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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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mental seiner Einkaufsliste hinzu. Als sie überlegten, was alles zu erledigen war, bevor AJ zur Schule gehen konnte, musste er endgültig einsehen, dass sein Leben auf einen Schlag unendlich komplizierter geworden war. Sich plötzlich der Verantwortung für ein Kind gegenüberzusehen war nicht das Gleiche, wie ein Kätzchen zu retten oder sich einen Goldfisch zuzulegen. Dieser Junge war auf ihn angewiesen, vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. In seinem Leben drehte sich jetzt nicht mehr alles nur um ihn selbst.
    Überall auf der Welt schafften Leute es, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen, er hatte jedoch nie darüber nachgedacht, wie sie das hinbekamen.
    Vor Yolandas Anruf hatte er sich von ganzem Herzen seiner Karriere gewidmet. Die Vereinbarung mit den Yankees war die Antwort auf alle Träume, die er je gehabt hatte, und doch zögerte er, AJ zu erklären, was das praktisch bedeutete. Wer in der Major League erfolgreich sein wollte, musste alles andere hintanstellen. Und es dauerte nicht mehr lange, bis der Zirkus begann. Er sollte sich bald auf den Weg nach Virginia zum alljährlichen Förderprogramm für Nachwuchsspieler machen, auch bekannt als „Schule des Ruhms“.
    Er freute sich nicht darauf, es AJ zu sagen. Der Junge war bereits seiner Mutter beraubt worden. Und obwohl er, Bo, keinesfalls wie ein Vater für ihn war, war er doch alles, was sein Sohn im Moment hatte. Er nahm an, AJ würde die Vorstellung nicht sonderlich gutheißen, dass er weggehen müsste. Im Kopf ging er immer wieder die Worte durch, mit denen er die Situation erklären wollte, es gab keinen besseren Weg, als es einfach auszusprechen.
    Sein Plan war, beim Abendessen von seinem Vertrag mit den Yankees zu erzählen und dass er dafür am Nachwuchsprogramm teilnehmen musste.
    Vermutlich käme das so gut an wie ein Furz in einer Kirche.
    „Und jetzt?“, fragte AJ und schnallte sich an. Er wäre am liebsten durchgedreht. Sich in der Schule anzumelden war krass gewesen. Es schien ihn noch weiter von seiner Mutter zu entfernen.
    „Wie wäre es, wenn wir heute Nachmittag ein bisschen Spaß haben? Gehen wir ins Fitnessstudio.“
    „Das ist deine Vorstellung von Spaß?“
    „Wir könnten auch noch mal zur Schule zurückkehren und die Sekretärin ein wenig weiter triezen.“
    AJ wusste, was Bo vorhatte. Er versuchte, ihm das Heimweh nach seiner Mutter zu vertreiben. Es funktionierte sogar ein bisschen. Manchmal. „Ich weiß, was du da machst.“
    „Das ist gut.“ Bo lachte. „Denn an den meisten Tagen habe ich selber keine Ahnung, was ich tue.“
    „Ich meine, ich kapier, was du mit mir machst. Du willst lauter tolle Sachen unternehmen, damit ich es hier mag.“
    „Oh, ertappt. Und funktioniert’s?“
    „Vielleicht ein bisschen. Manchmal.“
    „Nichts wird dich je davon abhalten, deine Mom zu vermissen, AJ. Doch das bedeutet nicht, dass du jede Sekunde leiden musst, in der sie nicht bei dir ist. Das hilft ihr nicht – und sie würde auch nicht wollen, dass es dir schlecht geht. Einverstanden?“
    Er zuckte mit den Schultern und schaute aus dem Fenster. Es war sonderbar, wie sehr er sich bereits an diese kleine Stadt gewöhnt hatte. Vermutlich lag es daran, dass es hier nur so wenig gab – die Hauptstraße und den Marktplatz, den Stadtpark am See, den Bahnhof.
    Bo bog auf den Parkplatz eines Gebäudes ein, das wie eine Scheune gebaut war und in dem sich das Fitnesscenter befand. Der Unterricht war zu Ende, und überall hingen Kinder in Gruppen zusammen. In diesem Moment vermisste AJ seine cholos von zu Hause. Sie gingen nie ins Fitnessstudio oder so. Dafür hatten sie alle kein Geld. Er dachte an die Flyer, die in der Schule verteilt worden waren – Tritt in die Fußballmannschaft ein! Die Testspiele für die Little League finden nächste Woche statt! Bald beginnt das Schwimmtraining wieder! – und die nie ihren Weg nach Hause gefunden hatten. Die Reaktion seiner Mutter war immer dieselbe: „Das ist eine ganze Stange Geld, chico tierno …“ In der zweiten Klasse hatte er gelernt, diese Zettel gleich in den Mülleimer zu werfen.
    „Da wären wir“, verkündete Bo. „Das Arthur Rey Fitness und Aqua Center. Sophie hat mir eine von Max’ Sporthosen für dich geborgt. Vielleicht entdecken wir in der Fundkiste ja noch eine Badehose für dich.“
    „Ich schwimme nicht“, sagte er und verschränkte die Arme vor dem Bauch.
    „Stimmt, nicht jetzt gleich“, erwiderte Bo. „Zuerst machen wir ein Spiel

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