge des Bahamas-Hotels in die Mangel nehmen und den Fortschritt mehrerer interessanter Grundstückstransaktionen überprüfen.
Auf dem Ball würde er Linda als seine persönliche Assistentin vorstellen. Sie würde ohne Zweifel ihr Haar zu einem Knoten hochstecken, ein konservatives Kleid tragen und den ganzen Abend stocknüchtern bleiben.
„Wow!“ Linda blieb abrupt stehen, als sie dem fröhlichen alten Portier in die überbordende Eleganz des „Ritz-Carlton“ folgten.
„Ja. Nicht unbedingt der moderne Miami-Beach-Flair, den wir im ‚Garrison Grand‘ haben“, stimmte Parker amüsiert zu. „Das hier ist die elegante Kultiviertheit der Alten Welt. Entweder man mag sie, oder sie erstickt einen. Ich persönlich liebe sie.“
„Es ist einfach fantastisch“, murmelte Linda ehrfürchtig, während sie den zweigeschossigen, kunstvoll verzierten Rundbau betrachtete, der sich über der Lobby erhob.
Parker lächelte über ihre Begeisterung und ging zur Rezeption, um einzuchecken. Doch nach einigen Tastenschlägen und einem Stirnrunzeln teilte ihm der Hotelangestellte mit, dass das Zimmer für Miss Cross nicht zur Verfügung stand. Vermutlich ein Fehler im Computersystem.
„Es ist noch nicht fertig, meinen Sie.“
„Es tut uns wirklich schrecklich leid, Mr. … Garrison“, beteuerte der Mann beflissen. Offenbar war er noch nicht lange genug im Geschäft, um Parkers Namen sofort zuzuordnen. „Wir sind vollständig ausgebucht wegen einiger größerer Veranstaltungen an diesem Wochenende.“
Parker war überzeugt davon, dass ein einziges Wort ins Ohr des Hoteldirektors genügt hätte, um ihm ein weiteres Zimmer herzurichten. Er war in diesem Geschäft groß geworden, und „vollständig ausgebucht“ bedeutete, dass noch mindestens sechs Zimmer in Reserve waren.
„Ihre Suite verfügt über drei Schlafzimmer, Mr. Garrison, und sie ist sehr schön und geräumig“, fügte der Mann hinzu. „Und vielleicht wird ja morgen etwas frei.“
Parker rieb sich die Augen und kämpfte gegen die Erschöpfung an, die der lange Flug mit sich brachte. Langsam drehte er sich zu Linda um, die sich noch immer voller Bewunderung in der Lobby umsah. Es war wirklich genügend Platz in seiner Suite. Linda würde die Einrichtung sicher gefallen.
Und wenn es besonders gemütlich werden sollte …
Er nickte kurz entschlossen. „Dann werden wir uns wohl arrangieren müssen.“
Im nächsten Augenblick machte sich ein Hotelpage schon mit dem Gepäck auf den Weg nach oben, während Parker mit einem bedauernden Lächeln zu Linda zurückschlenderte. „Eine kleine Planänderung.“
„Ja?“
„Es gibt kein Zimmer für Sie.“
Sie runzelte die Stirn. „Ich habe aber eins gebucht. Und wenn Sie ihnen sagen, wer Sie sind …“
„Nun, ich könnte natürlich ein bisschen Ärger machen. Andererseits hat meine Suite drei Schlafzimmer. Jedes mit separatem Bad und außerdem genug Platz für eine Party von fünfzig Leuten.“ Er lächelte. „Ich weiß es, weil ich mal eine dort abgehalten habe.“
Linda zuckte müde die Schultern. „Na schön, ich bin sowieso völlig erschöpft. Ich will nur eine Dusche und ein weiches Bett.“
Eine Hand leicht an ihren Rücken gelegt, führte er sie durch die Lobby. „Unter einer Bedingung.“
Sie sah ihn misstrauisch von der Seite an. „Welcher?“
„Dass Sie beim Duschen nicht singen.“
Spät am folgenden Nachmittag verstieß Linda zum ersten Mal gegen diese Bedingung.
Heimlich, leise und vor allem hoffnungslos falsch trällerte sie eine erbärmliche Version von „Can’t help loving that man“, während sie heißes Wasser auf ihre Haut prasseln ließ. Was sollte sie machen? Unter der Dusche musste man doch einfach singen.
Außerdem hatte Parker ja nicht einmal lange genug sein Arbeitszimmer verlassen, um den fast lächerlichen Überfluss seiner Suite zu genießen. Diese Unterkunft war drei Mal größer als Lindas gesamtes kleines Haus in Coral Gables!
Stattdessen hatte er den halben Tag lang telefoniert, zunächst mit seinem Anwalt, dann mit dem Buchhalter und schließlich mit einer Reihe anderer wichtiger Personen.
Linda hingegen hätte ewig damit zubringen können, durch die großen Räume mit ihren beeindruckenden Möbeln im Louis-XVI-Stil zu wandern oder die Aussicht auf die Allee und die schönen Geschäfte vor dem Haus zu genießen. Heute Morgen hatte sie tatsächlich eine halbe Stunde lang die
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