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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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auf Verluste sausten die acht verbliebenen Archangels auf die feindliche Energiewaffe zu und beschossen sie mit verzweifelter Wut. Ebenso eifrig folgten ihnen die gegnerischen Abfangjäger, die die Angels vor der Attacke auf den Energiestrahl unbedingt eliminieren wollten. Als die Angels sich schließlich zurückzogen, mussten sie zu ihrem Kummer feststellen, dass sie nichts erreicht hatten. Trotz all ihrer Anstrengungen verband der Mahlstrom aus Energie das Mutterschiff der Drasins immer noch mit der Odyssey.
    Plötzlich brach jemand das Schweigen im taktischen Netz. »Gebt mir Deckung, Boss. Ich hab eine Idee.«
    Als Stephanos den Kopf wandte, sah er gerade noch, wie sich Flares Kampfjäger aus der Staffel löste, im Tiefflug die feindliche Linie durchbrach und auf das Schiff der Drasins zuflog.
    »Flare! Was tust du da?« Als keine Antwort kam, fluchte Stephanos zwar, rang sich jedoch dazu durch, den Plan der tollkühnen jungen Frau zu unterstützen. »Also gut, gebt ihr Deckung!«
    Die restlichen Archangels bildeten eine lockere Formation, folgten der Ausreißerin und ließen die wenigen verbliebenen Abwehrraketen auf die gegnerischen Kampf­jäger los, um Flare den Weg freizumachen. Sie hatte schon einen guten Vorsprung vor ihren Kameraden, als Stephanos klar wurde, was genau sie vorhatte. Jeden anderen seiner Staffel hätte er zurückbeordert. Doch er wusste, dass dieser junge Hitzkopf den Befehl einfach ignorieren würde.
    Zähneknirschend, da er sich plötzlich hilflos fühlte, sah Stephanos zu, wie sich seine Kameradin mit voller Kraft voraus mitten in die Höhle des Löwen begab. Er konnte ihr nur viel Glück wünschen.
    Schließlich befolgte er die eigenen Instruktionen und eröffnete mit allen verbliebenen Mitteln das Feuer auf die gegnerischen Abfangjäger.
    Im Alleingang durchbrach Flare die letzte gegnerische Verteidigungslinie. Die Camouflage-Panzerung ihres Flugzeugs changierte dabei in allen möglichen Farben, denn die Bordcomputer versuchten wacker, den feindlichen Strahlenbeschuss abzulenken. Stephen wusste nicht, wieso das überhaupt noch ansatzweise funktionierte, denn er war davon ausgegangen, dass die Bordsysteme von diesem Kamikazeflug längst überfordert waren. Es war fast so, als würde Flare von einer höheren Macht beschützt. Trotz der beschädigten Schubdüsen gelang es ihr, das hin und her torkelnde Flugzeug auf direktem Kurs zur feindlichen Energiewaffe zu lenken, die die Odyssey lahmgelegt hatte.
    Samantha Marie Claire, Rufzeichen Flare, Angehörige der zweiten Archangels-Generation und bei ihren Vor­gesetzten allgemein als Nervensäge bekannt, setzte alle ­Sicherheitssysteme ihrer Maschine außer Kraft, lenkte sämtliche Energie in das CM-Feld und drückte den Gashebel durch. In nicht mehr als anderthalb Sekunden beschleunigte ihr Kampfjäger von nicht einmal 0,1 c relativer Geschwindigkeit auf fast 0,85 c.
    Flare war bereits tot, ehe die erste Viertelsekunde verstrichen war, denn selbst das CM-Feld konnte nicht verhindern, dass die plötzliche Beschleunigung sie zerquetschte. Doch ihr Kampfjäger setzte seinen Kurs fort und krachte mit relativistischer Geschwindigkeit mitten in das fremde Mutterschiff hinein.
    Die darauf folgende Explosion durchbrach die Schiffshülle, riss die Verankerung der Energiewaffe heraus und schleuderte sie von Bord. So endete der Angriff der Dra­sins auf die Odyssey .

13
    Wie überall auf der Odyssey war auch auf der Brücke ein Ächzen und Stöhnen zu hören: Die am Boden liegende Besatzung begann sich nach und nach aufzurappeln und wieder ihre Posten einzunehmen.
    »Holen Sie das feindliche Schiff auf den Schirm«, sagte Weston, der Mühe hatte zu schlucken. Sein Mund fühlte sich wie mit Watte ausgestopft an.
    »Ja, Sir.«
    Als Weston Lieutenant Daniels heisere Stimme hörte, wurde ihm klar, dass er wohl nicht als Einziger an den Nachwirkungen der feindlichen Energiewaffe litt. Der Schirm flimmerte auf und zeigte das Mutterschiff der Drasins, in dessen Rumpf ein großes Loch klaffte. Dichte Flammen züngelten aus dem Brandherd.
    »Sir, gerade melden sich die Archangels.«
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen sich später wieder melden und sich sofort vom Feind zurückziehen. Wir greifen das Schiff sofort mit allen Waffen an – Feuer frei.«
    Das Sperrfeuer, mit dem die Archangels Flare gedeckt hatten, hatte sich zu einem glühenden Rachefeldzug ausgeweitet, der bereits viele feindliche Abfangjäger vernichtet hatte. In seiner Wut widerstrebte es

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