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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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Simon da?«
    »Nein, meine Liebe, er ist vor etwa zehn Minuten aufgebrochen. Der Bus mit den Jungs hat ihn abgeholt.«
    Ich stehe da und starre sie an. Mein Mund steht offen,
und ich kann meinen Atem hören. Ich trage mit Erbrochenem verklebte Sportkleidung, und ich werde gleich schreien.
    »Er ist schon weg! Vor zehn Minuten«, jammere ich und renne zum Auto zurück.
    »Steig ein, wir folgen ihm zum Flughafen«, sagt Julia. Bonnie steht noch in der Tür.
    »Ich muss los und ihn finden«, rufe ich Bonnie zu.
    »Viel Glück, meine Liebe«, ruft sie zurück. Sie steht da und verfolgt, wie ich in Big Daddy klettere. Julia dreht den Zündschlüssel. Nichts passiert.
    »Komm schon, Daddy, lass uns nicht hängen«, flüstert sie ins Lenkrad. Sie dreht den Zündschlüssel erneut. Wieder nichts.
    »Verflixt und zugenäht!«, schreit sie. Sie sieht mich hilflos an.
    Bonnie kommt die Einfahrt hinuntergelaufen.
    »Nehmt mein Auto!« Sie öffnet die Garage. Es ist der BMW mit dem niedrigen Kilometerstand. Ich muss lächeln.
    »Oh, du kleine Schönheit.« Bertrand leckt sich die Lippen. »Ich fahre.«
    »Oh Gott«, sagt Nikki und ist wieder grün im Gesicht.
    Ihre Sorge ist berechtigt. Bertrand hält sich für den einzigen Menschen in England, der Auto fahren kann, und alle anderen sind für ihn »DU DÄMLICHER PENNER, JETZT GIB DOCH ENDLICH GAS«. Bonnie reicht ihm die Wagenschlüssel, und wir steigen alle aus Big Daddy aus und in den BMW ein.
    »Genau, bring uns zur nördlichen Umgehungsstraße, fahr dann Richtung Heathrow und halte Ausschau nach einem Bus!«, weist Julia an. Bertrand gibt Gas und summt dabei die Titelmusik von Starsky und Hutch .

    Ich höre, wie sich Nikki der Magen umdreht.
    »Baah«, meint Carlos, als ein wenig von Nikkis Erbrochenem auf seinem Schoß landet. Wenn es jemand anderen trifft, ist es lustig.
    »Haben wir für Nikki denn keine Kotztüte?«, kichere ich.
    »Zieh dein T-Shirt aus, dann können wir es aufwischen«, ordnet Julia an.
    »Nein.«
    »Sare, es stinkt doch sowieso.«
    »Ich habe einen Sport-BH an!«
    »Tu, was ich dir sage!«
    »Du bist so eine herrische Kuh.«
    »Mein Liebster ist mit Erbrochenem bedeckt!« Sie wird langsam zickig, und ich ziehe mein T-Shirt aus und gebe es ihr. Julia hat noch bei keinem der Männer, mit denen sie gegangen ist, das Wort »Liebster« verwendet. Ich lächele sie an. Sie streckt mir die Zunge raus.
    »Da ist ein Bus!«, schreit Bertrand und zieht den Wagen horizontal über zwei Spuren, um sich hinter einem Bus auf der Kriechspur einzureihen. Nikki schluckt wie verrückt.
    »Du bist ein Hit, Sarah.«
    Ich schaue zum Rückfenster des Busses. Dort sehe ich vier Teenagerjungs »Geile Titten« artikulieren und dazu einen nackten Hintern.
    »Gibt mir vielleicht mal jemand was zum Anziehen«, brülle ich. Keiner tut es.
    »Es könnte Simons Bus sein«, meint Julia. »Bleib an ihm dran, Bertrand. Können wir ein Zeichen geben? Hat jemand einen Stift?«
    Einen Stift hat keiner, aber Julia bastelt ein Schild. Sie schreibt mit Nikkis Lippenstift das Wort SIMON auf das bekleckerte T-Shirt.

    »Halt das mal hoch, Sare!«, sagt sie und wirft es mir zu. Ich tue es. Alles, was mich irgendwie bedeckt. Die jungen Männer starren darauf. Der fünfte Junge zieht seine Hose wieder hoch und sieht uns an. Er fängt an, auf seine Brust zu zeigen.
    »Der Exhibitionist heißt Simon«, sage ich enttäuscht. Ich schüttele den Kopf, sodass die Jungs im Bus es sehen können.
    »Mist, ich dachte, er wär’s. Ein Bus voller Jungs im Teenageralter. Also gut, gib Gas, wir fahren weiter nach Heathrow«, sagt Julia.
    »Nein, warte«, werfe ich ein. Ich kann noch eine andere Gestalt im Bus sehen. Es scheint ein Mann zu sein. Er steht auf, und die Jungs von der Rückbank sprechen mit ihm. Langsam machen die Jungs Platz, und die Gestalt wird sichtbar. Es ist Simon. Bertrand hupt.
    Ich sitze still. Simon und ich starren einander an. Dann nicke ich ihm zu. In meinem Kopf steht das Nicken für: »Ja, ich empfinde genauso wie du, ja, ja, ja.« Ich beobachte ihn, ob er mich versteht. Aber er wendet sich rasch ab.
    »Wohin ist er gegangen?« Ich bekomme Panik.
    Der Bus setzt den Blinker und wird langsamer.
    »Er zieht rüber auf den Seitenstreifen«, sagt Bertrand. Ich ziehe das schmutzige T-Shirt wieder an. Wir kommen hinter dem Bus zum Stehen.
    »Das ist wie in einem Richard-Curtis-Film«, flüstert Julia. »Vergiss Notting Hill , hier kommt Gants Hill .« Sie wendet sich mir mit einem Lächeln

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