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OASIS - Die Entdeckung (German Edition)

OASIS - Die Entdeckung (German Edition)

Titel: OASIS - Die Entdeckung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Findeisen
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an t wo r tete er, immer noch amüsiert darüber, dass er Nancy so leicht verunsichern konnte: „Schon gut. Keine Ursache. S a gen sie doch einfach Arnie zu mir. Und wenn es mit dem Job klappt, tre f fen wir uns ja sowieso jeden Tag hier. Dann holen sie sich jeden Morgen einen Kaffee.“ Dabei zwinkerte er Na n cy zu und winkte mit der Hand wie zum Abschied. Nancy war froh über diesen angenehmen Moment , der si e das bevorstehende Gespräch kurz vergessen ließ . Sie läche l te zurück, der Duft des frisch gebrühten Kaffees stieg ihr in die Nase. Sie rief kurz „Danke“ zurück und ging dem gr o ßen Bürogebäude von Global News en t gegen. Dabei dachte sie: Woher weiß er, dass ich jetzt ein Vorstellungsg e spräch habe?
    Damals rannte Nancy auf der Rolltreppe der Metro an den brav am rechten Rand der Stufen Eingeordneten nicht vo r bei. An diesem Morgen tat sie es. Nicht in erster Linie wegen Arnies Kaffee, sondern wegen der ne u e sten Ausgabe des Globals . Sie hoffte , auf der ersten Seite in fetten Lettern zu lesen: Project suncare bedroht Farmerexistenz! Das wird ihre Geschichte sein. Welches Bild sie wohl genommen ha t ten? Sie erreichte Arnies Kiosk. Der Mann winkte ihr freundlich entgegen, was sie als gutes Zeichen deutete . S chon von Weitem rief sie : „Steht sie drin?“
    Arnies Mundwinkel gingen leicht nach unten. Nancy nahm das gar nicht mehr wahr, denn sie drehte schon am Zeitungsständer, hatte den Global he k tisch rausgerissen und traute ihren Augen nicht. Sie las: Größte Einbruchserie Manhattans aufgeklärt. Täter gefasst! Sie las es noch ei n mal. Sie konnte es nicht glauben. Dann blättert sie wütend die gesamte Ze i tung durch. Auf Seite 15 im Wirtschaftsteil fand sie ihre Story. Nichts war darin zu lesen, dass die e r starkende Lobby zur Nutzung von Sonne n energie Bauern fruchtbares Ackerland für viel zu wenig Geld abkaufen wollte, um eine Solaranlage zu bauen, die nah am nächsten Kraftwerk stehen sollte, um Kosten zu min i mieren. Dabei hatten Wissenschaftler ein Gutachten erstellt, dass die Anl a ge noch effektiver arbeiten wü r de, wenn sie 100 Meilen weiter südwestlich erric h tet werden würde. Das Problem war dabei, dass sie dann in Pen n sylvania gebaut werden würde und damit gingen Einnahmen für New York verloren. In er s ter Linie ging es auch gar nicht um die Produktion von günstiger, zukunftsweisender Energie. Es ging nur u m die Machtauswe i tung und die Profitgier eines fragwürdigen Kartells. Das alles hatte Nancy reche r chiert. Und diese Story reichte gerade für einen kleinen Artikel in der Mitte der Ze i tung. Darin stand, dass sich die Solaris Estate entschlossen hat , einen neuen Stan d ort für ihre Solaranlage zu suchen. Der Grund seien die Gu t achten von Wissenschaftlern, die zuerst genauer ausgewertet werden müssten. Zunächst str e be das Unternehmen eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut an. Erst nach Auswertung aller E r gebnisse solle ein neuer Standort gesucht we r den.
    Nancy schnaubte vor Wut. Ganz klar wusste sie, die zi e hen jetzt den Schwanz ein. Das Ganze ist zu heiß geworden. Sie sah von der Zeitung auf und blickte in die freun d lichen Augen von Arnold.
    „Seien sie nicht traurig, Missie“, sagte er , „ s ie werden es denen schon zeigen.“
    Sie lächelte und war ihrem alten Freund dankbar für se i ne Fürsorge. Ihr Blick festigte sich und sie sagte: „Dann werde ich jetzt mal da hochgehen und Staub aufwi r beln.“
    Nancy Cramer wollte und konnte ihre Verärgerung jetzt nicht unterdrücken, win k te Arnold kurz zu und war schon auf dem Weg. Der Mann im Kiosk hielt immer noch den Ka f fee, den er für Nancy vorbereitet hatte , in der Hand und dachte: Vielleicht braucht sie den heute wir k lich nicht.
     
    „Miss Cramer, es tut mir l eid , aber sie können da jetzt nicht reingehen.“ Betty Smith hatte sich immer für Nancy eingesetzt; aber sie war auch eine gute Sekretärin, die wus s te, wann man dem Chef besser den R ü cken frei hält.
    Nancy ging mit festem Schritt auf die Bürotür zu, drückte die Klinke herunter und sagte, ohne besonders freundlich klingen zu wollen : „Warum haben s ie me i ne Geschichte von Seite eins genommen für dieses Sommerlochthema ? Jedes Kind in dieser Stadt weiß, dass es sicherer ist, sein Hab und Gut zu sichern, b e vor es in die Ferien geht.“
    Peter Coleman , ein hochgewachsener sportlicher Mann mit kurzen grau melierten Haaren, einem Dre i tagebart und einer

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