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Odo und Lupus 01 - Demetrias Rache

Odo und Lupus 01 - Demetrias Rache

Titel: Odo und Lupus 01 - Demetrias Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gordian
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zwang sie Demetria, mit ihr die Wäsche zu besorgen.
    Leichtfertig stieg sie ins tiefe Wasser hinein.
    Da überwand sich die schöne Demetria und gab der Zauberin einen Stoß.
    Das furchtbare Weib versank in den Fluten.
    „Sie ist ertrunken wie eine Ratte!“, sagte Frau Begga und lachte auf.
    Sie war auf den Sänger zugegangen, unwiderstehlich angezogen. Ihr funkelnder Blick, die sprechenden Gesten, mit denen sie das, was er vortrug, bestätigte – alles verriet sie. Jede Vorsicht vergessend, war sie nicht mehr fähig, sich zu beherrschen.
    Die ersten Regentropfen fielen. Das Paar stand sich gegenüber, vor einer Wand herandrängender Zuhörer. Auch wir Richter standen auf, traten näher.
    Siegram schlug auf der Harfe schrille Töne an.
    Das Gute hatte gesiegt.
    Aber der Sieg war nicht vollständig.
    Noch lebte der Unhold, der den herrlichen Adalmar ermordet hatte.
    Mit der grausamen Willkür des Despoten herrschte er in seinem Winkel.
    Unersättlich war seine Gier nach Gold und Geschenken.
    Die schöne Demetria wusste, dass ihr nun das Schwerste bevorstand.
    Der Schurke hatte sein begehrliches Auge auf sie geworfen.
    Lange rang sie mit sich, denn er ekelte sie.
    Sie wollte nicht wieder Opfer sein, aber sie opferte sich ihrer Rache.
    So entschloss sie sich, mit ihm das Bett zu teilen.
    Viele Jahre litt sie und wartete.
    Nie vergaß sie, was sie zu tun hatte.
    Endlich kam jene Nacht.
    Er betrank sich, erzwang sein Gattenrecht.
    Dann schlief er ein.
    Er wollte am Morgen fort, um gegen Feinde zu reiten.
    Aber sie wusste, dass im Krieg nur die Edlen und Tapferen fallen.
    Der feige Unhold würde mit reicher Beute zurückkehren.
    Sie durfte nicht länger zögern.
    Der Pfeil der Awaren, der ihn im Kampf nicht finden würde, traf den Mörder unter dem eigenen Dach.
    Die schöne Demetria hatte ihre Rache vollendet!
    Ihre Augen leuchteten. Sie lachte befreit und streckte Siegram die Hände entgegen.
    „So war es! Wie wunderbar du es besungen hast! Nur du warst imstande, es ihnen zu sagen. Ich selber hätte es nicht gekonnt. Wolltest du deshalb nicht mit mir fliehen? Wolltest du nicht mit mir fort, ohne ihnen gesagt zu haben, wie groß und edel meine Rache war?“
    Sie drückte seine Hand wie an jenem ersten Abend, den Blick tief in den seinen versenkt.
    Der Himmel hinter den schwarzen Wolken war jetzt fast gelb. Ringsum blitzte es auf, in kurzen Abständen folgten die Donnerschläge. Es war, als feierte Donar, der germanische Gott mit dem Feuerbart, den Triumph des heidnischen Brauchs der Blutrache mit einem Freudengewitter. Immer dickere Tropfen fielen. Wie eine Herde umdrängten wir das Paar in der Mitte. Langmähnig, blond, alle anderen überragend, schienen die beiden uns nicht mehr wahrzunehmen. Als wären sie aus längst vergangenen Zeiten zu uns herüber gekommen, zelebrierten sie ihr Ritual.
    Sie bat: „Singe weiter! Berichte alles!“
    Am Tage nach der Vollendung ihrer Rache hatte die schöne Demetria einen Traum.
    Adalmar, ihr Geliebter und Gatte, erschien ihr.
    Es war ihr, als kehrte er zurück, um ihr für ihre Standhaftigkeit und ihren Opfermut zu danken.
    Ein heißes Gefühl des Glücks und der Freude durchströmte sie, zum ersten Mal seit so vielen Jahren.
    Sie zog für ihn ihr bestes Gewand an.
    Sie schmückte sich mit Ketten und Ringen.
    Aber da hörte sie eine Stimme, die sie verspottete.
    Es war eine bösartig züngelnde Schlange, die Tochter der Zauberin und des Unholds, die ihren Traum zerstören wollte.
    Die Schlange ließ nicht von ihr ab und ihre Bisse verletzten die schöne Demetria.
    Sie war verzweifelt, doch plötzlich sah sie, wie das böse Reptil, geblendet von den Juwelen, den Kopf in ihre Truhe steckte.
    Rasch warf sie den Deckel zu, die Schlange starb.
    Der Traum war gerettet …
    „Ja!“, rief die Frau. „So starb die Schlange! Aber es ist kein Traum. Singe weiter! Was geschieht nun? Singe! Du weißt es doch! Warum schweigst du? Warum verstummst du?“
    „Das genügt, Herr Siegram!“, sagte Graf Hrotbert. „Sie hat die drei Morde gestanden. Ihr habt es alle gehört. Ihr seid Zeugen!“
    Plötzlich war das Gewitter über uns. Aus den gelben Wolkengebirgen schossen Blitze in alle Richtungen, gefolgt von markerschütterndem Donnergetöse. Die schwarzen Wolken entluden sich sintflutartig. Alles stürzte zum Saalhaus und unter die Dächer der Hütten.
    Siegram verbarg die Harfe unter seinem seidenen Umhang. Frau Begga wollte sich an ihm festklammern, aber er riss sich los. Da glitt sie

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