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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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stumm an, dann fragte er wie nebenbei. »Hast du von Zara gehört?«
    Ben Linc schüttelte den Kopf, aber dann nickte er. »Doch ja. Aber ich weiß nicht mehr, haben wir uns getrennt, bevor oder nachdem ich ihre Nachricht bekam, daß sie nicht kommen kann, weil sie schwanger ist.«
    »Schwanger?« echote Ben Yale. »Das glaube ich nicht.«
    »Es stimmt aber. Jedenfalls, was unsere Zara betrifft. Aber es gibt eine andere Kopie von ihr …« Er hielt inne. Er wußte nicht, wieviel er sagen sollte.
    »Auf Kuckuck, richtig?« schrie Ben Yale. »Ich wußte es. Ich habe sie gesehen, Ben Linc. Sie befindet sich in Schwierigkeiten – nicht mehr als fünf Kilometer von hier!«
    »In Schwierigkeiten? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen …«
    »Tu etwas! Glaub mir doch, ich habe sie gesehen!«
    »Also gut, ich werde das Gebiet abtasten lassen.« Seine Finger gaben auf der Konsole das Ersuchen an FARLINK ein, die Gegend siebenundzwanzig Grad von Ben Yales Signal in etwa fünf Kilometer Entfernung zu überprüfen.
    Venus blickte Ben Linc Pertin forschend an. »Was ist los?« erkundigte sie sich.
    »Es ist Zara«, murmelte er. »Irgend etwas, das ich wohl nicht richtig verstanden habe. Und eine meiner Kopien dort unten sieht aus … Ich weiß nicht, was ihn überhaupt noch am Leben hält.«
    »Ich fühle deinen Kummer mit dir«, sagte Venus leise. Er spürte ihr ehrliches Mitleid. »Es ist so schlimm, sich selbst leiden zu sehen. Das zumindest wurde mir erspart.«
    Ben Linc nickte dankbar. Dann blickte er stirnrunzelnd auf die Konsole. Die Suche war zwar aufgenommen, aber bisher tat sich nichts.
    SUCHE ERFOLGLOS , meldete FARLINK auf dem Schirm. KEINE NICHTIDENTIFIZIERTEN SENDUNGEN AUS DIESEM GEBIET.
    »Weitermachen«, befahl Ben Linc. Blicklos starrte er auf die Konsole und dachte an alle seine Kopien, deren Schicksal er nur ahnen konnte. Es waren keine angenehmen Gedanken. Auch Replik 5160, die zu der unbekannten Tachyonen-Station irgendwo in Richtung Erdsonne gesandt worden war, hatte sich nur das eine Mal gemeldet, als sie die Proben schickte. Noch ein toter Pertin mehr, dachte er düster.
    Er schüttelte sich und blickte wieder auf den Schirm. FARLINK überprüfte immer noch erfolglos das angegebene Gebiet. Er überlegte gerade, ob er die Suche einstellen sollte, da schob sich eine Schrift über den Schirm.
     
    FREQUENZ REGISTRIERT. NOCH KEINE VERBINDUNG.
     
    Fast im gleichen Augenblick kam die Stimme durch, auf der Notfrequenz.
    »Hilfe! Ich bin Zara Doy Gentry! Helft mir! Bitte!«
    Im Wrack des Scoutbootes hörte Ben Yale Pertin Zaras Stimme auf dem Umweg über den Satelliten. Sie war hin und zurück fast eine halbe Milliarde Meilen unterwegs, aber durch die direkte Tachyonen-Übertragung war inzwischen keine nennenswerte Zeit vergangen.
    Ben Yale stürmte aus dem Boot. Er hinkte und rieb an seinem Verband, trotzdem bewegte er sich schneller als je in seinem Leben. Er hatte im Augenblick keine Schmerzen, nicht nach all den Pillen, die er geschluckt hatte, und der Salbe, die er dick aufgetragen hatte. Aber gerade durch diese Pillen war sein Verstand nicht mehr völlig klar. Durch das Unterholz stolperte er auf Rotbart und Orgreiter zu und schrie schon aus der Ferne: »Meine Frau! Meine Frau ist in Gefahr! Wir müssen ihr helfen!«
     

 
15.
     
    Orgreiters Kummer über den Verlust seines Orgs war viel zu groß, als daß ihn die Aufregung des sterbenden Fremden übermäßig berührte – bis Rotbarts Stimme übersetzte, was er schrie.
    »Ich verstehe es nicht ganz«, murmelte der Riese. »Es handelt sich offenbar um eine Frau seines Volkes. Sie ist in der Gewalt der Beobachter. Ich nehme an, sie werden sie essen«, fügte er finster hinzu und strich über die Schneide seines Beiles. »Er will, daß wir sie retten. Und er sagt auch, wenn wir es tun, wird ein großes Schiff seiner Leute kommen und für uns gegen die Beobachter kämpfen.«
    Rotbart blickte nachdenklich drein. »Ich weiß nicht, ob er die Wahrheit sagt. Er ist ein Sterbender. Vielleicht phantasiert er nur.«
    Orgreiter dachte über Rotbarts Worte nach. Ohne Baby schien ihm das Leben so leer, weshalb sollte er es nicht einsetzen? Wenn er helfen konnte, gut. Wenn nicht, auch gut. Und die Frau, von der der Fremde sprach – konnte es vielleicht die sein, die er so flüchtig gesehen hatte, ehe sie zwischen die Bäume stürzte? War es überhaupt möglich, daß sie den grauenvollen Sturz überlebt hatte? Es war etwas an ihr gewesen, von dem er sich

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