Odyssey 01 - In die Dunkelheit
gab.
Stephanos grinste. »Also gut … Die restlichen Gegner ins Visier nehmen und abschießen. Ich gebe euch von hier aus Deckung.« Gleich darauf registrierte er die sich schnell ausdehnenden Kondensstreifen der drei Kampfjäger, die mit voller Kraft zu der jetzt einseitig geführten Schlacht aufbrachen. Vier Minuten später war alles vorbei, und die Vorhut der Archangels schloss sich wieder der Hauptstaffel an. Stephanos folgte als Letzter.
Auf seinem Schirm verfolgte er die leuchtenden Pünktchen, die die Kombattanten repräsentierten. Die Gegner bewegten sich weiterhin aufeinander zu. Er wusste, dass die Angels im Einzelkampf die Oberhand über die feindlichen Flugzeuge behalten würden. Das Problem war nur, dass der Schwarm, der vor deren Mutterschiff herflog, die Zahl der Angels weit übertraf.
Auf der Brücke der Odyssey sah Captain Weston höchst befriedigt zu, wie die Leuchtpunkte, die die Position der vier feindlichen Kampfflugzeuge signalisierten, auf der taktischen Anzeige verloschen. Gut gemacht, Steph.
»Commander Roberts, sagen Sie der Hauptgruppe der Angels, sie soll sich auf Artilleriefeuer einstellen. Wir werden das feindliche Geschwader ausdünnen.« Weston beugte sich vor und markierte Feuerschneisen auf der Strecke zwischen der Odyssey und dem fremden Schiff.
»Ja, Sir.«
Gleich darauf drehte sich der Commander zu Weston um. »Die Archangels melden Bereitschaft, Sir. Die taktische Abteilung stimmt jetzt die Koordinaten des Artilleriefeuers mit ihnen ab.«
»Gut, teilen sie den Angels mit, sie sollen maximale Feuerkraft einsetzen, sobald sie so weit sind.« Weston lehnte sich im Sessel zurück. Sein Magen revoltierte. Während er die Positionspunkte der Archangels musterte, wünschte er, er könnte jetzt bei ihnen sein.
Auf der Odyssey luden sich die ersten Lasergruppen mit gewaltiger Energie auf und begannen zu glühen. Sekunden später eröffneten sie das Feuer auf das feindliche Schiff. Die Staffel der Archangels hatte sich rechtzeitig geteilt, um dem Laserbeschuss auszuweichen, doch den Gegner traf es unvorbereitet.
Ein Dutzend der kleinen Flugzeuge entzündete sich wie Streichholzheftchen und explodierte. Das Laserfeuer schlug eine wahre Schneise durch die Vorhut des fremden Mutterschiffs, da die Explosionen auch auf die benachbarten Kampfjäger übergriffen. Der kluge Einsatz der Langstrecken-Kanonen hatte die Siegeschancen der Odyssey beträchtlich verbessert, stellte Stephanos fest, nachdem er wieder zu seiner Staffel gestoßen war.
Über das taktische Netz drang Kampfgebrüll: Mit voller Turbinenkraft und gefechtsbereiten Geschützen rückten die Archangels erneut aus, hinterließen dabei zwei dichte Streifen sich ausdehnenden Plasmas, brachen durch die Phalanx der gegnerischen Flieger und richteten ein verheerendes Chaos in deren Reihen an, um der Odyssey den Weg freizumachen.
Im Einzelkampf konnten es die Feinde nicht mit den Archangels aufnehmen. Es dauerte nur Minuten, bis Stephanos und seine Staffel das erste Aufgebot angreifender Flugzeuge merklich dezimiert hatten. Doch selbst dem kampfeslustigsten Angel wurde bald klar, dass die Drasins durchaus fähig waren, aus ihren Fehlern zu lernen.
Das zweite Aufgebot gegnerischer Flugzeuge formierte sich so, dass sich jeder Archangel plötzlich mit einer Dreiergruppe konfrontiert sah. Stephanos durchschaute diese Taktik und ihre mögliche Folgen als Erster.
»Aufpassen, Angels! Jedes Trio setzt drei unterschiedliche Laserfrequenzen ein, verlasst euch also nicht auf den Schutz der Camouflage-Panzerung!«, warnte er. Zugleich rollte er seine Maschine über den Flügel ab, womit er sich unter die Schusslinie eines Gegners katapultierte. Fast im selben Moment erfassten unsichtbare Laserstrahlen die Stelle, an der er sich soeben noch befunden hatte. Unbeeindruckt setzte Steph das Ausweichmanöver mit einem Salto seines Fliegers fort und zündete zugleich eine Rakete, die direkt in den Plasmastrom schoss, den der Gegner hinter sich herzog.
Nachdem die darauf folgende Explosion das feindliche Flugzeug zerfetzt hatte, richtete Steph seine Maschine wieder aus und blickte sich um. »Haltet euch an euren Wingman! Keine Alleingänge, sonst seid ihr geliefert!«
Während ihm viele Stimmen über das taktische Netz antworteten, ließ Stephanos seine Maschine eine Rolle vollführen, um zwei Gegnern auszuweichen. Doch trotz des Absackmanövers folgte ihm ein feindlicher Kampfjäger. Kurz entschlossen warf er den Steuerknüppel so scharf
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