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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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nicht”, wiederholte er. „Ich brauche nämlich ab und zu auch mal Schlaf.
    Vielleicht stehlen sie sich davon, während ich ein Nickerchen mache.”
    Margo kniff die Lippen zusammen. „Ich bezahle Sie nicht dafür, dass Sie schlafen, sondern damit Sie mir Informationen geben.”
    „Ja, da haben Sie Recht”, meinte der Cowboy gedehnt.
    Aufgebracht legte Margo den Gang ein. „Wenn Sie etwas Wesentliches zu berichten haben, dann wissen Sie ja, wie Sie mich erreichen können.”
    Der Cowboy trat zurück, als der Wagen anfuhr. „Ja, Ma’am, sicher”, murmelte er grinsend.
    Das Dröhnen im Kopf, mit dem Jesse aufgewacht war, hielt den ganzen Vormittag, während er mit Judas arbeitete, an. Er hatte es geschafft, dem Hengst ein Halfter mit einer langen Leine daran umzulegen. Das Ende der Leine hielt er fest in der Hand. Er trieb das Pferd mit dem Knallen einer langen Peitsche vorwärts, während er sich langsam drehte, um den Hengst nicht aus den Augen zu lassen.
    Schweiß bedeckte Jesses Rücken und tropfte ihm von der Stirn, aber er wollte nicht aufgeben, denn er wusste, dass nur die Zeit seinen Kater und das Dröhnen im Kopf heilen würde.
    „Hey, Jesse!”
    Er zuckte bei Jaimes lautem Ruf zusammen, nahm die Augen aber nicht von dem Hengst.
    „Hier bin ich”, rief er.
    Hinter sich hörte er Jaimes Stiefel, als der auf den Zaun kletterte. „Wo hast du dich den ganzen Morgen versteckt?” fragte er den Jungen.
    „Meine Aufgaben erledigt.”
    Jesse bemerkte den Widerwillen im Ton seines Sohnes und grinste. Er warf Jaime einen Blick über die Schulter zu. „Und? Alles erledigt?”
    „Ja. Hab sogar daran gedacht, den Müll rauszubringen.” Jaime schlug sich mit den Händen auf die Schenkel und beugte sich so weit vor, dass er fast vom Zaun gefallen wäre. „Hey! Du hast ihm ja ein Halfter umgebunden!” rief er aus.
    „Ja”, erwiderte Jesse. „Er ist zwar immer noch das reinste Dynamit, das jede Sekunde explodieren kann, aber wenigstens gehorcht er meinen Befehlen.”
    „Willst du ihn heute reiten?”
    „Nein, das wäre noch zu früh.” Mit wachsamem Blick auf den Hengst zog Jesse an der Leine, um ihn zu stoppen. Judas tänzelte ein paar Schritte und zerrte an der Leine, doch Jesse rammte die Hacken in den Boden und gab nicht nach. Der Hengst blieb mit zitternden Flanken stehen.
    „Ganz ruhig, mein Junge”, murmelte Jesse und machte einen Schritt auf Judas zu. Der drehte den Kopf und beobachtete ihn mit gefährlich funkelnden Augen. „Ganz ruhig”, fuhr Jesse fort, ihn zu besänftigen, während er die Hand ausstreckte.
    Der Hengst warf den Kopf zurück und versuchte, sich auf die Hinterbeine zu stellen.
    Erneut stemmte Jesse die Füße in den Boden und ließ die Peitsche fallen, um das Seil mit beiden Händen greifen zu können. Doch er war machtlos gegen die Kraft des Tieres.
    Der Hengst richtete sich auf, und Jesse flog nach vorn. Er landete auf den Knien, gerade in dem Moment, als Judas herumwirbelte und mit den Hinterbeinen ausschlug. Der Hengst traf Jesse am Kopf und am Rücken, bevor er ans andere Ende der Koppel galoppierte.
    „Jesse!”
    Er hörte noch Jaimes erschrockenen Aufschrei, bevor es um ihn herum dunkel wurde.
    „Wird er wieder in Ordnung kommen?”
    Jesse bemerkte die Unsicherheit in Jaimes geflüsterter Frage, doch er hatte nicht die Kraft, um seinen Sohn zu beruhigen. Flach auf dem Rücken liegend, mit vor Schmerzen geschlossenen Augen, hatte er Mühe, überhaupt zu atmen.

    Fingerspitzen strichen sanft über seine Schläfen.
    Waren es Mandys?
    „Er wird bestimmt bald wieder okay sein. Du wirst sehen.”
    Ja, die Stimme verriet ihm, dass es Mandy war, die sich um ihn sorgte. Aber trotz ihrer beruhigenden Worte hörte Jesse die Zweifel in ihrer Stimme, und er wollte den beiden ihre Angst nehmen. Aber sosehr er sich auch bemühte, er konnte seine Augen nicht öffnen, geschweige denn, die Worte hervorbringen, die nötig waren, um die zwei zu beruhigen.
    „Geh ins Haus und hol etwas Eis zum Kühlen.” Jaime zögerte anscheinend, denn Mandy fügte strenger hinzu: „Jetzt, Jaime. Wir brauchen das Eis für diese Beule auf seinem Kopf.”
    Eine Tür wurde geöffnet und leise wieder geschlossen. Dann herrschte Stille. Die Fingerspitzen strichen ihm das Haar aus der Stirn.
    „Jesse?” flüsterte Mandy. „Jesse? Kannst du mich hören?”
    Er blinzelte, doch das grelle Sonnenlicht, das durch das Fenster über ihm hineinschien, veranlasste ihn, die Augen hastig wieder zu schließen.

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