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Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende

Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende

Titel: Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryder Windham
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wehte von der Wüste heran. Bens Mantel flatterte um seinen Körper und gab den Blick auf das Lichtschwert an seinem Gürtel frei.
    Die meisten Tusken trugen Gaderfii - lange, keulenartige Waffen, die manche Kolonisten als »Gaffi-Lanzen« bezeichneten. Der Bantha des führenden Tusken machte nicht weit, entfernt halt. Der Tusken kreischte in seiner kehligen Ursprache mit seinen Stammesmitgliedern, stieg ab und kam zu Ben. Am Gürtel des Tusken hingen zwei Lichtschwerter. Im selben Augenblick, als Ben die Waffen sah, war ihm die Identität des Tusken bestätigt. Es war A'Sharad Hett.
    Ben wusste nicht, ob Hett sich im Klaren darüber war, dass aus Anakin Skywalker Darth Vader geworden war. Doch wenn Hett wusste - wie Qui-Gons Geist behauptete -, dass Anakin für den Tod der Tusken verantwortlich war, die seine Mutter gefoltert hatten, dann musste Ben nicht lange raten, was Hett tun würde, wenn er von der Existenz von Anakin Skywalkers Sohn erfuhr. Ben nahm an, dass Hett nichts von Luke wusste -und zwar, weil Luke noch lebte. Wäre der Grund für Hetts Anwesenheit auf Tatooine gewesen, Luke zu töten, so wäre der Junge wahrscheinlich schon tot. Doch jetzt, da Hett näher kam, verbannte Ben alle Gedanken an Anakin und Luke aus seinem Geist.
    Hett blieb so nahe vor Ben stehen, dass dieser achtgeben musste, nicht zu tief einzuatmen, denn der Gestank, der von dessen schmutziger Robe und den Bandagen ausging, war überwältigend. »Meister Hett«, sagte Ben mit einem Blick in die roten Gläser der Sandbrille des Tusken.
    »Möge die Macht mit Euch sein, Meister Kenobi«, gab Hett zurück. Seine Stimme klang bewundernswert ruhig. »Ihr habt also Order 66 ebenfalls überlebt. Was führt Euch nach Tatooine und in diese trostlose Wüste?«
    »Ihr, Meister Hett«, sagte Ben, ohne zu zögern. Er ließ den Blick nicht von Hetts Brille. »Ihr führt diese Tusken als Kriegsherr an. Das ist nicht etwas, was ein Jedi tun sollte.«
    »Belehrt mich nicht, Obi-Wan«, gab Hett zurück, immer noch ruhig und ohne jeden drohenden Unterton. »Wir waren beide Generäle in den Klonkriegen - ,Kriegsherren' für eine Republik, die sich gegen uns wandte.« Hett veränderte leicht seine Stellung und ließ seinen Blick an Ben vorbei über die
    Feuchtfarm schweifen. »Die Tusken wurden sowohl von Siedlern als auch Farmern gejagt. Jedi verteidigen jene, die Hilfe brauchen. Manchmal verteidigt man ein Leben, indem man das Leben des Angreifers nimmt.«
    »Vergangene Fehler rechtfertigen keine neuen«, sagte Ben, der Hett nicht aus dem Blick ließ. »Die Gefahr besteht darin, dass man zu dem wird, was man bekämpft. Das war die Falle, in die die Jedi tappten. Es ist dieselbe Falle, die auch dich jetzt fängt. Das muss aufhören. Das musst du doch erkennen, A'Sharad Hett.«
    »Nein, das tue ich nicht«, gab Hett grimmig zurück. »Ich wurde von meinem Vater Sharad Hett unter den Tusken aufgezogen, dem größten Jedi seiner Zeit. Er lehrte mich, wie ein Tusken zu denken und zu handeln.« Er blieb der Farm zugewandt stehen, deutete aber auf die berittenen Tusken. »Das ist mein Volk!«, sagte er mit erhobener Stimme. »Werden die Siedler damit aufhören, Tusken zu töten?«
    Ben gab keine Antwort. Er war sich sicher, dass die Tusken jeden einzelnen Siedler auf Tatooine töten könnten, und ihr Blutdurst immer noch nicht gestillt sein würde.
    Hett las in Bens Schweigen eine Verneinung. »Dann wird Blut mit Blut vergolten! Wir werden diese Siedler dazu zwingen, das Land aufzugeben - oder sich darin begraben zu lassen!«
    »Das kann ich nicht zulassen«, sagte Ben und zog sein Lichtschwert. »Ihr wart ein großer Jedi, Hett, und der Sohn eines großen Jedi, aber jetzt lasst ihr Euch von Rachsucht beherrschen. Diese Sache endet hier.« Ben zündete sein Lichtschwert.
    »Ihr werdet ein Jedi-Begräbnis bekommen, Meister Kenobi«, sagte Hett. »Das verspreche ich Euch.«
    Hett ließ die Hände zu seinem Gürtel sinken, und schon sprangen die beiden Lichtschwerter geradezu in seine behandschuhten Hände. Er zündete beide Waffen auf einmal, ließ ihre identischen grünen Energiestrahlen frei. Schnell schwang er das Lichtschwert in seiner rechten Hand, doch Ben blockierte es. Die Lichtschwerter knisterten laut, als sie aufeinandertrafen.
    Ben hatte auf Tatooine glücklicherweise seine Jedi-Übungen weitergeführt, um seine Reflexe nicht einrosten zu lassen. Er dachte nicht daran, wie lange es zurücklag, dass er ein Lichtschwert im Zweikampf benutzt hatte. Er

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