Offensive Minotaurus
hören. Dagegen kann ich Ihnen keine Nachrichten zukommen lassen. Das liegt nicht in meiner Macht. Manzo konnte es; er war ein wesentlich besserer Telepath als ich. Ist soweit alles klar?«
»Barts und Label kommen«, sagte Hannibal. Da vernahm auch ich die Impulse der Techniker. Ich kannte sie bereits an ihren charakteristischen Schwingungen.
Hannibals Augen wurden gläsern. Er stellte sich befehlsgemäß auf die Gehirnstrahlungen der Hypnos ein. Ich blieb wach.
Dr. Kanopzki ließ die Männer ein. Sorgsam schloß er die Tür. Dann deutete er auf mich.
»Ich darf Ihnen Oberst HC-9 von der Geheimen-Wissenschaftlichen-Abwehr vorstellen. Auf dem Mars herrscht ab sofort Ausnahmezustand nach der Terranischen-Sicherheitsverfassung. Die Befehlsgewalt liegt bei Oberst HC-9, im Vertretungsfalle bei Major MA-23.«
Weder Barts noch Dr. Label zeigten Überraschung.
»Bunt wollen’s die Leute haben«, meinte Barts. »Wir werden also Soldaten?«
»Richtig gedacht.«
»Was wollen Sie?«
»Sie kennen ein Versorgungsdepot in Topthar?«
Barts verfärbte sich. Unsicher schaute er sich um.
»Ja – sicher, aber woher wissen Sie das? Hängt das mit dem Glitzern Ihrer Augen zusammen?«
»Mein Kollege teilte es mir mit. Wir besitzen eine besondere Fähigkeit.«
»Telepathie!« warf Dr. Label ein. Ein forschender Blick traf mich.
»Ja. Nun halten Sie mich aber nicht ebenfalls für ein Ungeheuer. Ich bin ein völlig normaler Mensch. Ich werde mich nicht mit Ihrem Bewußtseinsinhalt beschäftigen. Sie wurden bereits überprüft.«
Barts fand sein typisches Lachen wieder.
»Das haben wir gemerkt. Nun aber, so folgere ich mit viel Geist und wenig Witz, wollen Sie den Kreuzer der Hypnos in die Luft sprengen. Womit, bitte? Wenn Sie der Meinung sind, wir hätten in dem Depot schwere Waffen oder Sprengstoffe, so muß ich Sie bitter enttäuschen. Das Lager wurde von uns angelegt, damit wir bei unseren ausgedehnten Forschungsgängen in dem Stadtlabyrinth nicht wegen jeder Konservendose oder Batterie zurückkehren mußten.«
Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Heino Barts glühte vor Eifer.
»Haben Sie wirkungsvollere Dinge bei sich?« fragte Label. Sein Gesicht hatte sich gespannt. Der Geruch des frischen Zellplasmas verflüchtigte sich. Kanopzki kontrollierte Blutdruck und Herzfunktion.
»Unter Umständen. Können Sie sich daran erinnern, wo Sie den Mutanten bestattet haben?«
»Das Ungeheuer?«
Ich sah Barts verweisend an.
»Dieses monströse Geschöpf war ein Sergeant der GWA und außerdem unser bester Telepath. Wenn er nicht zum Mars gekommen wäre, könnten wir jetzt tatsächlich die Flinte ins Korn werfen. Bitte, antworten Sie auf meine Frage. Wo liegt das Grab?«
»Ich habe lange darüber nachgedacht, Sir«, antwortete Label. »Wir wurden durch einen Suggestivbefehl zum Schiff gerufen. Dort erwachten wir aus dem Bann. Auf einem Prallfeldgleiter lag der Mutant. Er war erst drei Stunden zuvor angekommen. Ich sah ihn, als er das Beiboot verließ. Er wurde sofort in das Schiff gebracht.«
»Sie sind mit dem Gleiter losgefahren? Wohin?«
»Zu der Hügelgruppe im Norden. Die Hypnos hielten an einem Platz, an den ich mich erinnern kann. Man gab uns über Lautsprecher die Anweisung, die Leiche abzusetzen und mit etwas Sand zu bedecken. Ich weigerte mich und bestand auf einem ordentlichen Begräbnis. Da wurden wir erneut unter Zwang genommen. Als wir daraus entlassen wurden, standen wir vor den Druckblasen. Ich kann Ihnen mit dem besten Willen nicht sagen, wo und wie wir Ihren Sergeanten begraben haben. Unter Umständen liegt er in einem Bodenriß.«
Ich versuchte, meine Erregung zu unterdrücken. Es galt, nüchtern zu
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