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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Zen­tra­le an­zu­ru­fen. In Taf­fit hat­te sich ei­ne Wand­lung voll­zo­gen. Es war sinn­los, mit ihm zu dis­ku­tie­ren.
    Er lä­chel­te mich an und griff mit ei­ner sol­chen Ru­he in die Bein­ta­sche sei­nes Raum­an­zu­ges, als hät­te er mei­ne schuß­be­rei­te Waf­fe nicht be­merkt.
    »Die Hän­de hoch, Taf­fit!« warn­te ich.
    Er lä­chel­te un­ent­wegt und zog ei­ne Dienst­pis­to­le her­vor. Ich warn­te ihn noch­mals, dann schoß ich.
    Mein Ra­ke­ten­ge­schoß traf das Griff­stück sei­ner Waf­fe, glitt ab und durch­schlug sein Hand­ge­lenk. Der Lärm des Ab­schus­ses ver­hall­te. Taf­fit stand nach wie vor auf dem glei­chen Fleck und be­trach­te­te die Wun­de.
    »Es tut weh, Sir«, sag­te er sto­ckend. »Selt­sam – wie­so tut es weh? Ha­ben Sie auf mich ge­schos­sen?«
    Ich war er­regt. Das Ge­hirn des Ther­mo­dy­na­mi­kers schi­en doch nicht völ­lig be­ein­flußt zu sein. An­schei­nend wa­ren nur sei­ne Denk­vor­gän­ge ge­dros­selt. Den Schmerz konn­te er emp­fin­den.
    Ich war­te­te, bis ei­ni­ge Män­ner in der Luft­schleu­se auf­tauch­ten. Mei­ne GWA-Mar­ke ver­hin­der­te über­flüs­si­ge Fra­gen.
    Helt Taf­fit ließ sich wi­der­stands­los ab­füh­ren. Ge­mein­sam mit Tech­ni­kern der Au­ßen­sta­ti­on Scout I bau­te ich die Bom­be wie­der aus. Oberst Im­man, mi­li­tä­ri­scher Chef des Ra­dio-Sa­tel­li­ten, er­schi­en we­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter. Erb­las­send hör­te er sich mei­nen Be­richt an.
    »Dem­nach ist Taf­fit für die At­ten­ta­te ver­ant­wort­lich?« er­kun­dig­te er sich.
    Ich be­jah­te. Es war nicht schwie­rig ge­we­sen, den rich­ti­gen Mann zu fin­den – nicht schwie­rig für einen Te­le­pa­then der GWA!
    Na­tür­lich konn­te ich Im­man nicht über mei­ne be­son­de­ren Fä­hig­kei­ten in­for­mie­ren. Ich wich aus und ver­such­te zu er­klä­ren, ich hät­te Taf­fit nur des­halb schär­fer be­ob­ach­tet, weil mir an sei­nem Be­neh­men et­was auf­ge­fal­len sei.
    Im­man glaub­te kein Wort mei­ner Aus­füh­run­gen. Die Of­fi­zie­re des Sa­tel­li­ten war­fen sich be­zeich­nen­de Bli­cke zu. Ich wuß­te, wel­chen Ruf die Schat­ten der GWA ge­nos­sen. Man kann­te auch die Voll­mach­ten der Ein­satz­agen­ten. Aus die­sem Grun­de zog es Im­man vor, kei­ne wei­te­ren Fra­gen zu stel­len bis auf ei­ne.
    »Was soll mit Dr. Taf­fit ge­sche­hen, Sir?«
    »Wenn die Sta­ti­ons­ärz­te sein Hand­ge­lenk be­han­delt ha­ben, neh­me ich ihn mit zur Er­de. For­dern Sie ein Ku­rier­boot an. Ich …«
    Ein Ser­geant des Wach­kom­man­dos er­schi­en in der Luft­schleu­se.
    »Doc Taf­fit hat sich er­schos­sen, Sir«, rief er.
    Ver­stört sah sich der Feld­we­bel um, dann nahm er Hal­tung an.
    »Er­schos­sen? Wo­mit?« frag­te Im­man er­staun­lich ru­hig.
    »Mit – mit der Dienst­waf­fe von Cor­po­ral La Tu­ne, Sir. Taf­fit griff plötz­lich zu. Ich … Es tut mir leid, Sir. Nie­mand hat­te da­mit ge­rech­net. Taf­fit heu­chel­te den Be­wußt­lo­sen. Da­her paß­ten wir nicht so auf, wie das an­ge­bracht ge­we …!«
    »Schon gut, Sie kön­nen ge­hen, Ser­geant«, un­ter­brach ich ihn.
    »Ja­wohl, Sir. Wie Sie mei­nen, Sir.«
    Der Mann blick­te sich noch­mals um und zog sich dann zu­rück. Ich folg­te ihm, oh­ne nä­he­re Er­klä­run­gen ab­zu­ge­ben.
    Der Ho­ri­zon­tal­lift brach­te mich in den ro­tie­ren­den Teil der schei­ben­för­mi­gen Raum­sta­ti­on zu­rück. Die Flieh­kräf­te fes­sel­ten mich wie­der an den Bo­den.
    In der Zen­tra­le an­ge­kom­men, blieb ich vor ei­nem großen Bild­schirm ste­hen. Links un­ten zeig­te er die wei­te Run­dung des Erd­balls. Dar­über be­gann die Schwär­ze des Uni­ver­sums.
    Warum hat­te sich Helt Taf­fit er­schos­sen? Er hät­te wis­sen sol­len, daß er un­ter Um­stän­den mit ei­nem re­la­tiv mil­den Ur­teil da­von­ge­kom­men wä­re. Al­ler­dings hät­te er nach­wei­sen müs­sen, daß man ihn zu den An­schlä­gen ge­zwun­gen hat­te.
    Ich nahm mir vor, die Spe­zia­lis­ten mei­ner Ab­tei­lung auf Taf­fits Ver­gan­gen­heit an­zu­set­zen.
    Ich be­fand mich seit drei Ta­gen auf dem Rie­sen­sa­tel­li­ten, den wir mit ei­nem Kos­ten­auf­wand von fünf­zig

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