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Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende

Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende

Titel: Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryder Windham
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Objekte in der Hand gehabt zu haben, und so erkannte er in dem »Brett« ein altes, in Leder gebundenes Buch.
    Obi-Wan schob die Energiekoppler zur Seite und öffnete das Buch. Es war fast nicht zu glauben, aber nur ein paar wenige Seiten waren vergilbt, und alle waren leer. Er hatte noch niemals in Erwägung gezogen, Tagebuch zu führen, doch plötzlich wurde ihm klar, dass dies ein guter Weg sein würde, Informationen über die Jedi zu bewahren.
    Informationen, die Luke eines Tages brauchen könnte.
    Er hielt das Buch hoch, sodass der Ladeninhaber es sehen konnte. »Weißt du, ob dieses Ding richtig brennen würde?«
    Der Ladenbesitzer zuckte mit den Schultern. »Ich hab keine Ahnung, wofür das gut ist, Ben«, sagte er. »Aber für einen Credit gehört es dir.«
    Ben feilschte nicht mit ihm.

KAPITEL ACHT

    Ben Kenobi war jetzt fast zwei Jahre auf Tatooine, als er von einem ungewöhnlichen Anstieg von Gräueltaten der Tusken Raider hörte. Den bruchstückhaften Berichten zufolge hatten die Tusken an einem einzigen Tag drei Feuchtfarmen angegriffen und sieben Kolonisten getötet. Doch was Kenobi fast noch beunruhigender fand als das Morden, war die beängstigende Erschütterung in der Macht, die damit einherging. Es war, als hätte eine düstere Kraft den Wüstenplaneten erfasst und ein geradezu spürbares Zeichen des Bösen in der Luft erschaffen.
    Könnte es ein Sith sein? Ben wusste es nicht. Er konnte nicht mehr tun, als Luke besser im Auge zu behalten.
    Als er aus seinem Heim in der Jundland-Wüste ging, fand er einen Bantha, der von seiner Herde getrennt worden war. Da das Zähmen solcher Tiere für einen Jedi-Meister eine leichte Übung war, ritt Ben schon bald auf dem Bantha Richtung Südwesten. Er hatte eigentlich vorgehabt, auf direktem Weg zum Anwesen der Lars zu reiten, doch nach nur wenigen Reisekilometern kam er an den Ruinen des Tusken-Lagers vorbei, das er kurz nach seiner Ankunft auf Tatooine vom Rücken seines alten Eopie aus entdeckt hatte. Er hielt an.
    Die Überbleibsel des Lagers lösten bei jedem Passieren ein schauderhaftes Gefühl aus, und Ben war noch nie geneigt gewesen, sie näher zu untersuchen. An jenem Tag war dieses Gefühl noch schlimmer, geradezu Übelkeit erregend, und doch spürte Ben, dass der Ort ihn irgendwie anlockte. Er versuchte seinen Bantha anzutreiben, doch das Tier tat nur zwei weitere, vorsichtige Schritte, bevor es wieder stehen blieb, in den Sand schnaubte und sich nicht mehr rührte.
    Ben konnte seinem Reittier kaum verübeln, dass es den Überresten fernbleiben wollte, denn immerhin hatten die Tusken Bantha-Rippen als Streben für die Zelte benutzt. Er stieg ab, ließ den Bantha stehen und ging zu den Ruinen.
    Inmitten der Überreste einer Hütte bemerkte er eine Bantha-Rippe mit getrockneten Spritzern einer dunklen Flüssigkeit daran. Es konnte sich eigentlich nur um Blut handeln. Dann sah er zwei Lederfetzen von den Rippen baumeln. An der Höhe und Lage der Lederstreifen konnte Obi-Wan sofort sehen, das sie dazu gedient hatten, die ausgestreckten Arme eines gefangenen Menschen festzubinden.
    Und dann haben sie ihn geschlagen.
    Hier starb Anakins Mutter.
    Ben spürte es nicht nur, er wusste es mit Sicherheit. Für einen Augenblick musste er dem Bedürfnis widerstehen, sich von den Lederriemen abzuwenden, denn er befürchtete, dass die Lagerreste in diesem Augenblick zusammen mit der Erinnerung an die Geschehnisse dieses Ortes verschwinden würden. Doch als er schließlich seinen Blick von der blutbespritzten Rippe reißen konnte, sah er zahlreiche Knochen verstreut liegen und aus dem Sand hervorragen -Knochen, die zu klein für Bantha-Knochen waren. Shmi Skywalker war nicht allein gestorben.
    Ben musste nicht raten, wer die Tusken abgeschlachtet hatte.
    »Jetzt weißt du es«, sagte Qui-Gons körperlose Stimme.
    Ben war immer noch so fassungslos, dass er bei Qui-Gons Stimme nicht im mindestens zusammenzuckte, obwohl diese so geklungen hatte, als käme sie von knapp hinter Bens Kopf. »Wieso habt Ihr mir davon nie etwas gesagt?« fragte Ben.
    »Du warst nicht bereit dafür«, gab Qui-Gon zurück. »Und du bist es immer noch nicht.«
    »Nicht bereit?«, echote Ben. Er schluckte heftig, bevor er fortfuhr. »Meister, Ihr täuscht Euch, wenn Ihr der Meinung seid, dass ich nicht bereit bin zu verstehen, was hier geschah. Anakin brachte einen kompletten Stamm Tusken aus Rache um und hielt es vor allen geheim. Offenbar wart Ihr Euch dieser Sache bewusst, und dennoch

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