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Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Titel: Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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erholt. Ihr Roman für junge Erwachsene über Alchemie und dunkle Elfen,
The Iron Witch
, ist in den USA bei Flux erschienen. Sie ist Britin und hofft, dass es ihr nicht zum Vorwurf gemacht wird. Ihre Internetseite www.kazmahoney.com freut sich auf euren Besuch.



Die gefährlichen Toten
VAMPIR-MYTHOLOGIE IN DEN HOUSE OF NIGHT-ROMANEN
    John Edgar Browning
    Bei der Lektüre der H OUSE OF N IGHT -Romane fühlt man sich oft an Zoeys Lieblingsbuch,
Dracula
(1897), erinnert, denn wie in Bram Stokers Roman, so sind auch hier Elemente aus Volksglauben und Wirklichkeit der populären Literatur subtil beigemischt. Wie man der breiten Leserschaft wohl nicht erst erläutern muss, ist die H OUSE OF N IGHT -Reihe in allen drei Bereichen fest verwurzelt. Zu erfahren, welche Anteile Fiktion sind und welche der Wirklichkeit entstammen, wird manch einen erschrecken, und einige Aspekte werden sogar völlig undenkbar erscheinen.
    Der Volksglaube kennt nahezu ebenso viele Variationen des Wesens „Vampir“ wie es Vampirfilme gibt (über 700 von ihnen drehen sich um Dracula oder seine Ableger 14 ), und meistens werden diese beiden Quellen durcheinandergeworfen. Die H OUSE OF N IGHT -Romane mit ihren zahlreichen Anspielungen und Bezügen bilden hier keine Ausnahme. Der Umgang mit der Vampir-Mythologie in der Romanreihe orientiert sich nämlich überraschend eng am Volksglauben; im Genre der Vampir-Romane, das sich oft viel zu sehr an Filmvorbildern orientiert, eher eine Seltenheit. Das heißt nicht, dass sich die Bücher nicht auch auf Darstellungen aus Kino und Fernsehen stützen; das tun sie durchaus. Zusammen möchten wir uns hier zum Fundament von H OUSE OF N IGHT vorarbeiten und versuchen, Fakten, Fiktionen, Mythen und Volksglauben voneinander zu trennen.
    Zuvor möchte ich jedoch aus Gründen der Klarheit erläutern, wie die vier Schreibweisen des Wortes „Vampir“ zu verstehen sind, die in diesem Kapitel vorkommen. Wenn ich von den Untoten des H OUSE OF N IGHT spreche, werde ich den Begriff (1)
Vampyr
, getreu der Schreibweise der Romanreihe verwenden. Dagegen ist die weiter verbreitete Form (2)
Vampir
für Untote im Kontext von Filmen und anderen literarischen Formen vorgesehen. Wenn ich mich auf den Glauben an Untote beziehe, wie er unter Dorfbewohnern in Mittel- und Osteuropa jahrhundertelang verbreitet war (und an einigen Orten immer noch ist), werde ich den Begriff (3)
Wiedergänger
benutzen. Und wenn es gegen Ende des Kapitels um echte, lebendige Menschen geht, die sich selbst als Vampire bezeichnen, werde ich sie (4)
Vampi(y)re
nennen.
DER WIEDERGÄNGER IM VOLKSGLAUBEN
    Zu Anfang möchte ich unsere Analyse von H OUSE OF N IGHT unter die Lupe nehmen, in welcher Form hier eher traditionelle Elemente aus Mythos und Volksglauben verwendet werden. Sehen wir uns das an, was der ehrwürdige Reverend Montague Summers, ein anerkannter Gelehrter auf dem Gebiet des Okkulten, treffend als „eigentlichen Vampirismus“ (
vampirism proper
15 ) bezeichnet. Wenn wir anschließend die Verwendung modernerer Vampir-Konventionen in den H OUSE OF N IGHT -Romanen betrachten werden, wird uns dieser Überblick besonders nützlich sein.
    Die erste Erkundung im Rahmen unseres Unterfangens, die Grundlagen des Vampir-Mythos in der H OUSE OF N IGHT -Reihe ans Tageslicht zu bringen, führt uns 300 Jahre in die Vergangenheit, zu den „Wiedergängern“ in Europa. Der Wiedergänger, der „gefährliche Tote“ 16 des Volksglaubens war nicht einfach nur ein Vampir im heutigen Sinne. Er hat tatsächlich nur wenig mit seinem modernen Gegenstück auf der Leinwand gemeinsam, wie der renommierte Volkstumsforscher Dr. Paul Barber anmerkt. 17
    Dorfbewohner im Mittel- und Osteuropa vergangener Jahrhunderte stellten sich den Geist eines jüngst verstorbenen Verwandten oder Nachbarn als ein solches Wesen vor, dessen physisches Erscheinungsbild wir uns gleich näher ansehen werden. Er oder sie suchte sein Opfer nachts im Schlaf heim, um dessen Blut, dessen Energie oder, einfach ausgedrückt, die Essenz des Lebens zu rauben. Ein solcher Angriff bedeutete den plötzlichen oder zumindest den allmählichen Tod des Menschen, und es war wahrscheinlich, dass er selbst als Wiedergänger aus dem Grab zurückkehren würde.
    Im Rückblick scheint es interessant, dass die Tat eines Wiedergängers erst dann von anderen entdeckt wurde, sobald ein zweites oder drittes Opfer starb, das in der Regel vor seinem vorzeitigen Ableben davon berichtet hatte, die geisterhafte Gestalt

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