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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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um. Rotbart war ebenfalls aus der Höhle gekommen und hatte mit dem Jungen am Ufer des Teiches ein Feuer gemacht, über dem sie Nüsse rösteten. Die beiden unterhielten sich miteinander, aber sie waren zu weit entfernt, als daß sein Pmal auch nur ein Wort aufnehmen konnte. Doch nun kam Rotbart auf ihn zu. Er stemmte die Fäuste gegen die Hüften und blickte mit seinen gut sechzig Zentimeter mehr auf ihn herab. Dann begann er in seiner fließenden Sprache zu reden, die der Pmal bedauerlicherweise offenbar nur teilweise übersetzen konnte.
    »Orgs fort. Beobachter fort. Weggehen nicht mehr gefährlich. Können jetzt andere Maschine suchen. Anderen Mann wie du. Waffen zum Totmachen. Mach dich fertig. Wir brechen auf.«
    Pertin konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Sich fertig machen? Was hatte er schon zum Mitnehmen? Er war bereit, jederzeit aufzubrechen.
    Sie wagten es nicht, zu fliegen. Orgreiters Muskeln begannen bald von der ungewohnten Anstrengung zu schmerzen, mit den Füßen auf dem Boden im Schutz der Bäume zu bleiben. Der junge Org, den er liebevoll »Baby« nannte, wollte sich ständig in die Luft heben. Deshalb war es für den Jungen doppelt so schwierig. Hin und wieder mußte er den schweren Nestling tragen, wenn seine ganze Überredungskunst nichts mehr half, daß er neben ihnen auf seinen schwankenden Beinen herhopste. Er sprach eigentlich fast ständig mit dem Tier. Das hatte er von seiner Mutter gelernt. Der junge Org mußte wissen, daß man immer für ihn da war. Sie hatte ihrem Sohn versichert, daß die Orgs nach einer Weile wie kleine Kinder einzelne Worte verstehen und vielleicht sogar nachplappern konnten. Offenbar hatte sie recht gehabt. Es sah ganz so aus, als wüßte Baby bereits, was er meinte, wenn er »Fisch« und »Wasser« und »Fleisch« zu ihm sagte.
    Das war jedenfalls mehr, als der untersetzte Fremde verstand. Er hätte so gern von ihm gewußt, wie es möglich war, daß er noch lebte, obwohl er ihn doch ganz sicher tot gesehen hatte. Aber die klackende und krächzende Maschine, durch die Rotbart sich mit ihm unterhalten konnte, funktionierte bei ihm nicht. Er hatte deshalb den Riesen für sich fragen lassen. »Er hat gesagt, es war ein anderer er«, erklärte Rotbart kopfschüttelnd. »Aber wie ist das möglich? Das habe ich ihn auch gefragt, ich verstehe nur seine Antwort nicht.«
    Nachdem sie viermal gegessen hatten, beschlossen sie zu schlafen. Da sie schon lange keine Orgs und Beobachter mehr gesehen hatten, wagten sie sogar, ein Feuer zu machen und wieder von den grünen Nüssen zu rösten, die überall ringsum von den Bäumen hingen. Der Fremde warf sich erschöpft in einiger Entfernung von ihnen auf das Moos und war sofort eingeschlafen. Orgreiter streichelte Baby und hörte zu, was Rotbart von dem Fremden erzählte.
    »Er sagt, er kommt von einer anderen Welt. Er kennt Künste, von denen die Beobachter nicht einmal etwas ahnen und die sie sehr erschrecken würden. Aber er spricht nur davon. Er hat die Waffen nicht, um sie zu beweisen.« Rotbart runzelte die Stirn.
    »Was ist ›eine andere Welt‹?« erkundigte sich Orgreiter.
    Rotbart zuckte mürrisch die Schultern. »Was er von seiner Welt erzählt, ist ohnehin unglaubhaft. Er sagt, sie ist nicht flach.«
    »Nicht flach? Du meinst, sie ist gebirgig?«
    »Nein, nicht gebirgig. Rund. Ein kleiner Ball, so winzig, daß die Menschen schon ganz um ihn herumgegangen sind.«
    »Sehr unwahrscheinlich«, pflichtete ihm Orgreiter bei.
    »Er behauptet auch, daß unsere Welt ebenfalls rund wie ein Ball ist. Das stimmt natürlich nicht, aber er beharrt darauf, daß er recht hat. Er sagt, auf seiner Welt ist alles sehr schwer. Ein Mensch kann dort nicht einmal höher springen, als er groß ist. Und er sagt – laß mich überlegen. Ja, er sagt, daß ihre Bäume und andere Pflanzen und Wolken nicht von sich aus glühen.«
    »Seltsam. Das muß aber ein düsterer Ort sein. Wie sehen sie denn dann dort?«
    »Da ist eine Wolke«, erklärte Rotbart. »Er nennt sie nicht Wolke, aber sie ist am Himmel; was könnte es dann also sonst sein? Sie ist so hell, daß ihr Licht den Augen weh tut, und so hoch, daß sie ganz klein aussieht.«
    »So etwas habe ich noch nie gehört«, brummte Orgreiter. »Und wo ist der Weg zu diesem Ort? Hinter Messer-im-Himmel?«
    »Weiter! Er sagt, man muß über die Regenwolken hinausklettern und über die fliegenden Steine. Dann kommt man zu einer Dunkelheit, wo gar nichts ist. Diese Dunkelheit ist größer, als du

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