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Oase der Liebe

Oase der Liebe

Titel: Oase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS
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wie Granit.
    „Jasmine, von diesem Augenblick an sind wir geschieden …“

8. KAPITEL
    Als Jasmine am nächsten Morgen aus dem Helikopter stieg, reckte sie neugierig den Hals, um die ultramoderne riesige Rennbahn besser inspizieren zu können, die in der kargen Wüstenlandschaft und gegen den klaren blauen Himmel wie ein Fremdkörper wirkte … ein Alien, ein Wesen von einem anderen Stern.
    Qais, die grandiose Wüste, deren Stille und Erhabenheit sie so sehr geliebt hatte, die Glasglocke, unter der sie ihre Mädchenträume eifersüchtig versteckte und hortete, hatte einen Riss bekommen. Und die Landschaft, die ihr einst so vertraut war, schien sich über sie lustig zu machen. Kein Wunder, wenn sie von Kopf bis Fuß in Kleidern steckte, die andere für sie ausgesucht hatten und in denen Jasmine sich selbst fremd war.
    Gerade noch rechtzeitig war ihre Garderobe aus Paris eingetroffen. Jasmine hatte sie angezogen, um ihrem zukünftigen Gatten zu gefallen. Das hautenge rote Dior-Kleid, schwarze High Heels von Christian Louboutin, die unvermeidliche schwarze Kelly-Bag und als Krönung ein schwarz-weißer Traum von einem Hut, der jeder Ascot-Lady zur Ehre gereicht hätte …
    Zweifelnd betrachtete Jasmine die schillernde Arena, die Umar und Kareef zusammen gebaut hatten.
    Nein, sie passte nicht hierher, selbst in diesem eleganten Aufzug nicht. Und sie wollte auch nicht hier sein. Leider war das Pferderennen nicht die einzige Gelegenheit, bei dem die beiden Männer aufeinandertreffen würden. Denn nach dem Qais-Cup folgte unweigerlich ihre Hochzeit mit Umar Hajjar.
    Umringt von seinen Bodyguards tauchte Kareef plötzlich neben ihr auf und zögerte kurz, ehe er sich einen Ruck gab und mit düsterer Miene weiterging. Warum sollte er auch stehenbleiben? Sie beide hatten sich nichts mehr zu sagen.
    Jasmine starrte auf seinen Rücken und die breiten Schultern, während sie ihm langsam folgte. Vor ihrem inneren Auge sah sie sein markantes, hochmütiges Gesicht, die arrogante Linie der Wangenknochen und die Kälte in den eisblauen Augen. Doch im nächsten Moment wurde die Vision von dem für ihn typischen schiefen Lächeln fortgewischt, mit dem er vor dreizehn Jahren ihr Herz gewonnen hatte und das ihr auch heute noch immer wieder weiche Knie bescherte.
    Unversehens erinnerte Jasmine sich an das atemberaubende Gefühl von seinem nackten, muskulösen Körper dicht an ihrem. An die süße Pein, wenn er sie auf eine Art liebkoste, die sie fast in den Wahnsinn trieb …
    Jasmine blieb kurz stehen, atmete ein paar Mal tief durch und zwang ihren Blick auf das gläserne Stadion, das mit der gleißenden Sonne um die Wette zu strahlen schien. Doch nicht einmal die Wüstenhitze konnte den Geschmack und unnachahmlichen Duft von Kareefs Haut wegbrennen. Ebenso wenig wie die Erinnerung von seinen harten Körper an ihrem … oder den Ausdruck in seinen blauen Augen, als er in der letzten Nacht die Scheidungsformel ausgesprochen hatte …
    „Meine Liebe!“
    Sie hatte Umar gar nicht kommen sehen. Er war aus einer versteckten Nebentür des Stadions herausgetreten, die offenbar extra für VIPs geplant worden war. Jetzt lehnte er sich vor und küsste sie freundlich auf beide Wangen. „Ich bin so froh, dich endlich wiederzusehen, Darling.“
    Entgegen seiner Behauptung wirkte er eher ernst und angespannt und kam Jasmine noch blasser vor als sonst. Sie machte keine Anstalten, ihn zurückzuküssen oder das gequälte Lächeln zu erwidern. „Wo bist du gewesen, Umar?“
    Schlagartig nahmen seine fahlen Wangen einen beängstigenden Rotton an. „In Frankreich …“, murmelte er undeutlich. „Ein … familiärer Notfall. Es ging um Léa.“
    „Um dein Kindermädchen?“, fragte Jasmine verblüfft. „Ist alles in Ordnung mit ihr?“
    „Bestens, bestens“, versicherte ihr Bräutigam mit gezwungenem Lächeln. Er schien schrecklich nervös und mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Überhaupt unterschied Umar sich geradezu frappierend von dem souveränen, weltgewandten Mann, als den Jasmine ihn kennengelernt hatte.
    Abrupt wandte er sich um und hetzte geradezu in Richtung der Tür davon, durch die er gekommen war. Die Etikette hätte erfordert, dass der König vor ihm das Stadion betritt, doch Kareef und alle anderen hatten eher Mühe, sich von Umar Hajjar nicht abhängen zu lassen.
    „Und das ist alles, was du mir zu dem Thema zu sagen hast?“, fragte Jasmine äußerlich ruhig, sobald sie ihren Verlobten eingeholt hatte. Innerlich schäumte

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