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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­ge­schlos­sen.«
    »Wur­de dir denn vom Chef ge­sagt, wel­che Be­feh­le der Mu­tant er­hal­ten hat­te? Viel­leicht soll­te er nicht nur ver­haf­ten, son­dern nach ei­nem Se­pa­rat­plan ein­si­ckern?«
    »Das mag sein«, gab Han­ni­bal zu. »Wir wur­den ge­trennt ein­ge­setzt. Ich soll­te so­zu­sa­gen Hil­fe­stel­lung leis­ten, nach­dem Man­zo be­rich­tet hat­te, in dem Atom­werk wä­ren min­des­tens drei Sa­bo­teu­re tä­tig.«
    »Al­so hat man dir nicht ge­nau mit­ge­teilt, was er in se­kun­därer Rich­tung zu tun hat­te? Hast du ihn be­ob­ach­tet? Trug er den ge­tarn­ten Ein­satz­tor­nis­ter? Du weißt, daß wir frü­her einen künst­li­chen Hö­cker ver­wen­det ha­ben, des­sen Hohl­raum von le­ben­dem Bio­plast um­spannt wur­de. Das war bei Man­zos mons­trö­ser Kör­per­form mög­lich. Trug er ei­ne sol­che Kon­struk­ti­on?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sinn­lo­ser Zorn stieg in mir hoch. Han­ni­bal war in sich zu­sam­men­ge­sun­ken. Blaß und wie leb­los lag er in sei­nem Bett.
    »So et­was sieht ein Ein­ge­weih­ter auf den ers­ten Blick, Herr Ma­jor!«
    »Ich ha­be nicht dar­auf ge­ach­tet. Wir hat­ten mit uns selbst ge­nug zu tun. Au­ßer­dem war ich wäh­rend des Raum­flu­ges fast un­un­ter­bro­chen be­wußt­los. Ich bin bei­na­he ver­blu­tet. Ich konn­te erst wie­der klar den­ken, als ich in die­sem Bett zu mir kam. Et­wa ei­ne Stun­de spä­ter ver­nahm ich Man­zos te­le­pa­thi­sche Hil­fe­ru­fe. Ich war noch von der Tief­nar­ko­se um­ne­belt, die man mir vor der Ope­ra­ti­on ge­ge­ben hat­te. Der Mu­tant teil­te mir mit, man hät­te ihn als Te­le­path ent­larvt; die Hin­rich­tung stün­de be­vor. In die­ser Si­tua­ti­on kam ich auch nicht mehr auf die Idee, ihn nach ei­ner Ein­satzaus­rüs­tung zu be­fra­gen. Da ging es um an­de­re Din­ge. Er war mein Freund, nicht nur mein Un­ter­ge­be­ner!«
    Die letz­ten Wor­te hat­te der Klei­ne hin­aus­ge­schri­en. So hat­te ich ihn nicht er­lebt. Be­schämt leg­te ich mich in die Kis­sen zu­rück. Mei­ne Bit­te um Ent­schul­di­gung er­folg­te te­le­pa­thisch.
    »Schon gut«, gab Han­ni­bal auf glei­cher Ebe­ne zu­rück. »Ich weiß, wie es in dir aus­sieht. Dir bleibt jetzt kei­ne an­de­re Wahl, als Man­zos sterb­li­che Über­res­te zu fin­den. Ich weiß be­stimmt, daß er von Ge­fan­ge­nen be­stat­tet wur­de.«
    »Von wem?«
    »Kei­ne Ah­nung. Ich er­kun­dig­te mich nicht da­nach. Du soll­test Dr. Ka­nopz­ki fra­gen.«
    »Wie er­rei­che ich ihn?«
    »Läu­te ein­fach. Er kommt meis­tens per­sön­lich.«
    Ich streck­te die Hand nach dem Klin­gel­knopf aus. Da wur­de die Tür ge­öff­net.
     
     

10.
     
    Die Sprüh­dü­sen der fahr­ba­ren Ver­bands­du­sche zisch­ten. Hoch­ak­ti­ves Bio­plast über­deck­te die schon ge­schlos­se­ne Wun­de in Han­ni­bals Schul­ter. Die Kle­be­naht im Lun­gen­flü­gel war ein­wand­frei ver­heilt.
    Dr. Ka­nopz­ki ar­bei­te­te schnell und si­cher. Er war ge­kom­men, als ich ihn hat­te ru­fen wol­len.
    Seit ei­ner Vier­tel­stun­de be­saß ich die schrift­lich nie­der­ge­leg­te Er­fah­rungs­stu­die des Me­di­zi­ners. Er hat­te al­le Be­ob­ach­tun­gen be­züg­lich der Hyp­nos auf­ge­zeich­net.
    Ich hat­te die wich­tigs­ten Punk­te durch­ge­le­sen und da­bei er­fah­ren, daß die Rie­sen­au­gen der Mons­tren tat­säch­lich Kom­bi­na­ti­ons­or­ga­ne wa­ren. Sie wa­ren schal­l­auf­neh­mend und -ab­lei­tend. Mit ih­rer Hil­fe wur­de ge­hört und ge­spro­chen.
    In ers­ter Li­nie er­füll­ten sie die Auf­ga­be der mensch­li­chen Au­gen. Der Ge­ruchs­sinn war nur schwach aus­ge­prägt. Statt des­sen hat­ten die Hyp­nos ih­re sug­ge­s­ti­ve Ga­be ent­wi­ckelt.
    Ka­nopz­ki glaub­te fest­ge­stellt zu ha­ben, daß sie von Rep­ti­li­en ab­stamm­ten. Die Kör­per­öff­nun­gen zur Auf­nah­me der Nah­rung la­gen dicht un­ter­halb der Rie­sen­au­gen. Die Spei­sen wur­den nach Rep­ti­li­en­art ge­schlun­gen und in den Kau­ma­gen hin­ab­ge­würgt.
    Ka­nopz­ki ver­mu­te­te des­halb einen sol­chen Vor­gang, weil er nie­mals ei­ne Ver­di­ckung der Ma­gen­ge­gend be­ob­ach­tet hat­te. Dar­aus hat­te er ge­fol­gert, daß die

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