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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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eigentlich ist er mein Ehemann. Wie lange sind wir jetzt schon verheiratet, Schatz? Fünf Jahre?« Sie schaute fragend in seine Richtung, und er nickte. »Ich habe das ganze Drama am Strand nur inszeniert, weil uns Mädels nichts so gut zusammenschweißt wie Männerprobleme. Du solltest dich mit mir anfreunden, und das ist mir auch gelungen. Aber mach dir keine Sorgen, wenn alles gut läuft, kannst du mit Simon genauso glücklich werden wie ich mit Will. Und zwar für immer.«
    Eine Tür knallte zu. Schwere Schritte kamen die Treppe heraufgestampft. Ich ging zur Seite und hoffte, dass die Polizei auf den Balkon stürmen würde … aber stattdessen erschien einer der Männer von dem orangefarbenen Pick-up-Truck.
    »Sam?«, fragte Natalie, als er in der Tür erschien. »Wie kommst du denn …?« Sie runzelte die Stirn, dann zuckte sie ein wenig zusammen und nippte an dem Champagner, den sie eigentlich für mich eingeschenkt hatte. »Also hat es Colin erwischt und nicht dich. Das war nicht geplant, aber was soll’s.«
    Gerade wollte ich fragen, von welchem Plan sie sprach, als Sam sich auf mich warf. Er war klitschnass und starrte mich mit leeren Augen an. Bevor ich ausweichen konnte, erklang ein kurzer schmerzhaft hoher Ton, der an eine Glocke erinnerte und für einen Moment den Sturm, Regen und Donner übertönte. Weißes Licht explodierte vor meinen Augen, und mir wurde plötzlich alles klar.
    Als ich wieder sehen konnte, saß Sam neben Natalies Mann und starrte mit leerem Gesichtsausdruck geradeaus. Natalie stand vor mir und lächelte.
    »Du bist eine …«
    Sie hob eine Augenbraue und hielt sich die Hand hinters Ohr. »Ja? Was wolltest du sagen?«
    Ich versuchte es noch einmal. »Du bist … eine Sirene.«
    »Natürlich.« Sie schaute mich herablassend an.
    »Aber mein Kopf … ich habe nichts gespürt.« Zwar hatte ich mich in den letzten Wochen oft ganz furchtbar gefühlt, doch von den Migräneanfällen, die mir die Nähe einer anderen Sirene anzeigten, war nichts zu merken gewesen.
    »Denkst du wirklich, ich würde mich so leicht verraten?« Sie warf einen Blick auf Paige. »Obwohl ich überrascht bin, dass deine liebe Freundin – deine beste Freundin – dir nichts davon erzählt hat.«
    Ich starrte Paige an.
    Es tut mir so leid, Vanessa. Ich habe wirklich nicht –
    »Ruhe!«, schrie Natalie.
    Paige zuckte zusammen, und ihre Gedankenstimme verstummte. Ich versuchte, mir den Rest selbst zusammenzureimen.
    »Du hast die Fotos geschossen«, sagte ich, »und uns die Mails geschickt.«
    »Falsch.« Natalie nippte an ihrem Glas. »Und noch mal falsch.«
    Sie wartete darauf, dass ich weiterriet, doch den Gefallen tat ich ihr nicht. Da trippelte sie über den Balkon auf mich zu und lehnte sich gegen die Brüstung.
    »Ich habe so lange auf dich gewartet«, sagte sie. »Obwohl ich natürlich nicht wusste, dass du diejenige sein würdest. Aber nach letztem Sommer gab es keinen Zweifel mehr.«
    Ich schluckte. »Keinen Zweifel, woran?«
    »Du bist dazu bestimmt, dich mir anzuschließen«, erklärte sie, und ihre silberblauen Augen glitzerten. »Wir beide werden die Anführerinnen der nächsten Generation.«

Kapitel 26
    E in Blitz zerriss den Himmel. Donner dröhnte. Alle außer Natalie und mir zuckten zusammen.
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte sie lässig und wedelte mit ihrem Glas durch die Gegend, »ich will mich nicht darüber beschweren, was die Ladys vor uns geschafft haben. Schließlich sprechen wir von Jahrhunderten harter Arbeit mit einfachsten Mitteln. Ohne sie wären wir heute nicht hier. Aber sie hatten kein größeres Ziel, keine echte Vision. Ihnen ging es vor allem ums schlichte Überleben, und das ist bei den meisten Sirenen immer noch so.«
    Ihr Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln. »Dabei eignen sich unsere Fähigkeiten für so viel mehr.«
    Ich hatte das dringende Verlangen, Simon anzuschauen. Wenn er sich auf mich konzentrierte, würde er vielleicht nicht auf Natalie hören. Aber ich fürchtete, sie könnte die Geste falsch auffassen und ihm weh tun, also blickte ich starr geradeaus, während sie fortfuhr.
    »Rainas Versuch letzten Sommer war beeindruckend, wenn auch fehlerhaft geplant. Soweit ich weiß, war sie die Erste überhaupt, die nicht länger im Verborgenen existieren wollte, sondern ihre Kräfte dazu benutzt hat, um eine Aktion im großen Stil durchzuführen. Ein kühner Plan, und wenn er funktioniert hätte, ist kaum vorstellbar, was sie noch alles hätte erreichen

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