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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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erhoben die Hände zum leckerbereiteten Mahle.
    Und nachdem die Begierde des Tranks und der Speise gestillt war,
    Dachten die üppigen Freier auf neue Reize der Seelen,
    Auf Gesang und Tanz, des Mahles liebliche Zierden.
    Und ein Herold reichte die schöngebildete Harfe
    Phemios hin, der an Kunst des Gesangs vor allen berühmt war,
    Phemios, der bei den Freiern gezwungen wurde zu singen.
    Prüfend durchrauscht’ er die Saiten und hub den schönen Gesang an.
    Aber Telemachos neigte das Haupt zu Pallas Athene
    Und sprach leise zu ihr, damit es die andern nicht hörten:
    Lieber Gastfreund, wirst du mir auch die Rede verargen?
    Diese können sich wohl bei Saitenspiel und Gesange
    Freun, da sie ungestraft des Mannes Habe verschwelgen,
    Dessen weißes Gebein vielleicht schon an fernem Gestade
    Modert im Regen, vielleicht von den Meereswogen gewälzt wird.
    Sähen sie jenen einmal zurück in Ithaka kommen,
    Alle wünschten gewiß sich lieber noch schnellere Füße
    Als noch größere Last an Gold und prächtigen Kleidern.
    Aber es war sein Verhängnis, so hinzusterben; und keine
    Hoffnung erfreuet uns mehr, wenn auch zuweilen ein Fremdling
    Sagt, er komme zurück. Der Tag ist auf immer verloren!
    Aber verkündige mir und sage die lautere Wahrheit.
    Wer, wes Volkes bist du? und wo ist deine Geburtsstadt?
    Und in welcherlei Schiff kamst du? wie brachten die Schiffer
    Dich nach Ithaka her? was rühmen sich jene für Leute?
    Denn unmöglich bist du doch hier zu Fuße gekommen!
    Dann erzähle mir auch aufrichtig, damit ich es wisse:
    Bist du in Ithaka noch ein Neuling oder ein Gastfreund
    Meines Vaters? Denn unser Haus besuchten von jeher
    Viele Männer, und er mocht auch mit Leuten wohl umgehn.
    Drauf antwortete Zeus’ blauäugichte Tochte Athene:
    Dieses will ich dir alles, und nach der Wahrheit, erzählen.
    Mentes, Anchialos’ Sohn, des kriegserfahrenen Helden,
    Rühm ich mich und beherrsche die ruderliebende Taphos.
    Jetzo schifft ich hier an; denn ich steure mit meinen Genossen
    Über das dunkle Meer zu unverständlichen Völkern,
    Mir in Temesa Kupfer für blinkendes Eisen zu tauschen.
    Und mein Schiff liegt außer der Stadt am freien Gestade,
    In der reithrischen Bucht, an des waldichten Neion Fuße.
    Lange preisen wir, schon von den Zeiten unserer Väter,
    Uns Gastfreunde. Du darfst nur zum alten Helden Laertes
    Gehn und fragen, der jetzt, wie man sagt, nicht mehr in die Stadt kommt,
    Sondern in Einsamkeit auf dem Lande sein Leben vertrauert,
    Bloß von der Alten bedient, die ihm sein Essen und Trinken
    Vorsetzt, wann er einmal vom fruchtbaren Rebengefilde,
    Wo er den Tag hinschleicht, mit müden Gliedern zurückwankt.
    Aber ich kam, weil es hieß, dein Vater wäre nun endlich
    Heimgekehrt, doch ihm wehren vielleicht die Götter die Heimkehr.
    Denn noch starb er nicht auf Erden, der edle Odysseus,
    Sondern er lebt noch wo in einem umflossenen Eiland
    Auf dem Meere der Welt; ihn halten grausame Männer,
    Wilde Barbaren, die dort mit Gewalt zu bleiben ihn zwingen.
    Aber ich will dir anitzt weissagen, wie es die Götter
    Mir in die Seele gelegt und wie’s wahrscheinlich geschehn wird;
    Denn kein Seher bin ich noch Flüge zu deuten erleuchtet.
    Nicht mehr lange bleibt er von seiner heimischen Insel
    Ferne, nicht lange mehr, und hielten ihn eiserne Bande;
    Sinnen wird er auf Flucht, und reich ist sein Geist an Erfindung.
    Aber verkündige mir und sage die lautere Wahrheit.
    Bist du mit dieser Gestalt ein leiblicher Sohn von Odysseus?
    Wundergleich bist du ihm, an Haupt und Glanze der Augen!
    Denn oft haben wir so uns zueinander gesellet,
    Eh er gen Troja fuhr mit den übrigen Helden Achaias.
    Seitdem hab ich Odysseus und jener mich nicht gesehen.
    Und der verständige Jüngling Telemachos sagte dagegen:
    Dieses will ich dir, Freund, und nach der Wahrheit erzählen.
    Meine Mutter, die sagt es, er sei mein Vater; ich selber
    Weiß es nicht; denn von selbst weiß niemand, wer ihn gezeuget.
    Wär ich doch lieber der Sohn von einem glücklichen Manne,
    Den bei seiner Habe das ruhige Alter beschliche!
    Aber der unglückseligste aller sterblichen Menschen
    Ist, wie man sagt, mein Vater; weil du mich darum befragest.
    Drauf antwortete Zeus’ blauäugichte Tochter Athene:
    Nun, so werden die Götter doch nicht den Namen des Hauses
    Tilgen, da solchen Sohn ihm Penelopeia geboren.
    Aber verkündige mir und sage die lautere Wahrheit.
    Was für ein Schmaus ist hier und Gesellschaft? Gibst du ein Gastmahl
    Oder ein Hochzeitfest? Denn

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