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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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einige.
    „Du lernst schnell“, lobte Bo ihn.
    AJ schaute auf die Uhr. Zu seiner Verwunderung waren sie schon eine Stunde dabei. Er war schweißgebadet, genau wie Bo.
    „Komm, ein Spiel bis einundzwanzig.“ Bo erklärte ihm ein paar einfache Regeln. „Der Sieger entscheidet, was wir als Nächstes machen.“
    „Das ist nicht fair.“
    „Das Leben ist auch nicht fair. Damit wirst du dich abfinden müssen.“
    AJ war entschlossen zu gewinnen, aber gegen Bo hatte er keine Chance. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, alles zu versuchen. Er täuschte an und wirbelte herum, versuchte Wurf um Wurf und machte ein paar Punkte, doch am Ende erreichte Bo die einundzwanzig Zähler, die zum Sieg nötig waren, weit vor ihm.
    „Nimm’s nicht zu schwer“, sagte Bo und warf ihm den Ball zu, damit er ihn wegbrachte. „Niemand hat mich je in einem Spiel geschlagen.“
    „Gut zu wissen.“
    Zwei Jugendliche hatten sich an den Spielfeldrand gestellt und beobachteten sie. Er nahm an, sie würden anfangen, über ihn zu flüstern und zu kichern, stattdessen kamen sie, als Bo sie heranwinkte.
    „Hey“, rief einer von ihnen. „Wie wäre es mit einem Spiel?“
    AJ sah zu Bo, der nickte und sagte: „Mach nur. Ich hole mir ein wenig Wasser.“
    Das Spiel mit den anderen Kids lief okay. Er gewann nicht, aber er hielt sich wacker. Nach einer Weile waren alle so erhitzt und verschwitzt wie er. Die Jungen stellten sich als Shane und Lehigh vor. Sie gingen auf die Middle School und wussten, wer Bo Crutcher war. AJ fragte sich, ob das bedeutete, dass Bo berühmt war.
    „Komm, springen wir in den Pool“, schlug Shane vor.
    „Ja“, stimmte Lehigh ein. „Los, AJ.“
    „Ich habe keine Badehose dabei.“
    „Dann behalte doch die an.“ Bo zeigte auf die langen Nylonshorts, die er trug. Er hatte die ganze Zeit von der Seitenlinie aus zugesehen und Wasser aus einer Plastikflasche getrunken.
    „Ich habe kein Handtuch.“
    „In meiner Sporttasche ist noch ein frisches.“
    Großartig . AJ folgte den anderen zum Pool. Am besten Augen zu und durch, dachte er.
    Er ließ seine Schuhe und Socken unter einer Bank und zog sich einhändig das T-Shirt aus. So schnell er konnte duschte er sich und rannte dann zum tiefen Ende, um ins Becken zu springen. Er war kein guter Schwimmer, aber er hatte keine Angst. Wenn man in Houston aufwuchs, musste man schwimmen lernen, wollte man nicht riskieren, in einem der Gemeinschaftspools in den Wohnanlagen zu ertrinken.
    Bo gesellte sich zu ihnen. Er sprang mit einer fetten Arschbombe ins Wasser und schwamm mit so leicht aussehenden eleganten Bewegungen, als hätte er Texas nie verlassen.
    „Dein Dad ist cool“, sagte Lehigh, der neben ihm Wasser trat.
    „Schätze schon.“
    „Du schätzt? Was? Ist es etwa nicht cool, einen Dad bei den New York Yankees zu haben? Schlägt er dich oder so was?“
    „Nur im Basketball“, erwiderte AJ schnell. „Er ist ganz in Ordnung. Es ist nur … Wir haben uns vor ein paar Tagen erst kennengelernt.“ Er wollte das nicht näher ausführen. „Es ist das erste Mal, dass wir zusammen sind.“
    „Wo ist deine Mom?“, fragte Lehigh.
    „Sie ist … weg. Sie macht gerade eine schwere Zeit durch. Also bleibe ich eine Weile bei meinem … bei Bo.“ Er glaubte selbst kaum, dass er darüber sprechen konnte, ohne wie ein Baby loszuheulen.
    „Achtung!“, rief jemand und warf ihnen einen Wasserball zu.
    AJ dachte nicht nach, sondern fing den Ball aus der Luft. Wenigstens damit hatte Bo recht gehabt. Vieles war einfacher, wenn man nicht nachdachte.

11. KAPITEL
    AJ hörte auf, nach seiner Mom zu fragen, weil er jedes Mal, wenn er es tat, nur noch schlechtere Neuigkeiten zu hören bekam. Eine weitere Verzögerung. Der Hinweis, dass Unterlagen benötigt wurden, dass die Dokumente nicht ausreichend waren. Vor ein paar Tagen war sie mit einer großen Gruppe aus der vorübergehenden Unterbringung in ein anderes Gefangenlager verlegt worden. Sie durfte nun keine Telefonate mehr führen, aber er konnte ihr täglich eine aufgezeichnete Nachricht hinterlassen. Als wenn das irgendwie dazu beitragen würde, dass sie beide sich besser fühlten. Er klang so aufgesetzt und sagte jedes Mal das Gleiche. Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut, wir finden einen Weg, dir zu helfen. Die Anwälte sind wirklich gut . Er bemühte sich sehr, zuversichtlich zu klingen. Bo musste ihm nicht sagen, dass er es seiner Mutter nicht noch schwerer machen sollte, indem er sich beklagte.
    Er wusste, dass es

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