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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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Rücken.
    Heiser vor Begeisterung brüllte der Junge: »Jetzt bin ich wahrhaftig ein Orgreiter! Schneller, Baby! Schneller und höher!« Und der Org echote mit seiner noch piepsenden Stimme: »Schneller, Baby, schneller!«
    Der Junge fand schnell heraus, daß das Tier sich mit der Stimme, den Händen und den Fersen leiten ließ. Er überlegte und lenkte den Org zu einer Lichtung, wo er Riesenfalter gesehen hatte. »Essen, Baby! Hol es dir!«
    »Essen, Baby«, echote das Tier und zeigte, daß es verstanden hatte, indem es hinabtauchte und sich einen der großen Falter mit den Klauen schnappte. »Heim, Baby?« piepste es fragend.
    »Ja, heim, Baby. Wir werden den Falter kochen und essen.« Erschrocken stellte der Junge fest, daß er nicht mehr wußte, wo er die beiden Gefährten zurückgelassen hatte. Sie waren so weit geflogen, und die Bäume und Lichtungen sahen von oben alle gleich aus. Aber seine Sorge war unnötig. Baby fand den Rückweg ohne Schwierigkeiten. Er hielt nur einmal kurz an und kreiste neugierig über etwas Metallischem, das unten zwischen den Bäumen lag, aber dann flog er gleich wieder weiter.
    Stolz kletterte der Junge von seinem Org und erklärte feierlich: »Jetzt bin ich wirklich ein Orgreiter!«
    »Stimmt!« brummte Rotbart. »Aber noch genauso unüberlegt wie zuvor. Spitz mal die Ohren, Orgreiter! Hörst du es denn nicht?« Er deutete auf ein Beobachterschiff, das sich in der Ferne auf einer Bergflanke herabließ. »Wenn sie dich gesehen haben, wirst du nicht mehr lange leben, um deine Orgreiterei zu genießen!«
    Der Junge kümmerte sich nicht um die Gefahr aus dem Himmel. Er enthäutete den Riesenfalter und briet ihn auf dem Spieß über dem Feuer. Bald stieg ein appetitlicher Geruch davon auf. Als das Fleisch gar war, erhielt Org die besten und größten Stücke, trotzdem blieb noch mehr, als sie zu dritt essen konnten, und es schmeckte großartig. Schon während des Essens hatte es zu regnen begonnen, und Rotbart blickte zufrieden drein. Er sagte etwas, das der Pmal übersetzte. »Die Regenwolken verbergen uns vor den Beobachtern. Wir brechen jetzt auf. Orgreiter hat dein Schiff gefunden. Wir holen uns die Waffen und töten die Beobachter!«
    »Aber du hast doch bereits alles aus dem Wrack gebracht. Ich hatte keine Waffen …«
    »Nicht dein Schiff!« rasselte es aus dem Pmal. » Wie dein Schiff!«
    Diesmal kamen sie schneller voran, denn Orgreiter machte sich keine Sorgen mehr um sein Tier, er ließ es frei fliegen. Dreimal hielten sie zum Essen an, ehe sie die Stelle erreicht hatten, wo Baby über dem Metallischen gekreist war. »Dort!« deutete der Junge.
    Pertin rannte aufgeregt auf das Boot zu. Es war kleiner als seines gewesen war und zweifellos schon länger auf Kuckuck, denn es war bereits von purpurblühendem Moos überwuchert. Nur streifenweise war Metall freigeblieben. Aber es sah merkwürdig aus. Ein bläuliches Leuchten ging von ihm aus. Das mußte es auch gewesen sein, was dem jungen Org aufgefallen war.
    Ben Yale Pertin riß das Moos zur Seite und starrte durch eine zersplitterte Scheibe. Ein ätzender Geruch biß ihm in die Nase. Er kam offenbar von dem leuchtenden Blau auf dem Metall. Als er ihn prüfend berührte, stellte er fest, daß er sich feucht und klebrig anfühlte und richtig unangenehm war …
    Ein schriller Schrei erklang hinter ihm, und sein Pmal spuckte: »Nicht berühren! Nicht!«
    Verwirrt richtete er sich auf. Rotbart und Orgreiter kamen auf ihn zu, sie brüllten beide. »Was ist denn los?« fragte Pertin.
    Sie blickten ihn an, oder vielmehr nur auf seine Hände, dann sahen sie einander an. Rotbarts Stimme klang fast sanft, als er sprach. »Hände auf Moos abwischen!« kam es aus dem Pmal. »Nein, nein! Nicht mehr Metall berühren!«
    Warum die Aufregung? Er hatte ein wenig des blauleuchtenden Schleims an den Fingern, na und? Aber gehorsam bückte er sich, um sie am Moos zu säubern. Erschrocken fuhr er zurück. Seine Hände hatten unter dem Moos etwas hartes berührt, und das Harte war ein Totenschädel! Fieberhaft riß er das Moos hoch. Ein vollständiges Skelett kam zum Vorschein, völlig vom Fleisch entblößt, aber immer noch in der unzerstörbaren Kunststoffkleidung, wie alle Scouts sie trugen, und mit sämtlichen Instrumenten.
    »Gefahr!« rasselte der Pmal. Es war Rotbart, der sprach. »Du darfst die Gebeine des Fremden nicht anlangen! Sehr gefährlich!«
    »Wenn du meinst«, erwiderte Pertin dumpf. »Aber es ist kein Fremder. Er war

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