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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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der Rossebändiger Nestor:
    Lieber, weil du mich doch an jene Trübsal erinnerst,
    Die wir tapfern Achaier im troischen Lande geduldet;
    Wann wir jetzt mit den Schiffen im dunkelwogenden Meere
    Irrten nach Beute umher, wohin Achilleus uns führte;
    Jetzt um die große Stadt des herrschenden Priamos kämpften:
    Dort verloren ihr Leben die tapfersten aller Achaier!
    Dort liegt Ajas, ein Held gleich Ares, dort auch Achilleus;
    Dort sein Freund Patroklos, an Rat den Unsterblichen ähnlich;
    Dort mein geliebter Sohn Antilochos, tapfer und edel,
    Rüstig vor allen Achaiern im Lauf und rüstig im Streite.
    Und wir haben auch sonst noch viele Leiden erduldet!
    Welcher sterbliche Mensch vermöchte sie alle zu nennen?
    Bliebest du auch fünf Jahr und sechs nacheinander und forschtest
    Alle Leiden von mir der edlen Achaier, du würdest
    Überdrüssig vorher in deine Heimat zurückgehn.
    Denn neun Jahre hindurch erschöpften wir, ihnen zu schaden,
    Alle Listen des Kriegs, und kaum vollbracht es Kronion!
    Da war keiner im Heere, der sich mit jenem an Klugheit
    Maß; allübersehend erfand der edle Odysseus
    Alle Listen des Kriegs, dein Vater, woferne du wirklich
    Seines Geschlechtes bist. – Mit Staunen erfüllt mich der Anblick!
    Auch dein Reden gleichet ihm ganz; man sollte nicht glauben,
    Daß ein jüngerer Mann so gut zu reden verstünde!
    Damals sprachen wir nie, ich und der edle Odysseus,
    Weder im Rat verschieden noch in des Volkes Versammlung,
    Sondern eines Sinns ratschlagten wir beide mit Klugheit
    Und mit Bedacht, wie am besten das Wohl der Achaier gediehe.
    Als wir die hohe Stadt des Priamos endlich zerstöret,
    Gingen wir wieder zu Schiff; allein Gott trennte die Griechen.
    Damals beschloß Kronion im Herzen die traurigste Heimfahrt
    Für das argeiische Heer, denn sie waren nicht alle verständig
    Noch gerecht; drum traf so viele das Schreckenverhängnis.
    Siehe, des mächtigen Zeus’ blauäugichte Tochter entzweite,
    Zürnender Rache voll, die beiden Söhne von Atreus.
    Diese beriefen das Heer zur allgemeinen Versammlung,
    Aber verkehrt, nicht der Ordnung gemäß, da die Sonne sich neigte;
    Und es kamen, vom Weine berauscht, die Söhne der Griechen.
    Jetzo trugen sie vor, warum sie die Völker versammelt.
    Menelaos ermahnte das ganze Heer der Achaier,
    Über den weiten Rücken des Meers nach Hause zu schiffen.
    Aber sein Rat mißfiel Agamemnon gänzlich, er wünschte
    Dort das Volk zu behalten und Hekatomben zu opfern,
    Daß er den schrecklichen Zorn der beleidigten Göttin versöhnte.
    Tor! er wußte nicht, daß sein Beginnen umsonst war!
    Denn nicht schnell ist der Zorn der ewigen Götter zu wandeln.
    Also standen sie beid und wechselten heftige Worte,
    Und es erhuben sich die schöngeharnischten Griechen
    Mit unendlichem Lärm, geteilt durch zwiefache Meinung.
    Beide ruhten die Nacht, voll schadenbrütenden Grolles;
    Denn es bereitete Zeus den Achaiern die Strafe des Unfugs.
    Frühe zogen wir Hälfte die Schiff’ in die heilige Meersflut,
    Brachten die Güter hinein und die schöngegürteten Weiber.
    Aber die andere Hälfte der Heerschar blieb am Gestade,
    Dort, bei Atreus’ Sohn Agamemnon, dem Hirten der Völker.
    Wir indes in den Schiffen entruderten eilig von dannen,
    Und ein Himmlischer bähnte das ungeheure Gewässer.
    Als wir gen Tenedos kamen, da opferten alle den Göttern,
    Heimverlangend, allein noch hinderte Zeus die Heimfahrt;
    Denn der Zürnende sandte von neuem verderbliche Zwietracht.
    Einige lenkten zurück die gleichberuderten Schiffe,
    Angeführt von dem tapfern erfindungsreichen Odysseus,
    Daß sie sich Atreus’ Sohn Agamemnon gefällig erwiesen.
    Aber ich flohe voraus mit dem Schiffsheer, welches mir folgte;
    Denn es ahndete mir, daß ein Himmlischer Böses verhängte.
    Tydeus’ kriegrischer Sohn floh auch und trieb die Gefährten.
    Endlich kam auch zu uns Menelaos der bräunlichgelockte,
    Als wir in Lesbos noch ratschlagten wegen der Laufbahn,
    Ob wir oberhalb der bergichten Chios die Heimfahrt
    Lenkten auf Psyria zu und jene zur Linken behielten,
    Oder unter Chios, am Fuße des stürmischen Mimas.
    Und wir baten den Gott, uns ein Zeichen zu geben, und dieser
    Deutete uns und befahl, gerade durchs Meer nach Euböa
    Hinzusteuern, damit wir nur schnell dem Verderben entflöhen.
    Jetzo blies ein säuselnder Wind in die Segel der Schiffe,
    Und sie durchliefen in Eile die Pfade der Fische und kamen
    Nachts vor Geraistos an. Hier brannten wir Poseidaon
    Viele Lenden der Stiere zum Dank für

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