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Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Titel: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justus Richter
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(…) Sollte durch das Monitorbild offenkundig werden, dass ein Nutzer aufgrund eines in einer Kabine ausgestrahlten Videoprogramms sexuelle Handlungen an sich selbst vornimmt, ist das Personal dazu verpflichtet, dem Nutzer dies zu untersagen. Sollte er dieser Aufforderung nicht Folge leisten, ist die Polizei zu verständigen.
    Cleveland Council, Stadt Cleveland, Bundesstaat Ohio, USA . 1982 in die städtischen Verordnungen aufgenommen, bestätigt 1988, gestrichen 1994.
    Platz 5
    Cheerleader gehören in den USA seit jeher zu jeder Sportveranstaltung, die etwas auf sich hält. Naturgemäß sind es allerdings die eher knappen Kostüme, die den darob nicht verwöhnten männlichen Besucher zu tagträumerischen Höchstleistungen treiben. Doch nicht überall wird dies gerne gesehen:
    § Den jungen Frauen, die im Rahmen von Sportveranstaltungen (…) vom jeweiligen Stadionbetreiber, der jeweiligen Schule, der jeweiligen Universität oder dem jeweiligen Franchiseunternehmen die Aufgabe zugeteilt bekommen haben, während der Pausen (…) sportlich-gesellschaftlicher Publikumsveranstaltungen zu tanzen, das gastgebende Team anzufeuern oder die Zuschauer zu unterhalten, ist es ab sofort strikt untersagt, während ihrer Darbietungen aufreizende oder den geschlechtlichen Trieb in irgendeiner Form stimulierende Bewegungen auszuführen.
    Repräsentantenhaus von Austin, Bundesstaat Texas, USA . Diese Verordnung geht auf die Initiative eines erzkonservativen Delegierten der republikanischen Partei zurück, der – wohl auch zu seiner eigenen Überraschung – dafür eine Mehrheit von 60:59 Stimmen fand.
    Platz 4
    Über Stilfragen im Zusammenhang mit dem ehelichen Verkehr machte man sich dereinst in einer Gemeinde in Iowa Gedanken:
    § Es ist dem männlichen Partner nach dem Vollzug des Geschlechtsverkehrs mit seiner ihm angetrauten Partnerin untersagt, mehr als drei angemessene Schlucke handelsüblichen Bieres zu sich zu nehmen, sofern er sich währenddessen noch mit seiner angetrauten Partnerin im ehelichen Bett befindet oder diese außerhalb desselben noch liebevoll umfasst.
    Stadt Ames, Bundesstaat Iowa, USA , Verordnung aus dem Jahr 1860, Datum der Streichung unbekannt.
    Platz 3
    Harrisburg ist eine bis zum heutigen Tag von den Nachfahren der einstigen Mayflower-Puristen dominierte Metropole. Zum einen ist das Städtchen für sein Kernkraftwerk durch den Katastrophenfilm Three mile island (mit Jane Fonda und Jack Lemmon) berühmt, zum anderen durch den dort ansässigen Ivan Lendl (wer ihn nicht kennt, schlage schleunigst nach). Harris ist nicht nur die Hauptstadt des Bundesstaates Pennsylvania, sondern hat der Welt auch den folgenden Erlass beschert, der in seiner spezifischen Einmaligkeit geradezu spektakulär anmutet:
    § Mit Anordnung vom 1. Mai 1968 (…) ist es innerhalb der Stadt- und Countygrenzen von Harrisburg jedem Bürger und jeder Bürgerin untersagt, in den städtischen Zoll- und Mautstationen geschlechtlichen Verkehr gleich welcher Art auszuführen. (…) Zuwiderhandlungen werden mit Freiheits- oder Geldstrafen geahndet.
    Unzucht in der Mautstation? Autobahngebühr einmal anders? War es dort vielleicht gang und gäbe, das »Pickerl« mittels Liebesdiensten in jenen engen Kabinen zu erwerben, die in Abständen den Highway spalten? Und wenn dem so war, wie muss man sich das vorstellen? Wurde bei jedem heranfahrenden Auto der »Verkehr« unterbrochen, oder beschränkte sich das diensttuende Personal auf den abendlichen (seufz) Stoßverkehr ? Oder tun wir den Nachfolgern der Puritaner bitteres Unrecht und sie wehrten mit dieser Verordnung lediglich die Unzüchtigen aus anderen Bundesstaaten schon an den Grenzen der Kommune ab – frei nach dem Motto: Wenn wir das Ausleben der Triebhaftigkeit schon in unseren kleinsten Hütten unterbinden, dann verlässt die Lüstlinge aus Kalifornien schnell der Mut. Denn, Nachtigall, ick hör dir trapsen, das Jahr 1968, in dem jene Bestimmung erlassen wurde, war doch eines dieser Hippie-Jahre – wir folgern messerscharf: Auf dem Weg von oder nach Woodstock fielen wahrscheinlich Horden marodierender und mit Gitarren bewaffneter Blumenkinder in Harrisburg ein – wild entschlossen, die Stadt in den Sumpf der freien Liebe zu ziehen. Unter dem Eindruck des Treibens dieser barbarischen Un-Amerikaner könnte der Erlass entstanden sein.
    Wir werden es leider nicht mehr herausfinden, denn schon mit der Novellierung der gemeinsamen Stadt- und Countyverordnungssammlung von Harrisburg und Dauphin

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