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Offene Geheimnisse und andere Enthuellungen

Titel: Offene Geheimnisse und andere Enthuellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie Fried
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gewechselt, einen neuen Zweijahresvertrag abgeschlossen und will mir nun das versprochene Gratishandy abholen. Klingt nicht so, als könnte man dabei besonders viel falsch machen. Leider ein Irrtum.
    Bei meinem ersten Besuch in der Filiale meines neuen Anbieters heißt es, ich sei zu früh dran, obwohl ich eine Benachrichtigung erhalten habe: Mein Handy liege zur Abholung bereit. Diese Mitteilung interessiert dort aber niemanden. Ich werde gebeten, wiederzukommen, wenn meine SIM-Karte aktiviert ist. Bei meinem zweiten Besuch (ich muss, wohlgemerkt, jedes Mal vierzig Kilometer von meinem Wohnort nach München fahren) nimmt sich einer dieser smarten, jungen Verkäufer, die so kompetent mit technischen Begriffen um sich werfen, dass man sich sofort wie der letzte Trottel fühlt, meiner an. Es entspinnt sich folgender Dialog:
    Ich: »Ich möchte mein neues Gratishandy abholen.«
    Er: »Da haben wir jetzt ein ganz neues UMTS-Handy, damit können Sie in sechsfacher Geschwindigkeit Daten übertragen, Video-Telefonieren, Fernsehen, Musik herunterladen und in unserem Internet-Portal surfen.«
    Ich: »Ich will eigentlich nur telefonieren.«
    Er: »Das ist ein Top-Angebot, und sehen Sie mal, die Geräte sind kaum größer und schwerer als die alten.«
    Ich: »Aber …«
    Er: »Dazu kriegen Sie für nur 6 Euro im Monat ohne Anschlussgebühr eine Partnerkarte mit 20 Freiminuten für jemanden aus der Familie oder für Ihr altes Handy.«
    Ich: »Die brauche ich überhaupt nicht! Und zwei Handys brauche ich auch nicht!«
    Er: »Also, dann nehmen Sie jetzt das UMTS-Handy?«
    Ich: »Eigentlich wollte ich gerne einfach nur ein ganz normales Gratishandy.«
    Er: »Aber die UMTS-Technologie ist total auf dem Vormarsch, die anderen Handys gibt’s bald gar nicht mehr.«
    Ich (verunsichert und besorgt, den technischen Anschluss zu verpassen): »Ach, so. Ja, also, was würde mich das denn kosten?«
    Er (tippt auf seinem Computer herum): »Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Können Sie später noch mal wiederkommen?«
    Ich (leicht genervt): »Klar, ist ja dann erst das dritte Mal.« Zwei Stunden später betrete ich den Laden wieder, der Verkäufer hat nicht etwa die Zwischenzeit genutzt, um den Tarif zu erfragen, sondern beginnt damit jetzt erst, was meinen Besuch auf eine Dreiviertelstunde ausdehnt. Endlich kommt er strahlend zu mir.
    Er: »Sie erhalten das Handy für 39,90 Euro!«
    Ich (allmählich ziemlich erschöpft): »Na ja, das ist ja relativ günstig. Aber, eigentlich brauche ich die ganzen Sachen doch gar nicht. Könnte ich nicht vielleicht doch …?« Der Verkäufer hat schon begonnen, irgendwelche Papiere auszufüllen. Langsam bricht mir der Schweiß aus, ich bin fix und fertig und will nur noch raus aus diesem verdammten Telefon-Shop.
    Er (schiebt mir das Papier zum Unterschreiben hin): »Das sind dann also 5 Euro im Monat für das UMTS-Paket.« Bis seine Worte in mein Bewusstsein eingesickert sind, habe ich schon unterschrieben.
    Ich: »Waaaaas? Und wie lange muss ich diese 5 Euro im Monat zahlen?«
    Er: »24 Monate.« Ich rechne nach. 40 Euro fürs Telefon, 24 mal 5 sind 120 Euro fürs UMTS-Paket, macht 160 Euro für ein Handy, das lauter Sachen kann, die mich überhaupt nicht interessieren.
    Ich (Haare raufend): »ICH WILL ABER DOCH EINFACH NUR TELEFONIEREN!« Der Verkäufer zuckt gelangweilt die Schultern.
    Ich verlasse den Laden, fassungslos über meine eigene Blödheit. Immerhin – tröste ich mich –, die Partnerkarte für 6 Euro im Monat habe ich mir nicht aufschwatzen lassen!

Die Zicken sind unter uns
    Frauen sind das friedliche Geschlecht: Sie führen keine Kriege, ziehen Kinder groß, sorgen für Nahrung, Zuwendung und Trost. Sie verfügen über emotionale Intelligenz, sind einfühlsam und liebevoll, können gut zuhören, Konflikte lösen, Streit schlichten. In Unternehmen sorgen sie für ein besseres Arbeitsklima, einen höflicheren Umgangston, den gewissen Kuschelfaktor. Frauen sind die besseren Menschen.
    Zumindest, solange keine anderen Frauen in der Nähe sind.
    Keine Frage, die meisten Frauen unterstützen und helfen einander, sind solidarisch und nett zueinander. Aber es gibt diese Sorte stutenbissiger Weiber, die in jeder Frau eine potenzielle Rivalin sehen, die neidisch sind auf gutes Aussehen, edle Klamotten, beruflichen Erfolg, eine glückliche Beziehung. Die ihre Geschlechtsgenossinnen als permanente Bedrohung empfinden und misstrauisch jedes Weibchen in Augenschein nehmen, das ihr Revier betritt. Der

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