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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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amüsiert grinsend vor dem geöffneten Kühlschrank stehen. „Sam! Du hast mich zu Tode erschreckt.”
    „Tut mir Leid.” Sam schloss den Kühlschrank und trank von der Milch, die sie sich gerade eingeschenkt hatte, Ihre Augen weiteten sich, als sie nun bemerkte, wie Mandy angezogen war. Langsam senkte sie das Glas. „Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass John Lee deine Bluse trägt, da du sein Hemd anhast?”
    Mandy errötete. „Es ist nicht John Lees Hemd”, murmelte sie und ging um ihre Schwester herum und an den Kühlschrank.
    Sam spähte über die Kühlschranktür zu Mandy. „Wem gehört es dann?”
    „Jesse”, drang es leise halb aus dem Kühlschrank.
    „Jesse?” wiederholte Sam geschockt.
    Mandy, die eine Flasche Saft herausgeholt hatte, trat einen Schritt zurück, schloss den Kühlschrank und schaute ihre Schwester mit Tränen in den Augen an. „Ja, Jesse.”
    Sam stellte sofort ihr Milchglas beiseite und umfasste Mandys Schultern. „Hat er dir wehgetan?”
    Mandy schüttelte den Kopf und ließ den Tränen freien Lauf. „Nein, er … Oh, Sam, ich liebe ihn noch immer”, schluchzte sie.
    Sam schloss sie in die Arme. „Ich weiß”, murmelte sie beruhigend. „Ich weiß.”
    Nachdem die Schleusen einmal geöffnet waren, konnte Mandy die Worte nicht mehr zurückhalten, die aus ihr heraussprudelten. „Als ich heute Nacht nach Hause kam, wartete er auf mich und fing an, mich anzuschreien, weil ich so lange weg war. Und ehe ich mich versah, zog er mich in die Arme und küsste mich.” Sie holte tief Luft. „Ich wollte ihn abwehren, aber es ging nicht … weil ich doch mit ihm schlafen wollte. Ich wollte es seit dem Tag, an dem er Jaime nach Hause gebracht hat.”
    „Also hast du es getan?” fragte Sam unsicher.

    „Ja. In der Scheune.” Mandy löste sich aus Sams Umarmung. „Aber als ich aufwachte, war er weg”, erklärte sie empört. „Er ist gegangen, ohne ein Wort zu sagen.”
    Nicht ganz sicher, was von ihr erwartet wurde, fragte Sam vorsichtig: „Und was hätte er sagen sollen?”
    Blicklos schaute Mandy hinaus in die Morgendämmerung. „Ich weiß nicht”, murmelte sie unglücklich.
    Sam trat hinter sie und legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. „Vielleicht wusste er nicht, was er sagen sollte”, meinte sie sanft. „Vielleicht ist das alles für ihn genauso verwirrend wie für dich.” Sie spürte Mandy erschauern.
    „Nein, ich glaube es ist noch etwas anderes”, flüsterte Mandy. „Es ist fast so, als wollte er mich für irgendetwas bestrafen.”
    „Dafür, dass du ihm Jaime vorenthalten hast?”
    „Zum Teil”, erwiderte Mandy langsam und begann jetzt die Wut zu verstehen, die hinter Jesses Leidenschaft gesteckt hatte. „Aber zum größten Teil will er mich wohl deswegen bestrafen, weil ich damals nicht mit ihm gegangen bin, als er mich darum gebeten hat. Ich glaube, das hat er mir nie verziehen.”
    „Hast du ihm vergeben, dass er ohne dich gegangen ist?” fragte Sam nach.
    Mandy wandte sich um und schaute Sam an. „Ich weiß es nicht”, sagte sie traurig. „Ich weiß es wirklich nicht.”
    Als Mandy in ihr Bett kroch, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, war Jesse auf dem besten Weg, sturzbetrunken zu werden. Nachdem er Mandy in dem kleinen Nebenraum der Scheune zurückgelassen hatte, war er zurück zur Circle-Bar-Ranch gefahren und hatte aus Petes Versteck dessen Whiskey hervorgeholt.
    Ausgestreckt auf dem Boden, rutschte Jesse mit den Schultern gegen die raue Scheunenwand, ohne die Splitter zu bemerken, die sich in seinen nackten Rücken gruben.
    Erneut hob er die Flasche an die Lippen, und der Whiskey brannte ihm in der Kehle, so dass er sich einmal schüttelte, bevor er sich mit dem Handrücken über den Mund fuhr.
    Ich hätte sie niemals berühren sollen, sagte er sich zum hundertsten Mal. Ich hätte in dem Moment verschwinden sollen, als sie das Haus betrat. Und das wäre ich auch, versicherte er sich, wenn sie nicht ausgesehen hätte, als wäre sie direkt aus John Lees Bett gekommen.
    Dieser beunruhigende Gedanke veranlasste ihn, noch einen großen Schluck zu nehmen.
    Gerötete Wangen, zerzaustes Haar und ein Lächeln, das ein wenig zu zufrieden für seinen Geschmack gewesen war. Er schnaubte und stellte die Flasche neben sich auf den Boden.
    Nein, da hatte er nicht verschwinden können. Nicht ohne vorher diesen sinnlichen Mund zu küssen. Nicht ohne ihr etwas zu geben, woran sie sich erinnern würde.
    Ein

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