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Oft

Oft

Titel: Oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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eigentlich?«
    »Geschäftlich in Houston, ihr Chef hat darauf bestanden, dass sie ihn begleitet«, erklärte Joyce.
    Ein kleines Funkeln stahl sich in Melodys Augen, als sie an die Geschäftsreise mit Adrian nach Corpus Christi dachte, auf der sie sich nähergekommen waren.
    Vielsagend zwinkerte sie ihm zu. »Soso, mit ihrem Chef.«
    Adrian schmunzelte. »Wenn das so ist, ist das Verkuppeln vielleicht gar nicht mehr nötig.«
    »Lauren und ihr Boss – niemals«, betonte Callan überzeugt, »ich wette zehn Dollar dagegen.«

2
    Beeindruckt schaute sich Lauren McDermott in dem eleganten Zimmer des Lancaster Hotels in Houston um. Verglichen mit dem kleinen, eher schäbigen Heim, welches sie zusammen mit Timmy bewohnte, erschien ihr das hier beinahe wie ein Palast. Der Raum war annähernd so groß wie ihre ganze Wohnung. An einer Wand stand ein einladendes Kingsize-Doppelbett, auf der anderen Seite eine gemütliche Sitzecke. Es gab einen Schreibtisch, einen Fernseher und eine Minibar, der Fußboden war mit einem flauschigen Teppichboden bedeckt, die beiden riesigen Fenster boten einen faszinierenden Ausblick auf die Houstoner Skyline. Durch eine seitliche Tür gelangte man in ein luxuriöses Marmorbad mit Dusche, Badewanne, WC und einer breiten Spiegelfront über dem Waschbecken.
    Sie wagte gar nicht daran zu denken, was eine Übernachtung in diesem feudalen Hotel kosten mochte, und war ein wenig erstaunt, dass ihr Chef so viel Geld für sie ausgab. Zwar wusste sie, dass Matthew Parson es sich leisten konnte, als Makler für Grundstücke und exklusive Anwesen verdiente er sehr gut. Doch in ihren Augen war das reine Verschwendung. Sie selbst und ihre drei älteren Brüder waren in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, und sie hätte niemals ein so teures Zimmer gemietet, auch nicht, wenn sie das Geld dafür besessen hätte.
    Egal, dachte sie, während sie sich auszog und unter die Dusche stellte, ich sollte mir nicht meinen Kopf darüber zerbrechen, sondern es genießen.
    Eine knappe Stunde später war sie geduscht und angezogen, und hatte sich sorgfältig zurechtgemacht. Kurz darauf klopfte es bereits an die Tür.
    »Lauren, du siehst bezaubernd aus«, sagte Matt anerkennend, nachdem sie geöffnet hatte.
    Sie lächelte ein wenig verlegen. »Danke.«
    »Dann lass uns gehen, ich habe uns einen Tisch im Masraff‘s reserviert, das ist eines der besten Lokale der Stadt.«
    Sie fuhren mit dem Fahrstuhl nach unten, und Matt ließ von einem der Pagen ein Taxi herbeirufen. Die Fahrt zum Restaurant dauerte etwa zwanzig Minuten, und so saßen sie sich wenig später an einem kleinen Tisch am Fenster gegenüber. Bei einem exquisiten Rotwein und einem Meeresfrüchte-Risotto unterhielten sie sich über das Objekt, welches sie sich am Nachmittag angeschaut hatten.
    Lauren hatte Mühe, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Die elegante Umgebung, die einen eher sterilen Eindruck machte, behagte ihr nicht sonderlich. Zwar war das Essen ausgezeichnet, doch sie hätte eine kleine, gemütliche Bar und ein Glas Bier vorgezogen. Außerdem schien Matt sehr unruhig zu sein, und sie fragte sich, was mit ihm los war.
    Als sie beim Dessert angelangt waren, beantwortete sich diese Frage plötzlich sehr überraschend.
    »Lauren«, sagte Matt leise und nahm ihre Hand, »wir kennen uns jetzt schon eine ganze Weile, und du weißt, dass du mir nicht gleichgültig bist. Unsere geschäftliche Beziehung ist perfekt, und ich würde das gerne im privaten Bereich fortsetzen. Könntest du dir vorstellen, meine Frau zu werden?«
    Umständlich nestelte er ein kleines Kästchen aus der Innentasche seines Jacketts, und ein Ring mit einem großen, protzig wirkenden Diamanten kam zum Vorschein.
    Sprachlos starrte Lauren ihn an, während die Gedanken in ihrem Kopf wild umherkreisten.
    Seit etwa einem Jahr war sie jetzt für ihn tätig, hatte sich innerhalb kürzester Zeit von einer ungelernten Einsteigerin zu seiner rechten Hand hochgearbeitet. Natürlich wusste sie, dass Matt ihr sehr viel Sympathie entgegenbrachte, denn sie waren in den letzten Wochen öfter miteinander ausgegangen und er hatte sie auch ein paar Mal geküsst. Dass seine Gefühle für sie jedoch so weit gingen, hatte sie nicht geahnt. Völlig überrumpelt von diesem unerwarteten Antrag schaute sie ihn an und hatte keine Ahnung, was sie darauf erwidern sollte.
    Auf eine gewisse Art und Weise mochte sie Matt. Mit seinen rötlich-braunen Haaren und den dunklen Augen sah er sehr gut aus, er

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