Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
Vom Netzwerk:
Schlange schien etwas im Wasser zu suchen, und das Schiff näherte sich jetzt dem Strand. Weniger als fünfzig Meter von ihr entfernt setzte es auf. Ein Luk klappte als Rampe nach unten, und ein Beobachter watschelte heraus.
    Zara kannte viele fremde Rassen, aber so etwas wie diese Kreatur hätte sie sich nicht einmal in einem Alptraum vorgestellt. Sie sah aus wie ein buckliges, aufrechtgehendes Insekt mit dickem Chitinpanzer, schwarzem Hakenschnabel und kurzen gelben Flügeln.
    Die Kreatur flatterte unbeholfen hoch und flog rund um den See. Als sie in Zaras Nähe kam, zwang sie sich dazu, sie genau zu beobachten, ohne auch nur einen Muskel zu rühren, oder unter den Bissen der mückengroßen Schmarotzer zu zucken. Der Gestank wurde betäubend, als der Beobachter über ihr Versteck hinwegflatterte und zum Schiff zurückkehrte. An der Rampe hielt er an. Mit quiekender Stimme rief er etwas, bis seine Artgenossen zu ihm herauswatschelten. Sie stellten sich in zwei Reihen auf und warteten, bis ein weiterer Beobachter aus dem Schiff trat, der in seinen dicken, gepanzerten Armen ein Bündel weißer Stäbe oder Lanzen hielt. Er hoppelte zu den anderen hinunter und verteilte die Stäbe. Dann quietschte er etwas, und alle flatterten in die Luft.
    Sie zitterte vor Angst und überlegte verzweifelt, was sie tun könnte. Aber es gab so wenige Alternativen. Sie könnte ihr Leben mit dem Laserstrahler, den sie in ihrem Gürtel stecken hatte, verteidigen. Aber zweifellos würde sie nur wenige der Kreaturen zu töten imstande sein, ehe die anderen sie überwältigten. Sie könnte fliehen – aber wohin?
    Es sah nun so aus, als würde es nicht mehr lange dauern, bis man sie entdeckte. Einer der Beobachter kreiste ganz in ihrer Nähe.
    Doch dann ganz plötzlich tauchte er, die großen Ohren nach vorn gespitzt und den weißen Stab ausgestreckt zu einem Punkt weit von ihr entfernt, hinab.
    Hatten sie die Suche aufgegeben? Würden sie jetzt weiterfliegen? Sie kroch aus dem Dickicht heraus, um besser sehen zu können. Sie standen alle vor dem Schiff und quiekten aufeinander ein. Die goldene Schlange schnellte sich von einem zum anderen, aber sie achteten nicht auf sie. Dann schoß sie ins Gebüsch und kehrte zurück und begann wieder, sich sinnlos herumzuschnellen.
    Endlich endete das Gequieke. Die Beobachter schienen einen Entschluß gefaßt zu haben. Zwei von ihnen watschelten die Rampe hoch ins Schiff und kehrten bald mit riesigen Tellern zurück, auf denen etwas lag, das wie rohes Fleisch aussah. Sie verteilten es. Tischmanieren hatten sie keine, allerdings auch keinen Tisch. Sie stritten sich um die besseren Stücke, warfen die abgenagten Knochen einfach hinter sich und quiekten pausenlos mit vollem Mund.
    Aber obwohl sie sich wie Tiere benahmen, mußten sie doch intelligente Wesen sein, dachte Zara, wenn sie über eine so hochentwickelte Technologie verfügten. Vielleicht konnte sie über ihren Pmal etwas von ihnen erfahren?
    Mit allergrößter Vorsicht und ohne ihren Blick von den Fressenden zu nehmen, kroch sie durch die Farne am Seeufer, bis sie sich noch etwa zwölf Meter von dem Sandstrand entfernt befand, auf dem das Schiff gelandet war. Sie aktivierte den Pmal und drückte ihn an ihr Ohr. Es würde natürlich eine Weile dauern, bis er genug der fremden Sprache gespeichert hatte, daß er verständlich zu übersetzen imstande war, aber einzelne Worte konnte er schon vorher übertragen.
    Die Zeit wurde knapp. Sie waren mit ihrem üppigen Mahl fast fertig. Einige von ihnen hatten offenbar den Auftrag aufzuräumen. Sie hoben die herumliegenden restlichen Stücke und abgenagten Knochen auf. Einer flatterte und watschelte damit geradewegs in ihre Richtung.
    Erschrocken hielt sie den Atem an. Aber der Beobachter interessierte sich nicht für seine Umgebung. Er suchte lediglich nach einem guten Platz, wo er sein Tablett ableeren konnte. Er fand ihn fast direkt neben ihr. Er ließ Knochen und Fleischstücke einfach auf den Boden rollen, dann drehte er sich um und watschelte zum Schiff zurück.
    Einen flüchtigen Augenblick nur empfand Zara Erleichterung. Dann sah sie, woraus der Abfall bestand. »Großer Gott!« stöhnte sie unwillkürlich.
    Alle hatten sie offenbar gehört. Ein kreischendes Durcheinanderquieken setzte ein. Watschelnd und flatternd eilten sie auf sie zu. Aber noch schneller war die goldene Schlange, die vom Schiff hing. Ehe Zara sich auch nur hatte bewegen können, wand sie sich um sie, sanft erst, dann immer fester, so

Weitere Kostenlose Bücher