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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Sicherheitsfahrrädern und Lötlampen, und von den neuen dampfgetriebenen Wagen, die George Smith drüben in Drumin zum Transport der Whiskyfässer einsetzte. Alles ganz normal für einen Jungen in seinem Alter, wie Livvy sehr wohl wusste, und doch schmerzte es sie, zu sehen, wie er langsam, aber sicher die Grenzen der warmen, geschützten Welt von Hof, Dorf und Brennerei hinter sich ließ.
    Mit langsameren Schritten ging Livvy in die Küche zurück, ein wenig fröstelnd trotz des warmen Umhangs, und machte es sich wieder in ihrem Schaukelstuhl bequem. Sie dachte an Charles, doch als sie nach einer Weile in einen unruhigen Schlaf fiel, war es nicht er, der ihr im Traum erschien.
    Es war das herzförmige Gesicht einer Frau. Die dunklen Augen, die sie anstarrten, wirkten vertraut, ganz wie ihre eigenen, doch mit der unwiderlegbaren Gewissheit der Träumenden wusste Livvy, dass es nicht ihr Spiegelbild war, das sie sah. Die Frau hatte dunkles, lockiges Haar, so wie sie selbst, aber es war kurz geschnitten, als ob die Frau eine Krankheit durchgemacht hätte. Die Traumgestalt war auch merkwürdig gekleidet – sie trug ein ärmelloses Hemdkleid, ähnlich einem Unterrock oder einem Nachthemd. Ihre entblößte Haut war braun gebrannt wie die einer Landarbeiterin, doch als sie die Hand hob und sich über die Wange strich, sah Livvy, dass ihre Hände makellos und zart waren.
    Die Frau schien in einem Eisenbahnwaggon zu sitzen – Livvy konnte die schwankenden Bewegungen des Zuges wahrnehmen –, doch an den Fenstern schoss die verschwommene Landschaft in einer Geschwindigkeit vorüber, wie sie nur in Träumen möglich war.
    Livvy versuchte zu sprechen, versuchte die Wattehülle zu durchdringen, die sie zu umschließen schien. »Was – wer –«, stammelte sie, doch das Bild begann bereits zu schwinden. Es flackerte noch einmal auf und wurde dann dunkel, als hätte jemand eine Lampe ausgeblasen, aber Livvy hätte schwören können, dass sie im letzten Moment den Ausdruck verblüfften Wiedererkennens in den Augen der Frau hatte aufblitzen sehen.
    Mit einem erstickten Schrei auf den Lippen erwachte sie. Ihr Herz raste, doch sie wusste sofort, dass es nicht der Traum gewesen war, der sie geweckt hatte. Da war ein Geräusch gewesen, eine Bewegung an der Küchentür. Livvy sprang auf, ihre Hand fuhr zur Kehle, und eine plötzliche Hoffnung ließ sie erstarren. »Charles?«
    Die Welt glitt vorüber, ein verschwommener Flickenteppich aus mit Schafen gesprenkelten Wiesen und hellgelben Rapsfeldern, die von einem inneren Leuchten erfüllt schienen. Dann und wann wichen die sanften Hügel tiefen, dicht belaubten Schluchten, moosgrün und geheimnisvoll, in deren Schutz träge Flüsschen dahinströmten. Die Natur erstrahlte in voller Frühlingsblüte, und Gemma James spürte, wie eine Woge der Freude sie bei dem Anblick durchflutete. Gewiegt vom einschläfernden Ruckeln des Zuges, hätte sie sich beinahe einbilden können, dass die Zeit stillstand, dass der dahinrollende Zug mitsamt den Reisenden in einer endlosen Schleife aus rhythmischer Bewegung und gelegentlich aufblitzenden grünen Hängen gefangen war.
    Sie gab sich einen kleinen Ruck und sah ihre Freundin Hazel Cavendish an, die ihr direkt gegenüber saß. »Ich weiß zwar nicht, wo wir sind«, sagte sie und deutete zum Fenster hinaus, »aber es ist traumhaft.«
    Hazel lachte. »Northumberland, wenn ich mich nicht irre. Wir haben noch eine ziemliche Strecke vor uns.«
    Irgendwo am Ende des Abteils versuchte eine Mutter ihr zunehmend quengeliges Kind zu beruhigen, und Gemma registrierte mit einer Mischung aus Erleichterung und Schuldbewusstsein, dass es nicht ihr Problem war. So sehr sie ihren vierjährigen Sohn Toby liebte – es kam nun einmal nicht allzu oft vor, dass etwas anderes als die Arbeit ihr eine Pause von ihren Mutterpflichten verschaffte. Und wenn sie es sich recht überlegte, hatten sie und Hazel auch noch nicht allzu viel Zeit miteinander verbracht, ohne dass die Kinder dabei gewesen wären. Fast zwei Jahre lang, bis kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres, hatte Gemma zur Miete in der Garagenwohnung der Cavendishs gewohnt. Holly, Hazels und Tims Tochter, war so alt wie Gemmas Sohn, und Hazel hatte auf beide Kinder aufgepasst, wenn Gemma im Dienst gewesen war.
    »Ich bin froh, dass du mich gefragt hast, ob ich mitkomme«, sagte Gemma spontan und lächelte Hazel über die schmale Tischplatte hinweg an.
    »Wenn irgendjemand es verdient hat, mal ein paar Tage

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