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Ob das wohl gutgeht...

Ob das wohl gutgeht...

Titel: Ob das wohl gutgeht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Tibber
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zwei Lorbeerbäume in Töpfen standen, die wiederum hinter sich diskret die Mülltonnen verbargen.
    Ich inserierte nicht weniger als dreimal und erhielt nicht eine einzige Antwort. Beim vierten Inserat fügte ich hinzu: »Großes Haus vorhanden.« Es brachte zwar nicht die Schwärme eifriger Helfer, die Sylvia vorausgesagt hatte. Aber es brachte Dr. Perfect. Nicht, daß ich einen Moment an seine echte Existenz geglaubt hätte. Er schrieb auf rotes Durchschlagspapier mit grüner Tinte, und der ganze Wisch einschließlich der Unterschrift schien höchst unwirklich. Er war jedoch Wirklichkeit, Wirklichkeit wie die Person von Dr. Perfect.
    In meine Arbeit vergraben, war ich, wie ich genau wußte, des Wechsels der Zeiten nicht gewahr geworden, wenngleich ich gefühlt habe, daß Veränderungen vor sich gingen, die auch unseren Beruf erfaßt hatten. Die Ärzte der neuen Generation bevorzugten den Duffle-Coat, sie hatten den weißen Kragen abgelegt, und ganz allgemein gesehen, war das äußere Erscheinungsbild unseres Berufsstandes einem ernstlichen Verfall ausgesetzt, ungeachtet der Tatsache, daß in meinem früheren Krankenhaus der ärztliche Stab vom Jüngsten bis zum Chefarzt hinauf am Offenen Tag genötigt war, im Cut mit einer roten Nelke im Knopfloch zu erscheinen. Vielleicht hätte mich die psychedelische Qualität seines Briefes warnen sollen; seit seinem Erhalt zweifelte ich sehr, ob er überhaupt zum bestimmten Datum und zur bestimmten Stunde erscheinen werde. Zu meiner Überraschung jedoch stellte er sich auf die Minute pünktlich ein. Ich öffnete die Tür selbst und glaubte, einen Studenten vor mir zu haben, der für die Altpapierwoche sammelte, und war deshalb schon nahe daran, ihm zu sagen, er verschwende hier nur seine Zeit, als er sagte:
    »Perfect! Hi!«
    Sylvia hätte gewußt, was zu tun war. Er trug ein geblümtes Hemd über roten, enganliegenden Hosen, hatte keine Krawatte angelegt, dafür aber Sandalen. Außerdem trug er einen Viva-Zapata-Bart, Koteletten von gut zehn Zentimeter Länge vor den Ohren, und das Haar fiel beinahe, aber nicht ganz, auf seine Schultern. Er schien in einem roten Taxi angekommen zu sein. Ich erriet, daß Rot seine Lieblingsfarbe war, und gleichzeitig wurde mir klar, daß wir wenigstens nicht aus unserem behaglichen Heim in die Schachtel mit den Lorbeerbäumen würden umziehen müssen.
    Was sagte man in einem solchen Fall? Tut mir leid, ich habe schon jemanden. Das klang zu sehr nach Ausrede. Schrecklich leid, alter Knabe, aber ich habe mich nun doch entschlossen, lieber auszuwandern. Meine Frau hat Verwandte in... Ich bin noch nie ein guter Lügner gewesen. Vielleicht sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Hieß es nicht, daß Ehrlichkeit die beste Art und Weise sei? Mein lieber Junge, Sie werden das nicht schaffen. Ich habe nie gern die Gefühle anderer Menschen verletzt, wenn auch diese Erscheinung nicht so aussah, als ob sie überhaupt fähig wäre, Gefühle zu haben.
    Ich war noch am Überlegen, als Sylvia mit ihrem Mini-Wagen um die Ecke bog und mit ihrer Stoßstange gegen die des roten Taxis stieß, das sie erst bemerkte, als es fast zu spät war. Wir sahen zu, wie sie dem Wagen entstieg. Dr. Perfect mit Bewunderung, ich mit Erleichterung.
    »Sie haben mich angestoßen, Sie werden mich heiraten müssen«, sagte er, als sie mit ihrer Einkaufstasche den Gartenweg entlangkam.
    »Sie sehen zu aufgedreht aus, um Jan Fleming zu sein«, sagte Sylvia. Ich begriff kein Wort von dem, was sie da sprachen.
    »Willst du Dr. Perfect nicht hereinbitten?« sagte Sylvia. »I c h werde euch eine Tasse Kaffee machen.«
    Sie war, das stimmte, vor unserer Heirat Fotomodell gewesen, hätte aber nun dem Alter nach fast seine Mutter sein können, nicht ganz zwar, aber... Ich fand, daß sie sich recht gut gehalten hatte, trotz der Prüfungen und Leiden, denen sie als meine Frau ausgesetzt war. Ihr Haar hatte noch seine natürliche Blondheit, ihre Augen waren so anziehend wie eh und je, und die jetzige Mode der kurzen Röcke war für ihre langen Beine wie gemacht. Wie hypnotisiert folgte Dr. Perfect ihr ins Haus und ins Wohnzimmer. Ich blieb einen Augenblick in der Diele stehen und betrachtete sinnend meinen sackartigen, leicht glänzenden, konventionellen Anzug von allen Seiten, ehe ich ihnen ins Zimmer folgte.
    Er stand am Kaminsims, seinen Fuß dagegengestemmt, und überblickte von dort aus das gesamte Zimmer.
    »Mann«, sagte er, »das ist eine Schau.«
    Trotz meiner vorsintflutlichen

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