Oase der Liebe
Kareef ihr den Hut vom Kopf nahm und sein warmer Atem über ihren Nacken strich. Ihr ganzer Körper spannte sich an wie eine Bogensehne.
„Bleib bei mir …“, raunte Kareef. „Nicht, weil du an mich gebunden bist, sondern aus freiem Willen. Sei meine Geliebte …“
Die Geliebte des Königs …
Für dieses Vergnügen hätte sie bedenkenlos alles geopfert, außer einer einzigen Sache. Jasmines Blick wanderte zu ihrer Familie hinüber. Gepeinigt schloss sie die Augen. Sie hatte geglaubt, alle Tiefen des Leids bereits ausgelotet zu haben, doch dies war mehr, als sie ertragen konnte. Mit einem erstickten Laut wirbelte sie herum, entriss Kareef ihren Hut und trat einen Schritt zur Seite. „Ich kann nicht.“
„Jasmine …“
„Geh wieder zurück in deinen Palast, Kareef“, forderte sie rau. „Bleib nicht zu meiner Hochzeit. Es bringt mich um, dich so dicht bei mir zu wissen und nicht …“ Sie biss sich auf die Unterlippe und machte eine abwehrende Geste, als er seine Hand ausstreckte. „Siehst du denn nicht, was du mir antust?“ Abrupt wandte sie sich um und hastete in die klimatisierte Privatlounge.
Doch noch ehe die Tür hinter Jasmine ins Schloss fiel, war Kareef bei ihr, umfasste ihre Schultern und drückte sie trotz heftiger Gegenwehr so hart gegen die Spiegelwand, dass Hut und Tasche zu Boden fielen. Sie konnte ihm nicht entkommen … und noch weniger widerstehen …
Jasmine wappnete sich innerlich gegen seinen wütenden Kuss, mit dem er seine Macht über sie demonstrieren würde, und machte sich darauf gefasst, nur noch mehr verletzt zu werden. Doch Kareef tat etwas sehr viel Schlimmeres. Er senkte langsam den Kopf und küsste sie mit einer Zärtlichkeit und einem wehmütigen Verlangen, das nach aufrichtiger Liebe schmeckte …
Kareef ließ seine Hände fiebrig über Jasmines rotes Seidenkleid wandern und konnte nicht genug bekommen von dem Gefühl, dass sie endlich wieder dort war, wo sie hingehörte – in seinen Armen. Erleichterung und Verlangen überfluteten ihn wie eine heiße Woge. Sie war wie eine Droge für ihn, aufputschend und gefährlich.
Doch als er die Süße ihrer weichen Lippen kostete, breitete sich ein Gefühl von Geborgenheit und Frieden in ihm aus, wie er es nie zuvor empfunden hatte.
Dabei hatte er gedacht, sie endgültig verloren zu haben. Sie waren geschieden, doch er wollte sie immer noch. Er wollte, dass sie sich freiwillig entschied, bei ihm zu bleiben. Dass sie ihn allen anderen Männern vorzog.
Sah sie denn nicht, dass sie beide in den vergangenen dreizehn Jahren, die sie voneinander getrennt gewesen waren, schon viel zu viel gelitten und geopfert hatten? Sie gehörte zu ihm, und er gehörte zu ihr.
Begehrlich umfasste er ihre Brüste, streichelte ihre Schultern und die bezaubernde Nackenlinie. Er küsste ihre samtene Haut, knabberte an ihrem Ohrläppchen und biss etwas fester zu, als wolle er sie als seinen Besitz mit einem Brandzeichen versehen und damit die Erinnerung an jeden anderen Mann in Jasmines Leben auslöschen.
Und den verdammten Diamantring von ihrem Finger ziehen!
„Du gehörst mir … sag es!“
In ihren warmen schokoladenbraunen Augen sah er ein Lächeln, als sie ihren Blick liebkosend über sein Gesicht und seinen Körper gleiten ließ. Diesen wundervollen, muskulösen Köper, der ihr so viele unvergessene Stunden voller Leidenschaft und Ekstase bereitet hatte. Sein Griff wurde fester.
„Ich gehöre dir“, wisperte sie und holte tief Luft. „Aber Kareef, du musst doch wissen …“
Er stoppte sie mit einem harten Kuss, fühlte, wie sie zitterte, und liebkoste ihren atemberaubenden Körper durch den dünnen Seidenstoff. Ja, sie gehörte ihm, und das würde er die ganze Welt wissen lassen. Er wollte seine Liebe zu Jasmine nicht länger verstecken!
Seine Liebe?
Er liebte Jasmine …
Es war nicht nur Begehren, nicht allein der Wunsch, in jeder Minute des Tages mit ihr zusammen zu sein. Nein, er liebte sie schon so lange … und hatte nie damit aufgehört. Deshalb war er nie der Versuchung erlegen, in die Fallen zu tappen, die ihm die attraktivsten und aufregendsten Frauen stellten.
Sein Körper und sein Herz gehörten allein einer Frau: Jasmine.
Selbst, wenn ihn das die Krone kosten sollte oder sein Leben. Er wollte mit ihr zusammen sein, im Licht der Öffentlichkeit. In der Sonne!
Behutsam umfasste er ihr blasses Gesicht mit beiden Händen, küsste die geschlossenen Augenlider, die Wangen, den bebenden Mund. Dann griff er nach ihrer
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