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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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Fahrerseite wurde die Tür geöffnet, und ein Baum von einem Mann zwängte sich heraus.
    „Du meine Güte!” raunte Jesse. Er erkannte sofort, dass der kräftige Nacken, die breiten Schultern und die muskulösen Arme und Beine zu John Lee Carter gehörten. „Was macht der denn hier?”
    Jaime ließ das Lasso sinken und schaute sich um. „Oh, das ist nur John Lee Carter. Er und Mum sind heute verabredet.”
    In diesem Moment kam Mandy aus dem Haus gelaufen und stellte sich auf die Zehenspitzen, um John Lee auf die Wange zu küssen. Lachend hakte sie sich bei ihm unter, ging mit ihm zum Wagen und ließ sich von ihm hineinhelfen.
    Jesse war nicht auf den Eifersuchtsanfall gefasst, der ihn mit voller Wucht traf, als er Mandy mit einem anderen Mann sah. Wütend ballte er die Hände zu Fäusten.
    „Er war früher Profi-Footballspieler”, meinte Jaime, der neben ihn trat. „Aber dann hat er Probleme mit seinem Knie bekommen und musste aufhören.”
    Jesse hatte darüber gelesen. Aber in keiner Zeitung hatte gestanden, dass John Lee wieder nach Hause gezogen war und schon gar nicht, dass er und Mandy ein Paar waren.
    Fotomodelle und Schauspielerinnen waren im Zusammenhang mit John Lee häufig erwähnt worden, auch eine Affäre mit einer Prinzessin. Doch niemals hatte etwas über Mandy und den Ex-Football-Star in den einschlägigen Blättern gestanden.
    Jaime schaute verstohlen zu Jesse und dachte an die Idee, die ihm schon seit Tagen im Kopf herumschwirrte. „Mum sieht richtig gut aus, oder?”
    Jesse verzog das Gesicht und verbot sich zu antworten. Der Rock und die süße Bluse, die er vorhin noch bewundert hatte, verloren plötzlich ihren Reiz, als er erkannte, dass sie sie für John Lee trug.
    John Lee Carter ist viel zu erfahren für Mandy, sagte er sich. Eine Beziehung mit solch einem Frauenhelden konnte nur damit enden, dass Mandy verletzt wurde. Doch er würde nicht zulassen, dass irgendjemand Mandy wehtat. Sie hatte schon genug unter ihrem Vater gelitten.

    Jesse hatte bereits einen Schritt in Richtung Haus gemacht, um John Lee hinauszuwerfen, als er erkannte, was er da tat.
    Fluchend schnappte er Jaime das Lasso aus der Hand, wirbelte es über dem Kopf und warf es. Es landete genau über dem Stierkopf, und Jesse zog es mit einem so wütenden, heftigen Ruck zusammen, dass der Heuballen umkippte.
    „Wow!” rief Jaime. „Kannst du mir das auch beibringen?”
    Jesse marschierte vor dem Fenster auf und ab und blieb nur gelegentlich stehen, um wütend nach draußen auf die dunkle Auffahrt zu schauen. Als sich dort nichts rührte, nahm er fluchend seine Wanderung wieder auf.
    Kurz nachdem Jaime ins Bett gegangen war, hatte Sam angerufen, um Jesse zu sagen, dass sie die Nacht bei einem kranken Pferd verbringen müsse. Sie hatte gefragt, ob es ihm etwas ausmachen würde, bei Jaime zu bleiben, bis Mandy zurückkam. Natürlich hatte es ihm nichts ausgemacht, aber es störte ihn gewaltig, dass es jetzt fast ein Uhr war und Mandy noch immer nicht in Sicht war.
    „Wo, zum Teufel, steckt sie nur?” brummte er, als er die Vorhänge erneut zurückzog, um nach draußen zu spähen. Aber das Einzige, was er sah, waren die Bilder in seinem Kopf die ihn seit einer Stunde verfolgten: John Lee und Mandy, wie sie sich nackt und voller Leidenschaft auf dem riesigen, maßgefertigten Bett von John Lee tummelten.
    Während er blicklos hinausstarrte, bemerkte er auf einmal zwei kleine helle Punkte, die langsam größer wurden, bis Jesse den Sportwagen erkannte, der kurz darauf auf der Auffahrt hielt.
    Aufgebracht ließ Jesse die Gardine fallen. „Wird ja auch Zeit, dass sie nach Hause kommt”, murmelte er, schnappte sich seinen Hut und setzte ihn auf.
    Mandy kam lächelnd, mit geröteten Wangen und zerzausten Haaren ins Haus. Ihr Lächeln schwand ein wenig, als sie Jesses anklagendem Blick begegnete. „Oh”, meinte sie erschrocken. „Ich dachte, Sam wäre inzwischen hier.”
    „Sie hat angerufen. Sie muss über Nacht bei einem kranken Pferd bleiben. Sie hat mich gebeten, hier zu bleiben, bis du zurück bist.”
    Mandy warf ihre Handtasche auf den Tisch in der Eingangshalle. „Ich bin zurück, du kannst also gehen.”
    Obwohl es genau das war, was Jesse vorgehabt hatte, veranlasste ihre lässige Verabschiedung ihn, sich vor Mandy aufzubauen und die Hände in die Hüften zu stemmen.
    „Was, zum Teufel, denkst du dir dabei, die ganze Nacht mit solchen Typen wie John Lee Carter herumzuhängen?”
    Dass Jesse Rechenschaft von ihr

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